Jetzt also doch: Die nachtaktiven Schmierfinken des vergangenen Sommers auf dem Stadtgebiet sind enttarnt. Bereits bei den Bürgerversammlungen verkündete Bürgermeister Andreas Wutzlhofer, dass die Täter gefasst sind. Allerdings war damals aus polizeilicher Sicht der Tatnachweis längst nicht in trockenen Tüchern, wie Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent damals verhalten signalisierte. Akribische und unnachgiebige Ermittlungsarbeit zahlte sich jetzt jedoch aus. Die Beamten der Polizeiinspektion melden nun Erfolg bei der Aufklärung dieser Graffiti-Schmierereien. Drei Jugendliche aus Vohenstrauß stehen demnach im dringenden Tatverdacht, verschiedenste Objekte im Stadtgebiet mit Farbe besprüht zu haben. Nachdem die Schmierereien überwiegend den Cannabisbezug mit der Abbildung von Hanfblättern herstellen und den Drogenkonsum verherrlichen sowie haschischtypische Begriffe wie „420“ auf die Kifferszene hinwiesen, verdichteten sich zunehmend die Verdachtsmomente auf die dreiköpfige Tätergruppe. Wie bereits bei den ersten Ermittlungsansätzen vermutet, sind die nachtaktiven „Künstler“ eindeutig dieser Szene zuzuordnen.
In der Nacht von Samstag, 14. Juli auf Sonntag, 15. Juli zog das Trio vom Rondell im Stadtpark aus über den Winklergarten. Dort fiel ihnen ein Trafohaus in den Blick, das sie mit den Merkmalen „420“ und „THC“ sowie „APN“ verzierten, das für Massenkiffen in den USA und als Demonstration für die Legalisierung der Drogen steht. 420 (four twenty) ist ein stehender Begriff und ein gebräuchliches Codewort in den USA für das gemeinsame und regelmäßige Rauchen von Cannabis. Diese Zahl wird auch häufig für die Identifizierung der Cannabis-Kultur verwendet. Vom Winklergarten aus ging es über die Wernberger Straße in Richtung Schulzentrum. An der Einmündung zur Straße „Hinter'm Schloß“ bemalten die Vandalen das Hallenbad-Hinweisschild und besprayten den Sockel des neuen „Pfalzgraf-Friedrich-Mittelschule“ Emblems. In gleicher Weise verzierten sie mit den Kürzeln einen Altpapier-Container am Eingang zum Sportzentrum.
THC (Tetrahydrocannabinol) hat eine berauschende Wirkung. Vielleicht wurde deswegen das Wort "ALK" (Alkohol) im Stadtpark durchgestrichen. Zudem wurde durch das Letter „legalized weed“ zur gesetzlichen Freigabe von Marihuana aufgerufen. Der unrühmliche Sprayer-Weg zog sich letztendlich hin bis zu leerstehenden Gebäuden in der Bahnhofstraße und einem Gebäude neben der alten Glasfabrik. Die jungen Männer müssen sich nun wegen Vergehen der Sachbeschädigungen und dem Betäubungsmittelgesetz verantworten. Durch die Schmierereien ist, laut der Polizeibeamten, ein Sachschaden im unteren vierstelligen Bereich entstanden.
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