Bei den Kommunen des ehemaligen Altlandkreises soll es wieder zu einer verstärkten Zusammenarbeit kommen. Die Neuausrichtung ziele nicht nur bloß auf die Schaffung attraktiver Angebote für den Tourismus ab, sondern genauso auf einen guten Ruf für die Region. Mit im Boot sind zudem die nördlichen Gemeinden Floß und Flossenbürg. Eine tragende Rolle dürfte der Stadt als größter Kommune bei der künftig beabsichtigten „interkommunalen Zusammenarbeit“ zukommen. Anstehende ökonomische, ökologische und soziale Herausforderungen wollen die 11 Gemeinden dabei gemeinsam bewältigen, sagte Bürgermeister Andreas Wutzlhofer am Donnerstag in der Stadtratssitzung. Die eigene Identität der Gemeinde stehe nicht auf dem Spiel, vielmehr würde das Zusammenwirken im kommunalen Handeln gesucht und genutzt. 100 solcher Zusammenschlüsse gebe es bereits in Bayern, und auch in der Oberpfalz arbeiteten mittlerweile mehr als die Hälfte der Kommunen in aktuell 15 solcher Gemeinschaften zusammen. Wutzlhofer beurteilte diese Art der Zusammenarbeit als zukunftsträchtig.
Das Stadtoberhaupt informierte aus einem Seminar im August in Paulsdorf bei Amberg, an dem Vertreter aller 11 Gemeinden teilgenommen hätten. Dort sei als Ergebnis eine Zusammenarbeit für eine gemeinsame Markenbildung und das Finden von Alleinstellungsmerkmalen vereinbart worden. Zur technischen Infrastruktur könnten gemeinsam betriebene Ausstattungen folgen und auf dem Gebiet der Erholung seien „Digitalisierung“ und „Natur“ als Schlagworte festgehalten. Insbesondere an eine Personalkooperation wäre bei neuen übergreifenden Aufgaben gedacht. Als Beispiel hätten die Seminarteilnehmer Details zum „Aktionsbündnisses Cerchov plus“ durch Bürgermeister Markus Ackermann aus Waldmünchen erhalten, sowie allgemeine Infos von Baudirektor Erik Bergner vom Amt für ländliche Entwicklung.
Während mit der bisherigen Bezeichnung „Naturparkland“ bereits ein Name feststehe, würde als Rechtsform zunächst eine „kommunale Arbeitsgemeinschaft“ ins Auge gefasst. Später sei auch die Umwandlung in einen Verein möglich; ebenso eine Änderung des Namens im Rahmen der Markenbildung. Für einen Antrag auf mögliche Zuschüsse sei ein konkretes Konzept erforderlich. Die Gesamtkosten könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau beziffert werden. Erwartet würden Fördermittel von 65 Prozent. Aufgrund dieser Unwägbarkeiten riet Wutzlhofer den Vohenstraußer Stadträten von einer Beschlussfassung ab. Mit dem Hinweis: „Das ist ja ein völlig neues Thema“ empfahl er dem Gremium „sich in aller Ruhe“ die Ausführungen bei der umfassenden Informations- und Auftaktveranstaltung am Montag, 19. November, „erst einmal anzuhören. Dann kann sich jeder intensiv damit beschäftigen“.
Ergänzend merkte der Bürgermeister zur Kostenverteilung an, dass er sich bereits während des Seminars gegen einen Abrechnungsmodus nach reinen Bevölkerungszahlen gewehrt habe. Schließlich könne jede Kommune individuell von beantragten Projekten profitieren. Die Kosten würden nun zur Hälfte auf alle Teilnehmergemeinden zu gleichen Teilen verteilt, während lediglich noch die restlichen 50 Prozent nach Einwohnern mit Hauptwohnsitz umgelegt würden. Somit werde der jeweiligen Größe der beteiligten Gemeinden Rechnung getragen. Einwände oder Anregungen zu diesen Vorschlägen Wutzlhofers gab es keine.
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