Vohenstrauß
16.12.2024 - 11:33 Uhr

Gudrun Mirlein als evangelische Pfarrerin in Vohenstrauß eingeführt

Unter dem hoffnungsvollen Zeichen der dritten Adventskranzkerze wagt die evangelische Pfarrerin Gudrun Mirlein einen beruflichen Neuanfang in der Vohenstraußer Kirchengemeinde. Doch sie hat auch noch anderswo Aufgaben.

Es war ein großer Festtag für die Kirchengemeinde Vohenstrauß, denn mit Gudrun Mirlein als neuer evangelischen Pfarrerin kehrt Normalität ein und die Pfarrstelle ist damit wieder komplett besetzt. Die halbe Stelle war längere Zeit vakant.

Nach 15 Jahren im unterfränkischen Remlingen beginnt für die 61-Jährige noch einmal ein neuer Lebensabschnitt. Wohnen wird sie in Altendorf bei Nabburg. Mirlein wird auch als Seelsorgerin im Krankenhaus und auf der Palliativstation in Cham und Bad Kötzting tätig sein. Somit übernimmt die Pfarrerin im neu gegründeten evangelischen Dekanat Cham/Sulzbach-Rosenberg/Weiden die erste regionsverbindende Pfarrstelle über die ehemaligen Dekanatsgrenzen hinaus.

Konfirmationsspruch

Leiten lässt sich die neue Pfarrerin von ihrem Konfirmationsspruch aus ihrer Heimatgemeinde in Weißenburg: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“ Mit Neugier fanden bereits seit Anfang Dezember die ersten Begegnungen statt. Benedetto Marcellos Musik wählte Albert Sommer, der mit Uli Heine (Posaune) und dem Kirchenchor mit Ulrike Kießling den Einführungsgottesdienst musikalisch begleitete, für den Einzug in die Stadtkirche aus.

Traurige Wahrheit

Seniorpfarrer Hartmut Klausfelder aus Neustadt am Kulm verlas die Ernennungsurkunde zur Übergabe der halben Stelle in der Kirchengemeinde. In der Ansprache von Dekan Thomas Guba schwang trotz der Freude über Mirleins Zusage für Vohenstrauß auch die Sorge mit, dass es wohl die letzte Besetzung dieser halben Stelle sein werde. „Auch das gehört zur Wahrheit.“ Deshalb bat er die Vohenstraußer Kirchengemeinde auch um Nachsicht, denn die Pfarrerin besetze nur eine halbe Stelle. „Geben sie ihrer Pfarrerin auch Zeit zum Genießen und zur Ruhe.“

Weggefährten, Freunde und Menschen, die Mirlein wichtig sind, gaben ihr ein Bibelwort mit auf dem Weg. Karl-Heinz Bauer, Kristina Kallert, Pfarrer Niko Natschka, Claudia Reinl und Luitpold Graf Wolffskeel von Reichenberg hatte die Pfarrerin dazu ausgewählt.

Empfang im Gemeindehaus

Nach der feierlichen Einführung trafen sich die Teilnehmer im Gemeindehaus. Die Vertrauensleute Claudia Reinl und Uli Münchmeier hießen die Gäste willkommen. Der Kinderchor der evangelischen Gemeinde überraschte mit einem schwungvollen „Hand in Hand“ und überreichte einen selbst gebastelten Stern. „Hand in Hand“ wolle man mit ihr die Aufgaben angehen, bekräftigte Reinl.

Für die gelebte und beispielhafte Ökumene vor Ort übergab Gemeindeassistentin Elena Harwardt von der katholischen Pfarrgemeinde ein Präsent. Mit den vielen politischen Gemeinden im östlichen Landkreis ist die Kirchengemeinde ebenfalls eng vernetzt. Deswegen waren die Bürgermeister Andreas Wutzlhofer (Vohenstrauß), Markus Bauriedl (Waidhaus) und der zweite Bürgermeister aus Eslarn, Thomas Kleber, gekommen. Nicht fehlen durften die Schulleitungen, Vertreter aus der Wirtschaft, Familie, Freunde und Bekannte, auch aus den früheren Pfarrstellen der Pfarrerin, die ihren Schritt in die Oberpfalz begleiteten.

Im Namen der Pfalzgrafenstadt hieß Wutzlhofer die neue Pfarrerin willkommen. Sie sei mit offenen Armen hier empfangen worden und er sei überzeugt, dass sie ihren reichen beruflichen Erfahrungsschatz gewinnbringend in der Kirchengemeinde einsetzen werde. Sie dürfe sich nun auf die Teamarbeit freuen. Der Oberpfälzer Wald liege direkt vor ihrer Haustür - Natur pur zur Erholung, versicherte das Stadtoberhaupt.

Ökumene

Eine gelebte und praktizierte Ökumene, die seit den Pfarrern Hermann Bock und Franz Winklmann über Jahrzehnte gewachsen sei, dürfe sie erleben. Das Stadtoberhaupt bot seine Zusammenarbeit an, bevor er einen Bildband aus der Oberpfalz überreichte.

Eine kleine Pflanze, die wachsen dürfe, wie die Zusammenarbeit mit Pfarrerin Mirlein, kam von Leiterin Anke Mittelmeier vom Haus für Kinder Gottfried Sperl. Schließlich beschenkte Stadtpfarrerin Carmen Riebl ihre Kollegin mit einem adventlichen Hirten, der auch auf ihrem eigenen Schreibtisch auf die Ankunft des Herrn warte.

 
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