Marcel Reuter aus Floß und Johannes Weig aus Moosbach waren die einzigen Abschluss-Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrum (SFZ), die im kleinen Kreis verabschiedet wurden. „Endlich ist der Tag da, wie habt ihr euch den herbeigesehnt“, meinte Religionspädagogin Bettina Bauer, die sich für den Psalm 23 als geistlichen Impuls für die Einleitung der Feier entschieden hatte und schließlich die beiden Schüler segnete. „Ihr seid die Absolventen 2020 und steht heute im Mittelpunkt“, versicherte stellvertretende Schulleiterin Alexandra Bayer.
Das vergangene Schuljahr war durch die Corona-Pandemie ein sehr aufregendes. Die Schulschließung dauerte länger als die Sommerferien. „Wegen so einem kleinen für unser Auge gar nicht sichtbaren Virus. Wir tragen jetzt Masken, wenn wir in die Schule gehen, wir halten Abstand und wir feiern heute anders als sonst.“ Die Familien hätten die Absolventen auf ihrem Weg stets begleitet und unterstützt. „Heute steht ihr wieder am Anfang eines Weges, auf dem manchmal sogar Steine gelegt werden. Lasst euch nicht von eurem Weg abbringen.“ Bayer appellierte an die beiden Jugendlichen sich stets begleiten zu lassen.
Elternbeirätin Irene Hammerl-Maier überreichte Geschenke, darunter eine Sonnenblume die sie hegen und pflegen sollten wie sich selbst. Außerdem forderte sie die Jungs auf mit offenen Augen und Ohren durchs Leben zu gehen, um zeitlebens zu lernen und ihr Wissen zu vertiefen. Klassleiter Helmut Jurek verriet einige Besonderheiten über die Entlass-Schüler, die in Berufspraktikas als Altenpfleger und Elektriker in die Arbeitswelt schnupperten. Trotz Corona verloren sie das große Ziel Abschlussprüfung nie aus den Augen. Hand in Hand mit Lehrern und Eltern hätten sie dieses große Ziel nun erreicht.
In einer digitalen Bildershow weckte Jurek Erinnerungen über die vergangene Schulzeit. Er hoffte, dass sie sich in der Schule nicht nur Bildung aneigneten sondern auch fürs Leben lernten. Schulleiter Michael Raab bedauerte, dass heuer kein Fußballturnier stattfinden konnte, denn mit Jurek als Bezirksligatrainer und den beiden sportlichen und fußballbegeisterten Abschluss-Schülern hätte man gewiss einen vorderen Platz erzielt.
Auch wenn Corona das Schuljahr überschattete, wolle er nicht jammern, denn die Schulzeit mache viel mehr aus, als das vergangene halbe Jahr, sagte Raab. Die Lehrkräfte hätten versucht, den Schülern das Rüstzeug für ein selbstständiges und erfülltes Leben mitzugeben. Jetzt stehe ein neuer Lebensabschnitt vor ihnen der sie viel mehr fordere. Gleich bleiben diese Bereitschaft zum Lernen, ein eiserner Wille durchzuhalten, niemals aufzugeben, immer neue Chancen zu suchen, vor allem aber auch Herr über sich selbst zu sein, mahnte Raab. „Dies beinhaltet aber auch, Verantwortung für euer Leben zu übernehmen.“ Er wünschte ihnen, dass sie immer dieses Ziel vor Augen haben.
Schließlich verlas er eine E-Mail eines ehemaligen Schülers, der sich vor zwei Monaten mittlerweile als 30-Jähriger bei ihm als seinen ehemaligen Lehrer bedankte, für all die Unterstützung die er in seiner Schulzeit erhielt. „Sie haben an mich geglaubt und mich bestärkt, mein Leben auf die Reihe zu kriegen. Ich weiß nicht, ob mein Leben so verlaufen wäre, wenn sie nicht damals meine Lehrkraft gewesen wären.“ Dass sich Fleiß und Mühe auszahlten, hob der Klassleiter bei der Zeugnisvergabe an die beiden Entlass-Schüler hervor, die stolz ihre Zeugnisse in Empfang nahmen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.