Nach zwei Jahren mit katastrophalen Holzpreisen, bedingt durch die riesigen Käferholzmengen, erholte sich der Holzpreis für Sägerundholz im laufenden Jahr nicht nur erfreulich schnell, sondern stieg angemessen an. Konnten im Sommer 2020 für Fichte der Stärkeklasse 2 b + nur 35 Euro pro Festmeter erzielt werden, waren es heuer bis zu 114 Euro pro Festmeter. Wie sich die Preise in den nächsten Monaten entwickeln werden, muss sich zeigen.
Die weiterhin hohen Schnittholzpreise und die gute Nachfrage sollten jedoch weiterhin gute Erlöse für die Waldbesitzer erwarten lassen. Anders stellt sich die Situation auf dem Restholzmarkt dar, hier vor allem bei den Hackschnitzeln, die derzeit nur schwer absetzbar sind. Brennholz und Faserholz für die Papierindustrie können dagegen gut verkauft werden, allerdings auf etwas niedrigerem Preisniveau.
Diese Informationen erhielten die Waldbauern der Waldbesitzervereinigung (WBV) Eslarn-Vohenstrauß nach zwei Jahren Abstinenz erstmals wieder bei einer Präsenzveranstaltung in der Stadthalle, bei der sich die Teilnehmer über die turbulenten Zeiten der Pandemie und den aktuellen Holzmarkt austauschen konnten. WBV-Vorsitzender Hans-Peter Lang und Geschäftsführer Josef Maier gingen auf die Problematik um den Wald ein, der gehörig „unter Druck steht“.
Trockenheit, Käferbefall und Stürme
Trockenheit, Käferbefall und Stürme bedrohten den heimischen Wald. Zudem stehe die Forstwirtschaft immer wieder zu Unrecht in der Kritik der Öffentlichkeit. Der Klimawandel sei eine große Herausforderung aller Waldbesitzer. Die Forstwirtschaft leiste dazu einen großen Beitrag, so die Redner. Seit Jahren predigen die WBV-Verantwortlichen bei den Versammlungen, Mischbestände zu pflanzen, um das Risiko zu streuen, Jungbestände zu pflegen, aber auch vorhandene Fichtenbestände mit anderen Baumarten anzureichern, um sie zu stabilisieren.
Die Bayerische Staatsregierung lege ein millionenschweres Förderprogramm zur Unterstützung der Waldbesitzer auf, so Maier. Die Vereinstätigkeit der WBV sei natürlich genauso von der Pandemie erschwert worden wie alle anderen Gemeinschaften auch. Trotzdem konnten einige Veranstaltungen erfolgen. Im Übrigen werden die Waldbesitzer per Infoschreiben und Newslettern schnell mit Informationen auf dem Laufenden gehalten.
7112 Festmeter Holz
Maier informierte auch, dass Treffen zu einer möglichen Fusion wieder stattfinden, aber auch Planungen zum Bau einer neuen Geschäftsstelle unternommen werden sollen. An der insektizidfreien Borkenkäferbekämpfung nahmen im vergangenen Jahr 140 Waldbesitzer teil, nachdem es 2019 nur 89 waren. 202 (97) Holzpolter wurden an 31 (21) verschiedenen Lagerplätzen gestapelt. Insgesamt wurden 7112 (3324) Festmeter Holz auf Lagerplätze verbracht. Maier bezifferte die ausgezahlte Fördersumme auf 58.220 Euro (33.240) an die Waldbesitzer.
Auch dieses Jahr sei eine Förderung für insektizidfreie Borkenkäferbekämpfung wieder möglich. 2019 vermarktete die WBV insgesamt 22.737 Festmeter Holz. Davon mit 21.116 Festmetern der „Brotbaum“ Fichte als Hauptanteil. Der Laubholzabsatz beträgt 821 Festmeter und Kiefer nur 800 Festmeter. Ein Jahr später waren es mit 18.293 Festmeter verkauftem Holz etwas weniger. Fichtenholz schrieb sich mit 16.914 Festmetern ein, Laubholz mit 914 und Kiefer rückläufig auf 465 Festmeter.
Holzverkauf rückläufig
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren war der Holzverkauf heuer insgesamt etwas rückläufig, wie die Zahlen zeigen. Die Mitgliederentwicklung pendelt sich jetzt bei 1191 Waldbauern ein und bleibt fast konstant zu den vergangenen Jahren.
Genauere Zahlen lieferte der Geschäftsführer zur Bundeswaldprämie. Immerhin wurden 65 Prozent der Fläche ins Programm aufgenommen. Johanna Hauke, Reviervertretung in Vohenstrauß, ging kurz auf die Neuausrichtung der Landwirtschaftsverwaltung und das Waldförderprogramm 2020 ein. Vor allem die Wiederaufforstung durch Saat und Pflanzung, aber auch Naturverjüngung und Jungbestandspflege werden hier berücksichtigt.
Die hohen Niederschläge in den vergangenen Wochen führen zu hohen Anwuchserfolgen der Herbst- und Frühjahrskulturen, aber auch die Konkurrenzvegetation profitiere davon. Aktuell können bis zu 999 Plastikwuchshilfen pro Antrag bewilligt werden, führte die Försterin aus. Ab kommendem Jahr seien nur mehr 200 förderfähig und ein Jahr später werden solche Anwuchshilfen gar nicht mehr gefördert. Am 1. Oktober dieses Jahres findet eine Infoveranstaltung zur Tannensaat statt, fügte Hauke noch an.
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