Vohenstrauß
06.06.2022 - 14:39 Uhr

Kunstsommer 2022 mit Ausstellung des Fotoclubs Vohenstrauß eröffnet

"Sehen und Staunen": Nach zwei Jahren Pandemiepause ist die Kunst zurück in der Friedrichsburg. In zwei Stockwerken sind eindrucksvolle Bilder zu sehen.

Bürgermeister Andreas Wutzlhofer begrüßte erstmals wieder eine große Schar von Künstlern und Besuchern zur Vernissage des Vohenstraußer Fotoclubs unter dem Motto „Staunen und Sehen“ in der Friedrichsburg. Damit wurde nach zwei Jahren Pause der 10. Kunstsommer 2022 offiziell eröffnet. Tourismusleiter Christoph Maier und die Männer und Frauen des Fotoclubs hatten die Ausstellung im ersten und zweiten Geschoss des Schlosses organisiert.

Vielleicht verspüre der eine oder andere beim Betrachten der Bilder ein Kribbeln und entdecke die Liebe zur Fotografie. „Was uns heute geboten wird ist eine ganz andere Hausnummer, als wenn man selbst mit dem Handy Bilder klickt.“ Künstlerische Fotografie sei ein Werk oder könne man als bildende Kunst verstehen, sagte Wutzlhofer zu den zahlreichen Gästen. „Fotos interpretieren einen Moment und bieten Perspektiven an, die uns zum Dialog und zum Nachdenken anregen oder auch Brücken zwischen Ansichten schaffen. Die Bilder senden Botschaften, die uns erreichen sollen und die uns zeitlos faszinieren.“

Fotoclubvorsitzender Johann Gmeiner eröffnete den Kunstsommer und stellte die mitwirkenden Künstler vor. Die Laudatio übernahm Heiner Reber als Chef der Freunde des Landestheaters Oberpfalz und Schwiegersohn des Fotoclubvorsitzenden. „Kunst, Theater, Geschichte treffen sich endlich wieder in diesem Sommer hier in der Friedrichsburg. Wie wichtig für uns alle Kultur ist, haben wie in den vergangenen beiden Jahren schmerzvoll erfahren und ich hatte auch ein bisschen Sorge, dass wir uns alle an ein Leben ohne Kultur gewöhnen“, ließ Reber durchblicken. Doch er habe sich nicht getäuscht: „Kunst und Kultur bringen uns immer noch zum Staunen.“ Der Titel der Schau sei treffend gewählt. „Nach den zwei Jahren Pandemie lernen wir alle gerade wieder, neu zu sehen und zu staunen.“

Um dieses Staunen zu verstärken, brauche es Menschen wie die Fotokünstler des Fotoclubs. Menschen, die sich intensiv mit Orten, Themen, Zeiträumen und anderen Menschen beschäftigen und so Geschichten erzählen in dem sie die Zeit für uns stillstehen lassen. Die Werke seien so unterschiedlich und die Themen so vielfältig wie der Ausdruckswille und die Freude an der künstlerischen Arbeit. „Dass wir uns diese Atempause in einem so herrlichen Ort wie Schloss Friedrichsburg gönnen dürfen, ist Glück.“

Ein Raum wird dem viel zu früh verstorbenen Gründer des Fotoclubs, Christian Höllerer, gewidmet. Im Alter von 22 Jahren rief er 1978 den Verein ins Leben. Darüber hinaus war er laut Gmeiner einer der bekanntesten Kulturschaffenden der nördlichen Oberpfalz. Er agierte sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur bei unzähligen Theatern, darunter beim LTO und auf der Luisenburg und er inszenierte eigene Stücke. Er war der Regisseur der Altneihauser Feierwehrkapell’n, deren Kommandant auch bei der Vernissage anwesend war. „Leider hat uns Christian vor eineinhalb Jahren viel zu früh verlassen“, bedauerte Gmeiner. Seine großartigen fotografischen Leistungen haben die Fotoclubmitglieder gemeinsam mit Höllerers Ehefrau Monika und dessen Sohn Lukas zum Gedenken des Verstorbenen ausgestellt.

Info:

Öffnungszeiten

  • Ausstellung „Sehen und Staunen“ bis 23. Juli im ersten und zweiten Obergeschoss der Friedrichsburg
  • Öffnungszeiten: Freitag, 10. Juni, von 19 bis 21 Uhr bei der 6. Kulturnacht und am Sonntag, 12. Juni, von 14 bis 17 Uhr anlässlich des 21. Oldtimertreffens „Vohenstrauß Classics“
  • Die Schau ist außerdem zu Aufführungen des Landestheaters (LTO) jeweils eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung zu sehen.
 
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