Als Ludwig Höcker zum 90. Geburtstag die vielen Glückwünsche zu seinem Ehrentag entgegennimmt strahlt er übers ganze Gesicht und zeigt sich überaus dankbar für die vielen Lebensjahre. Noch dazu, weil er über eine geistige Frische verfügt, mit der der Jubilar auch seinen Gästen gegenübertritt. Vor allem seine Ehefrau Edda, mit der er seit 4. August 1964 verheiratet ist, erhält viel Lob für das Wohlbefinden und die Gesunderhaltung des Jubilars auf dem „Kammmacherhof“, den sie jahrzehntelang beide bewirtschafteten.
Die Geburtstagsfeier, die er sich ausdrücklich gewünscht hat, ist ganz nach dem Geschmack des Jubilars. 1954 trat er als Aktiver der Freiwilligen Feuerwehr bei und war im Besitz des Führerscheins der Klasse 2, da die Stützpunktwehr kurz darauf ein neues Tanklöschfahrzeug mit 120 PS und einen 1200-Liter-Wassertank erhielt, erzählt er, als wäre es erst gestern gewesen. Höcker besuchte einen Maschinistenlehrgang in der Feuerwehrschule in Regensburg, um die technischen Geräte aus dem Effeff heraus bedienen zu können. „Unser Tanklöschfahrzeug war das einzige im Altlandkreis Vohenstrauß und deshalb bei vielen Einsätzen unterwegs.“
Ludwig Höcker fuhr das Tanklöschfahrzeug bei mindestens 80 Prozent der Einsätze, alle unfallfrei. Der Löschmeister erarbeitete sich sämtliche Leistungsabzeichen und wurde mittlerweile für 70 Jahre aktiven und passiven Feuerwehrdienst geehrt. Bis heute hält er Kontakt zu ehemaligen Kollegen bei der Seniorenfeuerwehr.
„Bei Sirenenalarm ließ er alles liegen", berichten seine Kinder Silvia und Jürgen. Die Verdienste um die Stützpunktwehr sieht er im Nachhinein auch als einen triftigen Grund, dass er am 17. Mai 1979 als Mitarbeiter und Fahrer beim städtischen Bauhof eingestellt wurde. Damals noch beim Bauhof an der Wallstraße. Er stieg zum stellvertretenden Außendienstleiter auf und leitete die Einrichtung auch zeitweise. Zum 90. Geburtstag schauten auch Arbeitskollegen aus früherer Zeit vorbei.
Fünf Bürgermeister erlebte Höcker. Der amtierende Andreas Wutzlhofer gratulierte ebenfalls und war angetan von der Spontanität und Agilität des Geburtstagskindes. Glückwünsche übermittelte auch die evangelische Stadtpfarrerin Carmen Riebl. Ludwig Höcker war 18 Jahre lang im evangelischen Kirchenvorstand und in der Simultankirchenverwaltung. Von 1971 bis 1980 war er außerdem Ortsbeauftragter der Flurbereinigung.
Der Vohenstraußer war schon immer ein Mann des Ehrenamts, der mit großem Pflichtbewusstsein voranschritt. Unter seiner Regie arbeitete er 2001 mit Adolf Danzer rund um die Uhr am Erhalt der Penzachhütte. 1978 war Höcker dem Bürgerverein beigetreten, 2008 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Seine Kinder, Schwiegerkinder und fünf Enkel ließen es sich nicht nehmen und setzten eine Geburtstagsanzeige in die Tageszeitung "Der Neue Tag", die den Jubilar bereits am frühen Morgen überraschte. Anerkennend meinen sie: „Hast viel geschafft in all den Jahren.“
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