Vohenstrauß
27.03.2019 - 09:59 Uhr

Marihuana- und Haschischkonsumenten werden immer jünger

Im vergangenen Jahr beklagte die Polizeiinspektion bei einem Verkehrsunfall einen Toten. Die Arbeit geht den Beamten nicht aus. Besonders markant ist der Anstieg bei den Diebstahlsdelikten im Inspektionsbereich.

Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent (Zweiter von rechts) und Stellvertreter Polizeihauptkommissar Thomas Meiler (links) stellten den Bürgermeistern der verschiedenen Kommunen aus dem Dienstbereich den Sicherheitsbericht 2018 vor. "Die Bürger können sich sicher fühlen", waren die Teilnehmer überzeugt. Bild: dob
Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent (Zweiter von rechts) und Stellvertreter Polizeihauptkommissar Thomas Meiler (links) stellten den Bürgermeistern der verschiedenen Kommunen aus dem Dienstbereich den Sicherheitsbericht 2018 vor. "Die Bürger können sich sicher fühlen", waren die Teilnehmer überzeugt.

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität verzeichneten die Vohenstraußer Polizeibeamten im vergangenen Jahr insgesamt einen Anstieg der Delikte, wobei ein leichter Rückgang der Verstöße mit Crystal-Meth registriert werden. Dem gegenüber steigt jedoch die Zahl der Marihuana- und Haschischkonsumenten merklich an und das jugendliche Alter der festgestellten Erstkonsumenten sei besorgniserregend, informierte Dienststellenleiter, Erster Polizeihauptkomissar Martin Zehent, beim diesjährigen Sicherheitsgespräch die Bürgermeister aus dem Inspektionsbereich.

Alljährlich ziehen die Vertreter der Kommunen und die Polizei mit Blick auf die örtliche Sicherheits- und Verkehrslage Bilanz, um auf Vergangenes zurückzublicken und daraus Schlüsse für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen. Unter dieser Prämisse führten Zehent und dessen Stellvertreter, Polizeihauptkommissar Thomas Meiler, am Dienstag das Sicherheitsgespräch mit den Kommunalvertretern im Zuständigkeitsbereich durch. "Die Sicherheitslage im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Vohenstrauß ist weiterhin gut." Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1613 Straftaten (2017: 1346) registriert. In dieser Zahl sind auch die Aufgriffe der im Dienstbereich tätigen Schleierfahndungseinheiten der Grenzpolizei- und Bundespolizeiinspektion sowie des Zolls in Waidhaus enthalten.

Bei den durch die Beamten der Polizeiinspektion Vohenstrauß selbst bearbeiteten Delikten ergab sich im vergangenen Jahr mit 941 Straftaten eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr (2017: 669). Der Grund für die gestiegenen Zahlen lässt sich in mehreren Deliktsbereichen erkennen. Insbesondere bei Sachbeschädigungen und Diebstahlsdelikten ist der Anstieg markant, sagte Zehent. Bereits zu Jahresbeginn kam es in Vohenstrauß und Umgebung zu einer Serie von Einbrüchen in Gewerbeobjekte. Dazu summierten sich in der Folge mehrere Autoaufbrüche. Intensive operative Maßnahmen und die Aufmerksamkeit eines Kollegen der Polizeiinspektion Weiden führten zur Ermittlung eines Tatverdächtigen aus Vohenstrauß. Bei einer Wohnungsdurchsuchung konnte schließlich umfangreiches Beweismaterial und Diebesgut aufgefunden und sichergestellt werden. Der Täter wurde mittlerweile vom Landgericht Weiden zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt (wir berichteten). Die Zahl der Wohnungseinbrüche verminderte sich auf eine niedrige einstellige Zahl. Nachdem gerade derartige Delikte einen massiven Eingriff in das Sicherheitsempfinden der Betroffenen darstellen, unternehmen die Beamten der Polizeiinspektion in diesem Bereich weiterhin Anstrengungen, um solche Taten aufzuklären und zu verhindern, führten Zehent und Meiler unisono aus. Dazu zählen unter anderem Schwerpunktaktionen, eine verstärkte Streifentätigkeit und Präventionsveranstaltungen zusammen mit den Kollegen der Weidener Kriminalpolizei.

Bei verdächtigen Wahrnehmungen bittet die Polizei die Bevölkerung, nicht lange zu überlegen und abzuwarten sondern umgehend die Notrufnummer der Polizei 110 zu wählen. „Bitte helfen sie uns, ihnen helfen zu können. Jeder Einbruch ist einer zu viel, jede Mitteilung ist wichtig und wird gerne entgegengenommen“, appellierten Zehent und Meiler.

Die umfangreichen Ermittlungen der Vohenstraußer Polizeibeamten führten im vergangenen Jahr immer wieder zu wirksamen Tataufklärungen und Täterermittlungen. Nach mehreren Hinweisen aus der Bevölkerung konnte ein umfangreiches Ermittlungsverfahren in Bezug auf eine Raucherrunde, bestehend aus mehreren Jugendlichen, im östlichen Dienstbereich geführt werden. Insgesamt ging es um zwölf Ermittlungsverfahren, die zum Abschluss gebracht wurden. Bei einer Musikveranstaltung in Vohenstrauß kam es bereits im Vorfeld zu Erkenntnissen, dass dort im erheblichen Umfang Handel mit Drogen stattfindet. Durch intensive Einsatzvorbereitungen und den Einsatz von Spezialkräften konnten insgesamt sieben Drogenverkäufer beweiskräftig überführt werden.

Auf den Straßen im Inspektionsbereich ereigneten sich im Jahr 2018 insgesamt 830 Verkehrsunfälle (2017: 768; 2016: 752). In 397 Fällen handelte es sich um Wildunfälle. Deshalb appellierte Zehent an alle Verkehrsteilnehmer, gerade auf Waldstrecken und in der Dämmerung besonders vorsichtig zu fahren.

Einmal war bei einem Verkehrsunfall auch ein Todesopfer zu beklagen. Am 19. Oktober, gegen 13.30 Uhr, kam der Fahrer eines BMW auf der Bundesstraße 22 bei Tännesberg ohne erkennbare Gründe mit seinem Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal mit einem entgegenkommenden BMW zusammen, den eine junge Frau steuerte. Bei dieser schrecklichen Kollision erlitt der Unfallverursacher tödliche Verletzungen. Unfälle unter Alkoholeinfluss ereigneten sich vier Mal (2017: 9, 2016: 3) und stellen damit einen erheblichen Rückgang zum Vorjahr dar. In diesem Bereich setzen die Polizeibeamten unter anderem auch weiterhin auf Prävention durch Kontrollen. „Sechs verhinderte Trunkenheitsfahrten sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die Beamten bei der Polizeiinspektion Vohenstrauß die Prävention und Verhinderung von Trunkenheitsfahrten in den Vordergrund stellen“, hoben die Leiter gesondert heraus. Zehent bedankte sich schließlich bei allen Teilnehmern für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit insbesondere mit den Verantwortlichen der Gemeinden und Organisationen im Dienststellenbereich.

 
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