(dob) Dippold und Schmid wurden von den fünf Stimmberechtigten am Freitag im Gasthof "Zur Post" einstimmig zu den neuen Vorsitzenden gekürt. Beisitzer ist Stefan Schmid. Kreisvorsitzender Sebastian Dippold leitete die Wahl mit den Gründungsmitgliedern Christina Schmid, Stefan Schmid, Andreas Wurm und Manuel Dippold. Der vor wenigen Wochen neugekürte SPD-Ortsvorsitzende Markus Kick aus Unterlind freute sich, dass sich in der SPD vor Ort wieder etwas bewege. "Da geht mir das Herz auf. Vor allem, wenn ich zu diesem finsteren Rathaus da rauf schaue. Jahrelang sind wir da wie die schlimmsten Mauerblümchen aus- und eingegangen. Aber mit der neuen Vorstandschaft und mit euch, ist es das Beste, was ich mir vorstellen kann für das Jahr 2020 mit der anstehenden Kommunalwahl."
Kick übergab an die Juso-Gruppe eine Privatspende in Höhe von 100 Euro. Auch vom SPD-Unterbezirk komme noch eine Spende hinzu. Außerdem überreichte Kick feierlich die roten Parteibücher an die neuen Juso-Mitglieder. "Ihr seid die neue Hoffnung von Vohenstrauß."
Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch freute sich ebenfalls über die Neugründung. "Es lohnt sich, für die Sozialdemokratie zu streiten." Es gebe wohl kaum einen besseren Zeitpunkt zur Gründung als den jetzigen. Die Ideen und die Grundwerte der SPD waren seit Ende des Zweiten Weltkriegs nie mehr so dringend notwendig, wie jetzt. Seit der Bundestagswahl sei nichts mehr so, wie es einmal war, gestand Grötsch. "Der Umgang untereinander, das Vokabular, das Klima und die Themen sind wesentlich verändert." Der Rechtsruck ist längst passiert in Deutschland und Europa, findet der Abgeordnete. "Da muss etwas gemacht werden, und es ist grundlegendste und ureigenste Aufgabe der SPD." Vohenstrauß als größter Ort im Landkreis eignet sich hervorragend für eine Juso-Gründung.
Für Christina Schmid ist es wichtig, eine zweite politische Meinung mit klarer linker Ausrichtung vor Ort zu vertreten, politisch aktiv zu sein und die Daseinsberechtigung nicht auf Feste und Oktoberfestfahrten zu beschränken. "Die europäische Abgrenzung darf nicht noch mehr voranschreiten und die Folgen für die Menschen auf dem Mittelmeer sind inakzeptabel. Wir müssen eine klare Gegenposition zu dem sogenannten Heimatminister und seiner rechtspopulistischen Partei bilden." Mit dem rechten Spektrum wolle man nichts zu tun haben. "Deshalb werden wir klare Kante zeigen."
Dippold wehrte sich gegen Phrasen wie "Die Jusos sind der Stachel in der SPD". "Nein, wir sind politisch interessierte junge Erwachsene und nicht diese vielgescholtene Generation, die sich nicht für Politik interessiert sondern ganz im Gegenteil. Wir wollen hier auch bleiben, und wir bringen eine andere Perspektive für andere Genossen", gab sich Dippold kämpferisch. Die Juso's bringen Perspektiven für Leute, die sich fragen müssen wie sie mit weiteren zehn Jahren der Digitalisierung noch zurechtkommen, und sie bringen Perspektive für Menschen seiner Generation, die sich fragen müssen, wie es in 40 Jahren mit der Rente aussieht. Was sie definitiv nicht wollen: auf die Pauke hauen und Streit anfangen. "Wir wollen auf Augenhöhe reden und mitgestalten." Insbesondere will Dippold mit den Jusos Ansprechpartner für junge Leute sein. Gemeinsamkeiten und Schnittmengen werde es sicher mit einem Verein wie "Schaltlücke" und der "Musikinitiative" geben, hoffte der Vorsitzende.
Wir wollen auf Augenhöhe reden und mitgestalten.
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