Was passiert da im ehemaligen Hölzl-Anwesen? Georg Wolf hat das Gebäude im Dezember 2016 erworben. Oder "sich ans Bein gebunden", wie der Unternehmer aus Lösselmühle es ausdrückt. "Eine Nutzung zu finden, war schwierig", sagt er. "Zwei Jahre war das Erdgeschoss für gewerbliche Nutzung ausgeschrieben. Wir hatten drei Anfragen von einem Spielcasino." Doch das wollten weder Wolf noch die Stadt. Doch jetzt tut sich was. Erst kamen die Wohnungen. Insgesamt zehn werden es am Ende in den Stockwerken sein. Die ersten sind im August fertig geworden. Und nun hat Wolf hat auch eine gewerbliche Nutzung für das Erdgeschoss gefunden. Es wird wieder Schaufenster geben. Doch dahinter ist diesmal keine Mode.
An der Geschäftsidee feilten die beiden Vohenstraußer Veit Reisberger und Thomas Christof. Christof war in den vergangenen 18 Jahren in Berlin und etwa als Betriebsleiter des "Bundespressestrand" tätig. Er hat mit 50 Jahren laut eigener Aussage genug von Großstädten und kommt zurück nach Vohenstrauß. Auch hier wird er wieder im Gastgewerbe arbeiten. Dafür sorgt Reisberger, der Christof zum Betriebsleiter seiner neuen Idee machen möchte. Denn auch Reisberger kehrt mit 55 Jahren der bayerischen Landeshauptstadt den Rücken. Nach Stationen in Bahrain, Berlin und München will er nun das "Hölzl Haus" in der Friedrichstraße mit neuem Leben zu füllen. Dabei werden beim gelernten Hotelfachmann auch Erinnerungen wach: "Um das umgehbare Schaufenster sind wir schon als Kinder gerannt. Das war für uns die große Welt."
Ins Erdgeschoss kommt ein Inklusionscafé mit 50 Innenplätzen und 40 Außenplätzen. Das Besondere: Behinderte sollen hier Zugang zum ersten Arbeitsmarkt bekommen. Die Idee kam Reisberger bei seiner Arbeit für die Stiftung "Federkiel" in München. Dort hatte er in den vergangenen eineinhalb Jahren die Verantwortung für das Inklusions-Restaurant "BalanDeli". "Ich bin seit über 30 Jahren in diesem Beruf. Ich habe Parties für 30 oder 1000 Leute gemacht. Das passt, aber da geht man nicht erfüllt nach Hause. Die Arbeit mit Behinderten ist erfüllend."
Im "friedrich" wird es auf 160 Quadratmetern in der Mitte eine offene Küche geben. Dort werden Burger und eine Art "bayerischer Flammkuchen" zubereitet. Es wird eine Mittagskarte und Salate geben. Die Inhaber planen, Kuchen nach Rezepten des Café Wappmann anzubieten. Die Eröffnung des Cafés ist für den April geplant. Diesen Freitag sollen die großen Schaufenster eingebaut werden.
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