Mit der Bilanzsumme per 31. Dezember 2020 in Höhe von 559,9 Millionen Euro knackt die Raiffeisenbank (RB) Neustadt-Vohenstrauß eG locker die Schwelle einer halben Milliarde Euro und hat damit erfolgreich den Corona-Stresstest bestanden. Mit 165 603 Website-Aufrufen, 489 936 Anmeldungen in der VR-Banking-App, 9161 E-Postfach-Nutzern oder 381 153 Online-Überweisungen ist vor allem die digitale Kompetenz im Umgang mit den Kunden erheblich gestiegen. Corona hat diese Entwicklung sicher noch befeuert. Vorstandssprecher Karl Völkl sowie die Bankdirektoren Robert Stahl und Werner Bäumler präsentierten nun wenige Tage nach der Vertreterversammlung, an der rund 60 Mitglieder in der Stadthalle teilnahmen, ein erfolgreiches und detailliertes Zahlenwerk.
Insbesondere die Ausschüttung der Dividende von 1,75 Prozent auf die genossenschaftlichen Anteile dürfte die 10 863 Mitglieder, trotz leichten Rückgangs, freuen. Andererseits müssen die über 408 Millionen Euro (Zuwachs 8,78 Prozent) an Kundeneinlagen in naher Zukunft mit Minuszinsen belegt werden. „Lange werden wir das nicht mehr aufschieben können. Das macht uns Sorge.“ Ein Steckenpferd von Karl Völkl sind die Riester-Verträge: „Mein Herz brennt nach wie vor für Riester.“ Fast 22 Millionen Euro werden in der Region in 3270 Verträgen bei der Raiffeisenbank für die Altersversorgung angespart. Mit zwölf Prozent Verzinsung und den staatlichen Förderungen gehört das „Riestern“ zu den sicheren Sparverträgen. Zwar sei bei den Warenumsätzen an den Standorten in Moosbach und Albersrieth ein leichter Rückgang mit 4,46 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 zu verzeichnen, informierte Bäumler. Dies sei allerdings den sinkenden Rohstoffpreisen wie Kraftstoff oder Holzpellets zuzuschreiben.
Robert Stahl fügte an: „In den vergangenen Jahren haben wir aber alle unsere Geschäftsstellen auf den neuesten Stand gebracht und bildeten keinen Investitionsstau, weder in der Bank noch in der Ware.“ Derzeit sei man dabei, Photovoltaikanlagen auf den eigenen Gebäuden zu installieren. Drei Geschäftsstellen werden derzeit noch fossil versorgt. Waldthurn steige dieses Jahr auf Pellets um. Waidhaus und Eslarn folgen. „Wir planen, uns völlig von fossilen Brennstoffen zu trennen.“
In acht Geschäftsstellen deckt die genossenschaftliche Bank vor allem den östlichen Landkreis ab. „Wir haben keine Existenzängste.“ Fusionsgedanken wie bei anderen Mitbewerbern seien derzeit kein Thema, bestätigte Völkl. Mit knapp 80 000 Euro wurden von der Raiffeisenbank im zurückliegenden Jahr gemeinnützige und karitative Einrichtungen mit Spenden unterstützt. Großen Wert legen die Vorstände auch auf die Aus- und Fortbildung ihrer Mitarbeiter, die in 137 externen und 169 internen Schulungen fit für die Zukunft gemacht wurden.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.