Vohenstrauß
27.06.2022 - 15:27 Uhr

Raiffeisenbank schafft Negativzinsen ab

Gute Nachrichten für Kunden der Raiffeisenbank hatte Vorstandsvorsitzender Direktor Karl Völkl bei der Vorstellung der Geschäftsbilanz im Beisein seiner Kollegen Robert Stahl und Werner Bäumler.

Die Vorstände der Raiffeisenbank beschlossen, den angekündigten Zinsschritten der Europäischen Zentralbank (EZB) vorzugreifen und ab August keine Minuszinsen zu erheben. Das abgelaufene Geschäftsjahr sei sehr positiv verlaufen. Die Bilanzsumme nahm locker die Schwelle von einer halben Milliarde Euro.

Auch zur geplanten genossenschaftlichen Fusion gab es in der Mitgliederversammlung etliche Informationen. „Wir wollen den beabsichtigten Zusammenschluss für unsere Mitglieder so transparent wie nur möglich halten“, informierte Völkl. Im Blickpunkt stehe der Wirtschaftskreis Nordoberpfalz, der für die drei Raiffeisenbank-Chefs große Kraft bündelt. Etliche Bereiche der Geschäftsgebiete überlappen sich bisher sowieso und sind teilweise identisch.

Zwei Institutionen vor Ort mit akkurat den gleichen Bankdienstleistungen, das sei eigentlich unsinnig, so Völkl. Freilich belebe Konkurrenz das Geschäft. Wer im Privatkundenbereich mehrere Konten besitze, erhalte aber von jeder Seite die genau gleichen Dienstleistungen. Aus dieser Sicht gebe es Einsparpotential. „Wobei es nicht unsere Intention ist, deswegen Geschäftsbereiche zusammenzulegen. Es geht bei der angedachten Fusion auch um keinen Personal- oder Geschäftsstellenabbau.“

Allerdings verhehlte Völkl nicht, dass die zwei vorhandenen Geschäftsstellen in Vohenstrauß wohl zu einem Standort zusammengeführt würden. Für ein Haus müsse dann eine andere Nutzung gesucht werden. „Von Weiden aus sind zu keiner Geschäftsstelle mehr als 40 Kilometer zu fahren“, rechnete Bäumler vor. „Das schafft in dieser angedachten Größe bisher keine Genossenschaft in ganz Bayern“, ergänzte Völkl. Die vielfach überbordende Regulatorik des Bankenwesens könne als einzelne Genossenschaftsbank gar nicht mehr geleistet werden.

Die Kundeneinlagen sind im Jahr 2021 von 573.864.000 Euro auf 599.171.000 Euro oder 4,41 Prozent gestiegen. Das gleiche Bild zeichnet sich bei den Kundenforderungen ab, die ebenfalls auf 334.108.000 Euro, um 8,94 Prozent, anstiegen. Um die Risiken aus den Kreditgeschäften und die höheren Anforderungen abdecken zu können, brauche es Eigenkapital. Auch hier konnte sich die Raiffeisenbank merklich auf fast 40 Millionen Euro steigern.

Einen erheblichen Anstieg legte die Genossenschaftsbank auch bei den Buchungsposten vor, die sich auf 4.292.438 um 6,02 Prozent hochschraubten. Bei 250 Arbeitstagen im vergangenen Jahr seien das durchschnittlich rund 17.200 Buchungen pro Tag.

Ein klarer Trend sei bei den Barabhebungen zu erkennen, die bis zu 30 Prozent rückläufig seien. "Das kontaktlose Bezahlen steigt stark an." Exakt gleich blieb die Mitgliederzahl mit 10.863 gegenüber dem Vorjahr. Im Warengeschäft ist die Raiffeisenbank an den Standorten in Moosbach und Albersrieth vertreten. Der Absatz in diesem Geschäftsbereich erhöhte sich ebenfalls auf 13.885.000 Euro, obwohl Eslarn als weiterer Standort wegfiel. Trotz kleiner Verschiebungen sind die Mitarbeiterzahlen in Bank- und Warengeschäft mit 132 Personen nahezu unverändert. Zudem wurden knapp 82.000 Euro an gemeinnützige, karitative und sonstige förderungswürdige Einrichtungen in Form von Spenden unterstützt.

 
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