Vohenstrauß
04.10.2020 - 16:51 Uhr

Rekordsumme mit 500 Prozent Steigerung

Bei Punkt vier der Vohenstraußer Stadtratssitzung geht es zwar nur um die Sportförderung für die Vereine, doch Kämmerer Rainer Dötsch bringt eine Steigerung von satten 500 Prozent zur Sprache. Das müssen die Stadträte erst einmal verdauen.

Auf rund 2,8 Millionen Euro ist die Sanierung der Mehrzweckhalle veranschlagt. In fast gleicher Höhe beabsichtigte der Stadtrat eine Entnahme aus den finanziellen Rücklagen. Bereits zum Beginn des dritten Quartals gehört dies der Vergangenheit an. Bild: fjo
Auf rund 2,8 Millionen Euro ist die Sanierung der Mehrzweckhalle veranschlagt. In fast gleicher Höhe beabsichtigte der Stadtrat eine Entnahme aus den finanziellen Rücklagen. Bereits zum Beginn des dritten Quartals gehört dies der Vergangenheit an.

Unerwartet wirkte sich das erste Corona-Jahr auf die aktuelle Haushaltsbilanz der Stadt aus. Die ortsansässigen Unternehmen überwiesen bis 30. September schon 2,721 Millionen Euro an Gewerbesteuer auf die Konten der Stadtverwaltung. „Das sind 500 Prozent über unserem Ansatz“, sagte der Kämmerer Rainer Dötsch. Noch im zeitigen Frühjahr hatte der Stadtrat einer Reduzierung auf lediglich 500.000 Euro zugestimmt. Nun steht ein neues Allzeithoch auf diesem Haushaltsposten bevor.

Wie erfreulich sich die Entwicklung auf die gesamte Finanzsituation der Kommune auswirkt, erwähnte der Kämmerer mit einem Nachsatz: „Die geplante Rücklagenentnahme von 2,8 Millionen Euro ist wohl nicht erforderlich." Bürgermeister Andreas Wutzlhofer ergänzte die positiven Aussagen mit einem zusätzlichen Thema: „Die Sanierung der Mehrzweckhalle kommt uns auch nicht so teuer, wie zunächst veranschlagt.“ Mit errechneten Gesamtkosten von 2,8 Millionen Euro entsprach die geplante Summe fast identisch der beabsichtigten Entnahme aus den Rücklagen.

Von dieser unerwartet positiven Entwicklung sollten die Vereine noch in der Sitzung am Donnerstagabend profitieren. Den im Haushalt bereitgestellten Betrag in Höhe von 15.339 Euro stellte zuvorderst die CSU-Fraktion in Frage. Mit einem Antrag, den das Gremium geschlossen zur sofortigen Entscheidung in die Tagesordnung aufnahm, gibt es nun zusätzliche 10.000 Euro mehr.

Fraktionssprecher Thomas Eiber informierte über die Hintergründe des Ansinnens seiner Parteikollegen, welche einzig in den Auswirkungen der Pandemie gesehen würden. Die zusätzliche Zahlung sah der Fraktionssprecher deshalb einmalig für das aktuelle Jahr; höchstens noch einmal in 2021, falls die Situation andauern sollte. „Wir denken, dass die zusätzlichen Mittel die Vereine unterstützen und ihnen zusätzliche Planungssicherheit geben. Wir erreichen dadurch 11 Vereine mit rund 4000 Mitgliedern in der Großgemeinde.“ Ohne Gegenstimme durchlief der Antrag den Beschluss.

Mit Kreisheimatpfleger Peter Staniczek (Gold) und OWV-Funktionär Hans Oppelt (Silber) erhalten zwei weitere Bewohner in Kürze die Bürgermedaille verliehen. Diese Information basierte auf den ersten beiden Beschlüssen, welche der Bürgermeister aus dem nichtöffentlichen Teil der Septembersitzung bekannt gab.

Die Vergabe neuer Innengeländer und eines Aufzugs für die Mehrzweckhalle befanden sich gleichfalls darunter, sowie eine Förderung des Anwesens Marktplatz 24 aus Städtebaumitteln.

Unerwartet hatte die Stadtratssitzung übrigens begonnen. Mit dem ehemaligen Geschäftsleiter Erich Unger aus Lautern-Bernsbach gab es einen ungeahnten Besuch. Der Gast aus der Partnergemeinde in Sachsen nutzte den bevorstehenden „Tag der deutschen Einheit“ zu einem kurzen Resümee. Sein Dank galt den Vereinen und der Stadt für „vielerlei Kontakte“. Mit Genugtuung blickte Unger auf die entstandene Freundschaft und erwähnte als Wegbereiter besonders den ehemaligen Kämmerer Karl Bodensteiner und Geschäftsleiter Alfons Sier als „ganz wichtige Personen“.

Erstmals nahmen Lisa Vater (Böhmischbruck), Martina Rauch (Waldau) und Petra Reil (Kaimling) als ordentliche Mitglieder an einer Sitzung teil. Als neue Ortssprecherinnen ihrer Heimatdörfer verpflichtete Wutzlhofer das Damentrio auf Geheimhaltung der in nicht öffentlicher Sitzung behandelten Themen. Bis zum Ende der aktuellen Wahlperiode 2026 gehören die drei Frauen dem Stadtrat ohne Stimmrecht an.

Leuchtenberg04.10.2020
 
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