Rund 80 Zuhörer, darunter auch etliche Stadträte und Bedienstete, besuchten die Bürgerversammlung in der Stadthalle. 7725 Personen leben mit Hauptwohnung in der Großgemeinde, und 426 Personen haben ihren Nebenwohnsitz hier gemeldet. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer errechnete einen Zuwachs gegenüber Januar dieses Jahres von 202 Personen oder 2,6 Prozent.
Neues Einsatzfahrzeug
In seinem Bericht verkündete das Stadtoberhaupt, dass das neue Einsatzfahrzeug der Stützpunktwehr, das den alten Mannschaftsbus ersetzen soll, kurz vor der Auslieferung steht und dann zum Ausbau nach Waidhaus zur Firma RDF-tec geht. Gute Nachrichten gab es auch für die Ortsteilwehr in Oberlind. Die Baugenehmigung für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses ist bereits erteilt, derzeit laufen Ausschreibung und Vergabe der einzelnen Gewerke. Mit dem Erweiterungsbau kann im Frühjahr gestartet werden.
Fahrradabstellplatz an Mittelschule
23 000 Euro investiert die Stadt in den Wunsch der Pfalzgraf-Friedrich-Mittelschüler nach einem überdachten Fahrradabstellplatz. Im Anwesen Marktplatz 3 rührt sich auch wieder etwas, informierte der Rathauschef. Der Eigentümer wird entsprechend der Vorgaben der Stadt die Räumlichkeiten so verändern, dass die städtische Bücherei in die neuen Räume umziehen kann. Für die EDV-Technik, Einrichtungsgegenstände und Medienerneuerung sind 130.000 Euro vorgesehen. 50 Prozent werden gefördert.
Großbaustelle Böhmischbruck
Rund 3,1 Kilometer an Straßen wurden von den Bauhofmitarbeitern in Zusammenarbeit mit örtlichen Firmen heuer wieder erneuert. Es wurden dafür 736.000 Euro aufgewendet. Eine Großbaustelle, die Ortsdurchfahrt Böhmischbruck (NEW 38) mit Brückenneubau, konnte nach eineinhalb Jahren endlich abgeschlossen werden. Die Verkehrsfreigabe erfolgte vor wenigen Tagen. Bedauerlich sei jedoch die Tatsache, dass die Bauabwicklung teilweise sehr schleppend voranging und dadurch der Ausbau eine große Belastung für die Anwohner bedeutete, räumte der Redner ein. Von den Gesamtkosten von rund 3,6 Millionen Euro muss die Kommune etwa 500.000 Euro tragen.
Neue Wohnformen in Planung
Bestens entwickeln sich die aktuellen Wohnbaugebiete. Neue Wohnformen wie Mehrfamilienhäuser oder Bereiche für Tiny-Häuser, um dem übermäßigen Flächenfraß entgegenzuwirken, sind bereits in Überlegung. Auch die drei Bauplätze an der Retzstraße sind an Bauwillige vergeben, die ersten Häuser im Lupinenweg und Enzianstraße stehen bereits. Für die vier verbleibenden Grundstücke gebe es schon Interessenten. Vollerschlossen ist mittlerweile auch das Gewerbegebiet Ost, Bauabschnitt II „Am Michlbach“. Die Grundstücksverhandlungen sind kurz vor dem Abschluss. Es gibt mehrere Firmennachfragen.
Freiwillige Leistungen
Nicht unerwähnt wollte Wutzlhofer die vielen freiwilligen Leistungen an Vereine und Organisationen in Höhe von rund 160.000 Euro lassen. Er vergaß aber nicht, auf die Leerstandsproblematik einzugehen, die auch die prosperierende Stadt mehr und mehr einhole. Deswegen soll nun ein Konzept mit Leitzielen der Stadtentwicklung und Handlungsschwerpunkten von einem Fachbüro erarbeitet werden.
Windkraft das Zukunftsthema
Schließlich ging der Bürgermeister auch auf das Thema Energiewirtschaft ein und stellte unter anderem die vom Stadtrat beschlossene Vorrangfläche für Windenergie vor. Drei Anfragen von Projektanten liegen mit Primus Energie GmbH aus Regensburg, Wind 18 GmbH aus Bayreuth und Ostwind, ebenfalls aus Regensburg, bereits im Rathaus vor. „Vohenstrauß hat wiederum umsichtig gewirtschaftet und zielorientiert die Finanzmittel eingesetzt. Daher können wir trotz schwieriger Wirtschaftslage und bedenklicher Teuerungsrate noch optimistisch in die Zukunft blicken“, so das Fazit des Bürgermeisters.
Bürgerbeteiligung erbeten
Die Zufriedenheit der Bürger innerhalb der Großgemeinde ist sehr groß, denn in der anschließenden Diskussion gab es lediglich eine Anfrage, Anregungen aber auch ein großes Lob. Ob die Stadt ein eigenes Windrad mit Bürgerbeteiligung bei den geplanten Windkraftanlagen plane, wollte Christian Walbrunn wissen. Die Bürgerbeteiligung sei ein wichtiger Bestandteil für die Errichtung von Windkraftanlagen auf städtischem Boden, entgegnete Wutzlhofer. Auch bei der Bauleitplanung gehe ohne die Stadt Vohenstrauß nichts. Gegen den Willen der Kommune würde auch der Regionale Planungsverband nicht entscheiden, hieß es.
Lob zur Oberlinder Straße
Reiner Hartwig wollte sich „für die schöne Zufahrtsstraße bedanken“. Die Oberlinder Straße sei wirklich schön geworden, insbesondere die Verkehrsinsel bremse den Verkehr merklich aus. Günther Gollwitzer aus Altenstadt, der oft mit seinem Fahrrad den Gehweg in Richtung Vohenstrauß nutzt, der für Fahrradfahrer freigegeben ist, würde sich auf Höhe der Tankstelle Dobner eine breitere Blockmarkierung wünschen, um Autofahrer beim Verlassen der Tankstelle besser auf die Radfahrer aufmerksam zu machen. Außendienstleiter Karl Frey sagte zu, die bestehende Blockmarkierung von 12 auf 30 Zentimeter zu verbreitern, um zu verdeutlichen.
Sitzgelegenheit am Spielplatz
Benjamin Janker würde sich für den Ortsteil Waldau eine Überarbeitung des Kinderspielplatzes und eine Sitzgelegenheit mit Tisch für die Familien wünschen, die sich dort treffen könnten. Die Eltern würden bei den anstehenden Arbeiten auch mit Eigenleistung unterstützen, versprach er. Da für die dort befindliche Seilbahn mittlerweile andere Vorschriften gelten, müsste diese zurückgebaut werden, informierte Frey. Im Frühjahr sollen die Befürworter zu Frey kommen, dann dürften sie sich ein neues Spielgerät aussuchen.
Bäume ausschneiden
Manfred Bäumler aus Obertresenfeld brachte das Anliegen eines Berufskollegen vor, die Bäume zwischen Ober- und Untertresenfeld auszuschneiden, da von den Traktoren die Seitenspiegel abgefahren werden. Mit dem gleichen Anliegen schloss sich Landwirt Johannes Frischholz aus Grünhammer für die Strecke von der Kreisstraße herkommend nach Altentreswitz an. Der Bürgermeister wie auch Frey versprachen den Rückschnitt, außerhalb der Vogelbrutzeit.
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