Vohenstrauß
11.11.2021 - 18:25 Uhr

Spannender Streifzug vom Pausch'n-Martel zum Fahrenberg

In regelmäßigen Abständen bringt der Heimatkundliche Arbeitskreis reichbebilderte Streifzüge heraus, die die Vergangenheit aber auch die Gegenwart beleuchten und interessanten Lesestoff bieten.

Zu jeder Jahreszeit bietet der Platz am Pausch'n Marterl hoch über Oberlind einen faszinierenden Ausblick bis hinauf zum Fahrenberg. Bild: dob
Zu jeder Jahreszeit bietet der Platz am Pausch'n Marterl hoch über Oberlind einen faszinierenden Ausblick bis hinauf zum Fahrenberg.

Die Autoren des Heimatkundlichen Arbeitskreises waren wieder sehr fleißig und haben Beiträge für den 43. Streifzug zusammengetragen, der nun druckfrisch unter dem Titel "Vom Pausch'n-Marterl zum Fahrenberg" herausgegeben wurde. Das Redaktionsteam um Heiner Aichinger, Peter Staniczek, Reiner Claußen, Rudolf Großmann und Karl Ochantel befassten sich im neuen Geheft mit ganz unterschiedlichen Bereichen.

"Es braucht viele Engagierte, die als Kenner der Region (...) die historischen Spuren in der Landschaft aufspüren, bekannt machen und vor dem Vergessen bewahren", schreibt Kreisheimatpfleger Peter Staniczek im Vorwort.

Hohlwege, Brücken, Steinkreuze

"Neben vielen weiteren Beiträgen beschäftigen sich die Autoren diesmal mit der Notwendigkeit der Erhaltung von Hohlwegen am Beispiel von Lind, Entwicklung der Brücken über die Zott bei Lohma, verschwundene und erhaltene Steinkreuze bei Oberlind - also mit Kulturlandschaftselementen", so Staniczek. Als Zeugnisse einer jahrhundertealten Nutzung der Umwelt durch den Menschen bestimmen sie noch heute das Landschaftsbild in Bayern.

Heiner Aichinger listet die Vohenstraußer Landesherren ab dem Jahr 1188 auf, als Vohenstrauß, erst bei Flossenbürg an den Grafen von Sulzbach überging. Als die Schottenröcke im Juli 1621 Vohenstrauß und Altenstadt plündern, darüber berichtet Karl Ochantel ausführlich. "Über die Zott in Lohma", zeigt wiederum Aichinger die gravierenden Veränderungen auf.

Konrad Uschold aus Oberlind hinterfragt "Hohlwege - Wozu brauchen wir sie in der heutigen Zeit?" und gibt in seiner Auflistung aussagekräftig bebilderte Einblicke. Rudolf Großmann schreibt unter "Marterla in unsara Gmoi" über die Steinkreuze von Oberlind.

Der Oberbernriether Heimatforscher und ehemalige Seminarrektor Georg Schmidbauer recherchierte über die "Statistische Darstellung der Oberpfalz" von 1809. Damals zählte der Markt 207 Häuser und 983 Einwohner von katholischer und evangelischer Religion. "Sie erhalten sich von Feldbau, von der Viehzucht, vom Flachsbau und Leinwandhandel und von Professionen mühsam", heißt es darin.

Fensterln in Vohenstrauß

Was hinter der Schönwerth-Erzählung von den "Drei Spindeln" steckt, deckt Klaus Ibel auf. Humorvoll zu lesen ist der Beitrag von Karl Ochantel, der über das "Fensterln im Bezirk Vohenstrauß - Liebeleien - Annäherung an die Liebe" mit etlichen Begebenheiten schreibt, die nicht immer gut ausgingen. Eine komplizierte Erbschaftsermittlung führt Aichinger auf, die er auflistet.

Elfriede Strobel kann viel über Altenstädter Häusergeschichten berichten. Diesmal ist es das Girchadl-Anwesen, ein typisches Bauernhaus. Ochantel befasste sich mit dem "Wirtshof" der Familie Delling in Braunetsrieth. Auch über deren Söhne Karl und August, die in den Ersten Weltkrieg zogen, er eine Menge zu berichten. Was es mit den blauen Hundertern und roten Tausendern auf sich hat, die die Vohenstraußer in den 1920er Jahren horteten, verrät ebenfalls Ochantel in einem weiteren Beitrag.

Zuletzt werden in dem 144-seitigen Büchlein die Autoren und Titel sämtlicher Beiträge in den bisher veröffentlichten Streifzügen des HAK aufgeführt. Den Einband ziert auf der Rückseite der Hauberrisser-Entwurf von 1907 für den Architekten-Wettbewerb zum Rathaus, der aber nie umgesetzt wurde.

Während die Titelseite einen herrlichen Blick von der Oberlinder Anhöhe, auf der das Pausch'n Martel, das heuer 150. Geburtstag feierte und deshalb von der Familie Uschold renoviert wurde, bis hinauf zum Fahrenberg gewährt. Naturfreunde können sich dort auf einer aufgestellten Bank niederlassen und die Schönheit der Natur zu jeder Jahreszeit genießen.

Der neue Streifzug kann in der Buchhandlung Rupprecht und zudem von Mittwoch bis Freitag, (15 bis 17 Uhr) und am Sonntag (10 bis 12 Uhr) im Heimatmuseum erworben werden.

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Vohenstrauß25.08.2021
Das Pausch'n Marterl feierte in diesem Jahr 150. Geburtstag. Aus diesem Grund ließ die Familie Konrad Uschold den Bildstock renovieren. Bild: dob
Das Pausch'n Marterl feierte in diesem Jahr 150. Geburtstag. Aus diesem Grund ließ die Familie Konrad Uschold den Bildstock renovieren.
Der neue Streifzug 43/2021 kann druckfrisch in der Buchhandlung Rupprecht oder zu den Öffnungszeiten im Heimatmuseum erworben werden. Bild: exb/HAK
Der neue Streifzug 43/2021 kann druckfrisch in der Buchhandlung Rupprecht oder zu den Öffnungszeiten im Heimatmuseum erworben werden.
 
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