Vohenstrauß
12.03.2024 - 10:10 Uhr

Toni Lauerer begeistert in Vohenstrauß mit "Älter werden nur die Ander'n"

Mundarthumorist Toni Lauerer war am Sonntag erstmals in Vohenstrauß. Auf der Suche nach der Stadthalle landete er in Neuwirtshaus. Gewundert habe er sich, dass niemand vor Ort war, erzählte zu Beginn der Veranstaltung in der Stadthalle.

Mehr als 250 Zuhörer hatten sich in der Stadthalle Vohenstrauß versammelt, um Toni Lauerers neues Programm „Älter werden nur die Ander'n“ zu hören, in dem sich der bekannte Bayerwäldler ausführlich mit dem Älterwerden beschäftigt. Eigentlich habe er nie über das Älterwerden schreiben wollen. Doch dann sei er nach Pilsen gereist. Was ihm da passiert sei, habe dem Fass den Boden ausgeschlagen. Er habe den Duft der großen weiten Welt erleben wollen und sei ohne Frau mit dem eigenen Auto nach Pilsen ins „Museum of Horror“ gefahren. Das „saubere Dearndl“ am Eingang habe glatt seinen Ausweis verlangt. Aber nicht, um festzustellen, ob er 18 Jahre alt ist, sondern ob sie ihm einen Rentnerrabatt gewähren konnte. Lauerer war entsetzt.

Rechnen nur mit „Kastl"

Der Arber, der höchste Berg des Bayerischen Waldes, werde auch immer steiler, das liege aber nicht an Lauerers Alter, sondern an der Verschiebung der Kontinentalplatten, wusste Lauerer den Grund. Nie mehr fahre er aber mit der Gondel zum Berg, denn „da sitzen nur alte Leit‘ drin und es stinkt“. Im Berggasthof sei ihm doch glatt die Seniorenkarte gereicht worden. Nachhilfe gibt Lauerer beim sogenannten Enkeltrick und lamentierte, dass die jungen Leut` nur immer „das Kastl“ zum Rechnen brauchen. „Die blöde Tipperei führt dazu, dass blöd wer‘n im Kopf.“

Leben in ironischster Form

Da sitzt man unter jungen Leuten, fühlt sich selbst als „junges Leut“ und spricht souverän über Trends, von denen man keine Ahnung hat, in einer Sprache, die irgendwann mal „in“ war. Dann stehen die jungen Leute geschmeidig und flott auf und man folgt, doch es fehlt an Geschmeidigkeit und an der Flottheit. Auf der Heimfahrt öffnet man den oberen Knopf der viel zu engen Hose, weil man von einem sauren Lüngerl und einer Schweinshaxen mit zwoa Knödel im Berggasthof nicht satt geworden ist und noch einen Kaiserschmarrn mit Eis und eine Käseplatte mit Cola-Weizen hinuntergewürgt hat. Und daheim verrät dann der Spiegel, dass man trotzdem nicht mehr dazu gehört, zu dieser hippen Generation.

„Älter werden nur die Ander‘n“, sagt sich Toni Lauerer und beginnt seinen Kampf gegen die böse Umwelt, die ihn trotz Rapper-Käppi auf dem kahlen Kopf immer siezt oder im Wirtshaus einen Seniorenteller empfiehlt. Bestens auch gleich den Arzt wechseln, empfiehlt Lauerer, weil der bei jedem Check was findet, was man im Auge behalten muss. Und wer beim Blick auf sein Handy die typischen Wischbewegungen macht, sollte sich vergewissern, dass es nicht noch eine Tastatur hat. Toni Lauerer präsentierte einmal mehr das Leben in seiner ironischsten Form, wo sich zum Deppen macht, wer versucht, sich nicht zum Deppen zu machen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.