Vohenstrauß
20.07.2020 - 13:25 Uhr

Trauriger Smiley soll Autofahrer bremsen

Sie sollen im Straßenverkehr Autofahrer für die gefahrene Geschwindigkeit sensibilisieren: Die "Temposys"-Geräte haben eine äußerst erzieherische Wirkung.

Insgesamt neun "Temposys"-Geräte ordern die Kommunen über eine Sammelbestellung des Vereins "Bürger und Polizei - Partner für Sicherheit". Auf dem städtischen Bauhof werden die Messeinrichtungen an die einzelnen Bürgermeister übergeben. Bild: dob
Insgesamt neun "Temposys"-Geräte ordern die Kommunen über eine Sammelbestellung des Vereins "Bürger und Polizei - Partner für Sicherheit". Auf dem städtischen Bauhof werden die Messeinrichtungen an die einzelnen Bürgermeister übergeben.

Für ein gewinnendes Lächeln des Smiley auf der Anzeigentafel geht so mancher Bleifuß schon einmal vom Gas. Tiefrot leuchten dagegen die Zahlen dem Autofahrer entgegen, wenn er zu schnell fährt. "Temposys" nennt sich das Warngerät, das seit vielen Jahren in Gemeinden der Region zum Einsatz kommt. Auch in Vohenstrauß werden die Autofahrer an den unterschiedlichsten Stellen im Stadtgebiet sensibilisiert, falls sie zu schnell unterwegs sein sollten.

Jetzt wurden weitere neun Geräte auf dem städtischen Bauhof an insgesamt sechs Kommunen übergeben. Mit einer Gesamtinvestition von 18 000 Euro haben sich die Gemeindechefs in eine erneute Sammelbestellung des Vereins „Bürger und Polizei – Partner für Sicherheit“ mit Vorsitzendem Andreas Wutzlhofer aus Vohenstrauß und dessen Stellvertreter Rainer Rewitzer aus Pleystein eingeklinkt. „Es handelt sich um die zweite offizielle große Sammelbestellung“, betonte Wutzlhofer auf dem Gelände des städtischen Bauhofes bei der Übergabe. Zwischendurch habe man auch eine kleinere Menge geordert. Je nach Ausstattung kostet ein Gerät etwa 2300 Euro. Der Bürger- und Polizeiverein bezuschusse jede Anschaffung mit 400 Euro, betonte der Vorsitzende.

Das Gerät funktioniert mit einem Radarsender, der die Geschwindigkeit der Fahrzeuge misst. Der gefahrene Wert erscheint umgehend auf dem Display. Sollte der Fahrer aufgrund seiner Geschwindigkeit abbremsen, wird auch das sofort umgesetzt und der Autolenker über den sinkenden Wert informiert. Die Anzeigentafel muss aber keine Daten liefern, mit denen etwa eine verkehrliche Umstrukturierung begründet werden soll. Deswegen werden die "Temposys"-Geräte je nach Bedarf auch mit unterschiedlicher Ausstattung angeboten. Nicht jede Kommune will etwa die tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten aufzeichnen, sondern nur präventiv mit den Anzeigen eingreifen. „Es soll mehr eine Appell-Funktion sein und Bewusstsein schaffen“, erläuterte Wutzlhofer.

Manchmal bitten auch Anwohner um das Aufhängen der Geschwindigkeitsmessanlage, wenn in ihrem Straßenzug gefühlt zu schnell gefahren oder über ein zu hohes Verkehrsaufkommen diskutiert wird. Vor allem an sensiblen Stellen wie Schulen, Kindergärten oder Spielplätzen erinnern die Geräte daran, um- und vorsichtig zu fahren und lieber einmal vom Gaspedal zu gehen. Tatsächlich lasse sich beobachten, dass etliche Verkehrsteilnehmer auf ihre Geschwindigkeit achten und diese reduzieren, wenn sie auf ein "Temposys"-Gerät zufahren, merkte Wutzlhofer an. Doch es gibt auch unverbesserliche Typen, die den Smiley gerne mit Grimasse oder die roten Warnzahlen aufleuchten sehen wollen, denn sie brettern mit ungebrochener Geschwindigkeit an der Anzeigetafel vorbei und sind damit viel zu schnell im Ort unterwegs.

Für den Leiter der Vohenstraußer Inspektion, Ersten Polizeihauptkommissar Martin Zehent, hatten die Vereinsvorsitzenden einen Tag später ein besonderes Geschenk unter dem Arm: „Wir stellen ein Gerät der PI Vohenstrauß zur eigenen Verwendung zur Verfügung“, betonten Wutzlhofer und Rewitzer. So kann es künftig durchaus sein, dass bei größeren Geschwindigkeitsüberschreitungen die Polizeibeamten schon einmal mit der Lasermesspistole auftauchen – und dann kann es für Raser teuer werden.

Jedes "Temposys"-Gerät ist mittlerweile mit einem Solar-Paneel ausgestattet und misst durchwegs per Sonnenenergie, so dass es nicht mehr per Batterie betrieben werden muss. So entfällt auch der aufwendige Batterietausch. Zehent und sein Stellvertreter, Polizeihauptkommissar Thomas Mikolei, sowie der Verkehrserzieher der Inspektion, Polizeihauptkommissar Jakob Stahl, begrüßten die Entscheidung des Vereins zu dieser großzügigen Spende. Für die Polizei sei das Gerät Grundlage dafür, Erkenntnisse über die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit zu bekommen und dort einzugreifen, wo es nötig sei. Für die Autofahrer im Inspektionsbereich heißt es also, vermehrt aufzupassen und innerorts die Geschwindigkeit zu drosseln.

Für den Leiter der Polizeiinspektion Vohenstrauß, Ersten Polizeihauptkommissar Martin Zehent (links), und seinen "Vize", Polizeihauptkommissar Thomas Mikolei (rechts,) sowie Polizeihauptkommissar Jakob Stahl (Mitte) als Verkehrserzieher ist das Temposys-Gerät mit Solar-Paneel eine generöse Spende des Vereins "Bürger und Polizei - Partner für Sicherheit". Als dessen Vertreter kommen die Bürgermeister von Vohenstrauß und Pleystein, Andreas Wutzlhofer (Zweiter von rechts) und Rainer Rewitzer (Zweiter von links), zur Übergabe. Bild: dob
Für den Leiter der Polizeiinspektion Vohenstrauß, Ersten Polizeihauptkommissar Martin Zehent (links), und seinen "Vize", Polizeihauptkommissar Thomas Mikolei (rechts,) sowie Polizeihauptkommissar Jakob Stahl (Mitte) als Verkehrserzieher ist das Temposys-Gerät mit Solar-Paneel eine generöse Spende des Vereins "Bürger und Polizei - Partner für Sicherheit". Als dessen Vertreter kommen die Bürgermeister von Vohenstrauß und Pleystein, Andreas Wutzlhofer (Zweiter von rechts) und Rainer Rewitzer (Zweiter von links), zur Übergabe.
Im Blickpunkt:

Eine Messanlage für die Polizeiinspektion

Sechs Städte und Gemeinden haben sich an der Sammelbestellung des Vereins "Bürger und Polizei - Partner für Sicherheit" beteiligt. Jeweils zwei Geräte gehen an die Marktgemeinde Eslarn mit Bürgermeister Reiner Gäbl und die Gemeinde Schirmitz mit Bürgermeister Ernst Lenk. Je eine Geschwindigkeitsmessanlage orderten die Gemeinde Theisseil, vertreten durch stellvertretenden Bürgermeister Karl Völkl, die Marktgemeinde Georgenberg mit Bürgermeisterin Marina Hirnet, die Stadt Pleystein mit Bürgermeister Rainer Rewitzer und die Gemeinde Bechtsrieth mit Bürgermeister Markus Ziegler. Außerdem erhielt die Polizeiinspektion Vohenstrauß vom Verein „Bürger und Polizei – Partner für Sicherheit“ eine Messanlage zur Verfügung gestellt. (dob)

 
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