Die erschütternde Diagnose Leukämie wirbelte das komplette Familienleben durcheinander. Jetzt ist der kleine Stefan Reil auf der Suche nach einer Stammzellenspende. Am Sonntag von 10 bis 18 Uhr läuft eine große Typisierungsaktion in der Stadthalle ab. Diese Chance sollten möglichst viele Menschen aus der Region nutzen, die bisher noch nicht in einer Datenbank registriert sind.
„Die Registrierung wird zügig ablaufen“, informiert Uli Münchmeier, der mit Michael Gösl die Hauptorganisation übernommen hat bei der zweiten größeren Spendenübergabe vor der Stadthalle. Auf den Abstrich mit einem Wattestäbchen setzt nun die ganze Familie von Stefan Reil die allergrößte Hoffnung. „Das ist eine ganz große Chance“, so Münchmeier. „Wir sind vollkommen überwältigt, was sich derzeit in der Region abspielt“, ist der Organisator völlig von den Socken, welche Spendenbereitschaft über die Region hinwegschwappt. Viele Helfer klinken sich ohne Aufforderung ein und die Ideen für die unterschiedlichsten Unterstützungen sprießen nur so.
Viele größere Spenden
Am Mittwoch haben sich neben der Volks- und Raiffeisenbank Nordoberpfalz mit 1000 Euro, der Kapellenverein Ober-Untertresenfeld mit 1500 in die Spendenaktion eingeklinkt. Laut Vorsitzendem Josef Fritsch stammen 900 Euro aus der Kollekte beim Patrozinium „Mariä Geburt“ und der Verein selbst steuerte noch zusätzlich die übrigen 600 Euro bei. Von der DJK-Gymnastikgruppe aus Leuchtenberg kamen 500 Euro dazu. Geld, dass die Verantwortlichen zum Beispiel aus einer Faschingsveranstaltung erwirtschafteten.
Genauso bringt die Vorsitzende des Katholischen Frauenbunds Vohenstrauß, Katrin Poschenrieder mit Kassiererin Christine Studier-Rupprecht 1000 Euro an der Stadthalle mit. „Die Spende haben wir aus dem Verkauf der Kräuterkränze an Mariä Himmelfahrt oder aus dem Palmbüschelverkauf zu Ostern generiert.“ Weitere 2200 Euro steuern die ortsansässigen Autofirmen bei. Wolfgang Pröls vom gleichnamigen Autohaus spendete selbst und sammelte das Geld federführend von den Autohausbesitzern Grieb, Bauer-Schwandner, Balk, Mitlmeier, Hopf, Eichhorn, Dobner, Hanauer (Waldau), Wildenauer (Straßenhäuser) und Reifen Bayerl.
Jeder Abstrich 35 Euro
Die Spenden werde dringend für die Typisierungsaktion gebraucht, erklärte Münchmeier. Derzeit rechnen die Organisatoren mit weit über 1000 Leuten, die sich typisieren lassen. Ein Abstrich kostet 35 Euro und deshalb werden die Männer nicht müde für die Aktion zu werben und jeden Cent an den Verein „Hilfe für Anja“ zu überweisen, über den die Typisierung läuft. „Je mehr sich typisieren lassen, umso besser“, appelliert Münchmeier.
Alle die bereits in einer Datenbank erfasst sind, sollen trotzdem am Sonntag zur Stadthalle kommen und sich ein Kuchenpaket oder Bratwürste vom Grill abholen. "Wir geben alles für eine freiwillige Spende ab, da wir für alles Sponsoren haben. Bisher haben wir keinerlei Ausgaben zu bestreiten und können zu 100 Prozent alles der Typisierungsaktion zufließen lassen“, ist Münchmeier stolz. Am Sonntag laufe alles streng nach einem ausgeklügelten und coronakonformen Hygienekonzept ab. Nun ruhen alle Hoffnungen auf kommenden Sonntag.
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