Vohenstrauß
11.11.2020 - 10:18 Uhr

Vohenstrauß: Halt und Sicherheit in schweren Zeiten

Die Corona-Pandemie bringt den Alltag vieler Menschen erheblich durcheinander. Besonders die ältere Generation wird schwer getroffen. Doch es gibt die guten Geister der AWO-Tagespflegeeinrichtung.

Die Tagesgäste können unter Einhaltung des Abstands ein paar heitere und fröhliche Stunden in Gemeinschaft der AWO-Tagespflege verbringen und lernen mit den derzeit geltenden Hygiene- und Abstandsregeln klar zu kommen. Bild: dob
Die Tagesgäste können unter Einhaltung des Abstands ein paar heitere und fröhliche Stunden in Gemeinschaft der AWO-Tagespflege verbringen und lernen mit den derzeit geltenden Hygiene- und Abstandsregeln klar zu kommen.

„Es fehlt die Gemeinschaft, Feste und Bräuche, die für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung sind“, weiß Karin Gesierich, Leiterin der AWO-Sozialstation und solitären Tagespflegeeinrichtung. „Gerade für ältere Menschen sind diese Feste und Bräuche die Verbindung zu der Vergangenheit. Sie geben insbesondere dementiell Erkrankten Halt und Sicherheit. Viele unserer Tagesgäste denken bei den Feiern verschiedenster Bräuche gerne an die vergangene Zeit zurück und erzählen stolz und wehmütig, was sie alles erlebt haben.“

Gemeinsamkeit nicht selbstverständlich

Das Kirchweihfest war in vielen Dörfern der Region eine Zeit des gemeinsamen Feierns. Doch gerade Gemeinsamkeit ist in Zeiten der Corona-Pandemie nicht selbstverständlich. „Leider konnte in diesem Jahr unser traditionelles Herbstfest mit selbstgebackenen Kirwa-Kuchen und Kücheln, sowie selbstgemachten Marmeladen, Likören und Säften nicht gefeiert werden“, bedauerte Gesierich. „Um unseren Tagesgästen trotz der derzeitigen Einschränkungen eine Kirchweihstimmung nahe zu bringen, wurden von unserer Köchin Manuela Busch nach alt hergebrachten und bewährten Rezepten, Kirwa-Kuchen und Küchel gebacken. Die Tagesgäste nahmen dieses Angebot sehr gerne an und freuten sich über die Leckereien. Bei zünftiger Musik mit dem Akkordeon verbrachten unsere Tagesgäste trotz der Einhaltung des Abstands ein paar heitere und fröhliche Stunden in der Gemeinschaft“, war Gesierich glücklich.

Neustadt an der Waldnaab05.11.2020

“Egal wie weit wir auseinander sitzen, ich bin froh hier sein zu dürfen“, bringt es Franz Kellner aus Oberlind auf den Punkt. Auch Rosemarie Seidl aus Altenstadt ist glücklich: "Ich bin sehr froh, dass die Tagespflege weiterhin geöffnet hat. Sonst wäre ich momentan sehr oft alleine zuhause, weil soziale Kontakte nur bedingt möglich sind.“ In Zeiten dieser Pandemie kristallisiere sich mehr denn je die Bedeutung der Kleingruppen heraus. Dank der großzügigen AWO-Räumlichkeiten sei es möglich, den nötigen Abstand zu wahren. Viele Senioren wären zuhause isoliert und müssten weitgehendst auf soziale Kontakte verzichten.

Gut aufgehoben

Die Pflegekräfte bringen den Tagesgästen die Wichtigkeit der Händehygiene und der Abstandsregeln sowie das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes nahe. "Ich fühle mich durch das Hygienekonzept sehr sicher und gut aufgehoben“, meint Karola Möckl aus Vohenstrauß zufrieden. Durch das Schutz- und Hygienekonzept könne weiterhin eine häusliche Pflege und Betreuung gewährleistet werden. Wie schon im Frühjahr werden die Pflegekräfte auch jetzt nicht von der Kurzarbeit betroffen sein, ist Gesierich froh. „Die Pflege geht weiter und deshalb werden für unsere Branchen Hilfen, wie etwa der Pflegerettungsschirm oder der Ausgleich durch Mindereinnahmen beziehungsweise Mehraufwendungen zur Verfügung gestellt.“

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.