Fesseln will sich Korbinian dann doch nicht lassen, auch nicht auf Probe. Es ist schon ein besonderer Einblick in die Polizeiarbeit, die die Kindergartenkinder bekommen. Beim Besuch der Vorschulkinder in der Polizeidienststelle war wieder allerhand geboten. Mit erwartungsvollen Blicken sah sich Verkehrserzieher Jakob Stahl, der von seinem Kollegen Wolfgang Piehler unterstützt wurde, während der vierzehntägigen Besuchsaktion konfrontiert. In ein Polizeiauto klettern oder einen Polizisten in der Einsatzzentrale bei seiner Arbeit über die Schulter blicken, es gibt fast nichts, was die zukünftigen ABC-Schützen bei ihrem Besuch nicht dürfen.
"Habt ihr einen Verbrecher in der Zelle?", "Hast Du schon einen Bankräuber gefangen?" Mit diesen und noch viel mehr Fragen bohrten die Vorschulkinder bei den beiden erfahrenen Polizeibeamten energisch nach. So manchem Knirps wurde dann doch etwas mulmig als er die Gitterstäbe und die karge, ungemütliche Einrichtung erblickte. Ganz Mutige durften sich kurz einsperren lassen und wurden mit einem lauten Hilferuf auch gleich wieder befreit. Die vielen Knöpfe im Polizeiauto, die Verbindung zur Einsatzzentrale ins Präsidium nach Regensburg, das Blaulicht oder die Vorführung des Martinhorns wurden von den kleinen Gästen mit Feuereifer regelrecht aufgesogen. Stahl und Piehler empfingen heuer rund 250 Vorschulkinder aus 16 Kindergärten und der Schulvorbereitenden Einrichtung aus dem gesamten Inspektionsbereich. Für die Vorschulkinder ist der Besuch bei der Polizei wohl einer der spannendsten Vormittage ihrer Kindergartenzeit.
Neben der Haftzelle und den Handschellen ist der Streifenwagen meist der Höhepunkt bei den Besuchen. Mit dem Film "Herr Bollo lebt gefährlich" gaben die Verkehrserzieher den Kindern wertvolle Tipps für den zukünftigen Schulweg. Anhand des Gurtschlittens, den die Ortsgebietsverkehrswacht Vohenstrauß zur Verfügung stellte, zeigten sie den Kindern, was passiert, wenn man sich im Auto nicht anschnallt.
Mit einem Polizeikinderausweis und bereichert mit viel neuem Wissen im Gepäck verabschiedeten sich die Abc-Schützen begeistert von den Beamten der Dienststelle. Inspektionsleiter, Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent, ist vom präventiven Erfolg dieses Aufwands überzeugt. "Die Kinder bekommen ganz zwanglos Kontakt mit der Polizei und trauen sich, auch einen Polizisten auf der Straße anzusprechen." Hauptsächlich gehe es um Vertrauen, damit die Kinder keine Angst haben, Polizeibeamte um Hilfe zu bitten. „Sie sollen uns als Freund und Helfer kennenlernen und nicht erst dann, wenn etwas Schlimmes passiert ist.“ Mittlerweile fand die Kindergartenaktion zum 14. Mal statt. Finanziell unterstützt zudem der Verein "Bürger- und Polizei - Partner für Sicherheit" die Besuchsaktion.
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