Ein einfaches Dorferneuerungsverfahren für den Ortsteil Höflas ist seit 13. September beschlossene Sache. Vor drei Monaten waren sich Bürgermeister Werner Roder und die Gemeinderäte einig, den Ausbau der Ortsstraße und die Neugestaltung des Dorfplatzes in das Programm einzubringen. Eine Kostenschätzung war rasch erstellt, ein Förderantrag für eine Oberbauverstärkung der Straßen und Wege lag umgehend beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) vor.
Doch die Gemeinde machte die Rechnung ohne die Behörde. Ging die Verwaltung von Kosten in Höhe von 585 000 Euro für die Oberbauverstärkung der asphaltierten Flächen aus, verwies das ALE auf "standardisierte Richtlinien" für Oberbau- und Verkehrsflächen. Nach der Darstellung des Bürgermeisters in der Sitzung des Gemeinderats bedeutet diese Vorgabe einen Vollausbau der Straßen und Wege mit einer mindestens 46 Zentimeter starken Frostschutzschicht und einer 14 Zentimeter dicken Bitumen- und Feinschicht. "Beim Unterbau fehlen 20 Zentimeter", informierte Werner Roder über das Ergebnis von Probebohrungen. Zudem sei in Teilen der Fahrbahn gefährlicher pechhaltiger Straßenaufbruch entdeckt worden.
Für das ALE, aber auch für die Gemeinde bestehe deshalb Handlungsbedarf, erklärte der Bürgermeister. Dies bedeute einen Vollausbau bei gleichzeitiger thermischer Verwertung eines Großteils des Straßenaufbruches. Die Förderstelle gewähre einen Zuschuss nur unter diesen Bedingungen. Für die Gemeinde ist das eine schwere finanzielle Hypothek: Laut einer Neuplanung durch das Ingenieurbüro Zwick aus Weiden erhöhen sich die geschätzten Kosten von bisher 585 000 auf 975 000 Euro.
Informell sei ein angemessener Fördersatz in Aussicht gestellt worden, beruhigte Roder. Ein Vollausbau der Ortsstraße, des Dorfplatzes und weitere kleinere gestalterische Maßnahmen seien die technisch beste Lösung und garantierten eine lange Haltbarkeit, betonte er.
Ein "Zuckerl" für die Anlieger bedeutete der Hinweis des Bürgermeisters, dass durch den Wegfall landesrechtlicher Grundlagen kein Straßenausbaubeitrag anfalle. Deshalb gebe es auch keine Kostenbeteiligung der Grundstückseigentümer.
"Das Projekt wäre ein Segen für die Gemeinde und für die Höflaser Bürger", bilanzierte Werner Roder vor der Abstimmung. Der Gemeinderat votierte einstimmig für die Einleitung eines einfachen Dorferneuerungsverfahrens "Höflas" mit einem Antrag auf höchstmögliche Förderung für das Maßnahmenpaket "Ortsstraßenneubau und Aufwertung des Dorfmittelpunkts".
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