Vorbach
11.12.2018 - 17:42 Uhr

Mehr Platz in kommunaler Wohnanlage

Vorbachs geplante kommunale Wohnanlage wird teurer. Hintergrund sind Forderungen des Amtes für Ländliche Entwicklung nach einer dorfgerechten Gestaltung des Projekts. Jetzt heißt es umplanen.

Mit einer 35-Grad-Neigung bekommt das Satteldach der kommunalen Wohnanlage eine ganz neue Ansicht. Allerdings steigen mit der Möglichkeit der Dachgeschossnutzung auch die Kosten.
Mit einer 35-Grad-Neigung bekommt das Satteldach der kommunalen Wohnanlage eine ganz neue Ansicht. Allerdings steigen mit der Möglichkeit der Dachgeschossnutzung auch die Kosten.

Die Planung für das Wohngebäude der Gemeinde im Dorfzentrum Vorbachs schien schon unter Dach und Fach. Abgesegnet vom Gemeinderat wartete das Gremium auf die Baugenehmigung, um in das Ausschreibungsverfahren zu gehen. Der Prüfvermerk des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) bringt nun Teile des Planungs-, Finanzierungs- und Zeitgerüstes des kommunalen Wohnbauprojektes durcheinander. "Die Bauexperten des ALE legen größten Wert auf dorfgerechte Gestaltung des Gebäudes an exponierter Stelle", teilte Bürgermeister Werner Roder dem Rat nach mehreren Gesprächen mit den Behördenvertretern mit. Am Zug war deshalb zuallererst das Planungsbüro. Architekt Günther Lenk oblag es, in aller Eile den Bauentwurf vor allem mit Blick auf die Dachform und die Fenster- und Fassadengestaltung nachzubessern.

Entsprechend der Vorschläge der "Dorferneuerer" legte in der Gemeinderatssitzung Architektin Martina Lenk einen überarbeiteten Bauentwurf vor. Auffallend sind besonders die Korrekturen bei der Fassadengestaltung und bei der Dachneigung, die sich von 12 auf 35 Grad verändert. Damit soll sie dem Dorfcharakter angepasst werden. Allerdings bringt die steilere Neigung einen räumlichen Zugewinn im Dachgeschoss. Als Vorteile nannte die Architektin die Möglichkeit, die Mehrflächen bei Bedarf für zwei Wohnungen zu nutzen. Die Tekturplanung sieht zudem eine vollständige Treppenkonstruktion bis in das Dachgeschoss vor. Eingeplant sind zusätzliche Dach- und Giebelfenster und eine Verlängerung der Ver- und Entsorgungsleitungen bis in das Dachgeschoss, das als Raumreserve ausgewiesen ist. Die Geschossdecke ist nun in Betonbauweise vorgesehen.

Auch die Außenansicht verändert sich wesentlich. Betroffen sind Fensterformate und die Fassadengliederung. Die flächige Farbstrukturierung soll in Farbe und Material mit abgesetzten Fensterfaschen lebendiger gestaltet werden. Mit den zusätzlichen Investitionen erhöht sich auch die Kostenschätzung. Berechnete das Architekturbüro zunächst Kosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro, beläuft sich die aktuelle Schätzung nach den ergänzenden Bauvorschlägen des ALE auf 1,7 Millionen Euro.

Die Kostenerhöhung von rund 400 000 Euro hofft Bürgermeister Werner Roder mit einer höheren staatlichen Förderung zumindest teilweise auszugleichen. Über Fördersatz und Förderbetrag dürfe bis zur Baugenehmigung spekuliert werden, bemerkte der Rathauschef. Roder nannte die Tekturplanung eine wirtschaftlich sinnvolle Investition für die Gemeinde, da durch das Wohnbauprojekt eine Brachfläche mitten im Dorf beseitigt und durch eine nachhaltige Innenentwicklung ersetzt werde. Einstimmig billigte das Gremium die Änderungen.

 
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