Vorbach
07.06.2019 - 11:46 Uhr

Millionen für Höflas

Unser Dorf soll schöner werden: Auch ohne diesen altbekannten Wettbewerbsspruch steckt die Gemeinde Vorbach viel Geld in die Aufwertung der kleinen Ortschaft Höflas. Diese erfährt quasi eine Rundumerneuerung.

Auf den ersten Blick sieht die Ortsdurchfahrt von Höflas wenig sanierungsbedürftig aus. Dennoch steckt die Gemeinde Vorbach in ein Gesamtpaket zur Ortssanierung viel Geld. Bild: do
Auf den ersten Blick sieht die Ortsdurchfahrt von Höflas wenig sanierungsbedürftig aus. Dennoch steckt die Gemeinde Vorbach in ein Gesamtpaket zur Ortssanierung viel Geld.

Neue Ortsstraße, Austausch des Regenwasserkanals, erdverkabelte Hausanschlüsse für die Stromversorgung, neue Straßenbeleuchtung und - wenn schon, denn schon - eine Erneuerung der Wasserleitung: Der Ortsteil Höflas, der übrigens nicht immer zur Gemeinde und zur Oberpfalz gehörte, genießt derzeit bei den Kommunalpolitikern hohen Stellenwert. Das Thema "Wasserversorgung" führte den Vorbacher Gemeinderat und die Mitglieder des Wasserzweckverbandes "Vorbacher Gruppe" - Gemeinderäte von Schlammersdorf und Vorbach - zu einer gemeinsamen Vergabesitzung im großen Saal des Gemeindezentrums zusammen.

Bis zur Vergabereife am Mittwoch sei dem "Großprojekt Höflas" ein kompliziertes Ausschreibungsverfahren vorausgegangen, berichtete der Vorsitzende des Zweckverbands, der Vorbacher Bürgermeister Werner Roder, dem Gremium. Im Hintergrund habe das Interesse gestanden, die Straßenbauarbeiten sowie den Kanal- und Wasserleitungsbau aus Gewährleistungsgründen gemeinsam auszuschreiben und die Leistungen dennoch wegen unterschiedlicher Kostenträger in Losen zu vergeben. Daraus resultierte eine Angebotssumme der Firma Scharnagl als wirtschaftlichstem Bieter für den Straßen- und Kanalbau in Höhe von 720 000 brutto.

Gleichzeitig nannte Roder eine Angebotssumme von 280 000 Euro für die Wasserleitungsarbeiten: Ein Betrag, der bei den für die Vergabe zuständigen Verbandsräten Verwunderung auslöste, liegt sie um fast 50 000 Euro über der Kostenberechnung des Ingenieurbüros Zwick. Dagegen übertrifft das Angebot für den Straßen- und Kanalbau die Kostenschätzung des Ingenieurbüros nur um vier Prozent. Gleichwohl plädierte der Sitzungsleiter bei beiden Losen für eine Zuschlagserteilung an die Firma Scharnagl. Im Zuge des Straßenausbaues hielt Werner Roder die Erneuerung der über 50 Jahre alten Wasserleitung für ein Gebot der Stunde. Er verwies auf eine ähnliche Vorgehensweise beim Bau der Ortsdurchfahrt Schlammersdorf der Staatsstraße.

Auf Anfrage von Marga Kreutzer verkannte er in seiner Eigenschaft als Zweckverbandsvorsitzender nicht den Zusammenhang zwischen Investitionen in das Leitungsnetz und dem Wasserpreis. Während der Leitungsbau in Schlammersdorf noch aus Rücklagen des Wasserzweckverbandes habe abgefedert werden können, bestehe bei weiteren Investitionen Handlungsbedarf für eine Gebührenerhöhung, erklärte Roder. Er rechnet im Zuge der nächsten Gebührenkalkulation mit einer Erhöhung des Wasserpreises um zirka zehn Cent je Kubikmeter.

Als Alternative nannte er eine beitragsrechtliche Variante. Die Berechnung von Verbesserungs- und Ergänzungsbeiträgen setze allerdings ein Gesamtkonzept für das Versorgungsgebiet voraus, das es dann abzuarbeiten gelte. Der Versammlungleiter verwies zudem auf das in die Jahre gekommene 41 Kilometer lange Leitungsnetz des Wasserzweckverbands, mit dessen Reparaturanfälligkeit immer mehr zu rechnen sei. Die Refinanzierung von Sanierungskosten führe unausweichlich zu Gebühren- oder/und Beitragserhöhungen, stellte er klar.

Einstimmig plädierten schließlich die Vorbacher Gemeinderäte für die Vergabe der Straßenbauarbeiten und der Errichtung des Regenwasserkanals an die Firma Scharnagl Hoch- und Tiefbau aus Weiden mit einem Auftragsvolumen von exakt 719 661 Euro brutto. Die Kommune erwartet eine staatliche Förderung aus Dorferneuerungsmitteln von 75 Prozent. Weil in der Gesamtausschreibung enthalten, stimmte das Gremium auch für die Vergabe der Leistungen für den Wasserleitungsbau mit einem Auftragswert von 280 000 Euro. Hier waren die Verbandsräte ebenfalls gefordert: Da die Maßnahme vom Zweckverband finanziert wird, gaben auch sie einstimmig grünes Licht für die Beauftragung der Firma Scharnagl zum voraussichtlichen Gesamtpreis von 280 176 Euro brutto.

Der Information der Verbandsräte diente ein Zwischenbericht von Werner Roder über den Stand der Sanierungsarbeiten am Tiefbrunnen II. Ergänzend kündigte der Vorsitzende einen Ortstermin mit den Verbandsräten an der Baustelle an.

 
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