Vorbach
12.04.2024 - 21:22 Uhr

Trinkwasser in Schlammersdorf und Vorbach ein teures Gut

Kaum ist die Sanierung des Tiefbrunnes abgeschlossen, muss der Wasserzweckverband der Vorbacher Gruppe mit weiteren hohen Kosten für Trinkwasserversorgung rechnen.

Diplom-Ingenieur Bernhard Kaltenecker vom Büro Zwick berichtet über komplizierte Verhältnisse bei der Planung der neuen Verbundleitung vom Hochbehälter Vorbach nach Oberbibrach. Bild: do
Diplom-Ingenieur Bernhard Kaltenecker vom Büro Zwick berichtet über komplizierte Verhältnisse bei der Planung der neuen Verbundleitung vom Hochbehälter Vorbach nach Oberbibrach.

Das wertvolle Gut Trinkwasser wird aller Orten knapper, während gleichzeitig der Bedarf steigt. Kein Problem für die Wasserstrategie des Zweckverbandes der Vorbacher Gruppe. Mit dem generalüberholten Tiefbrunnen hat der Wasserversorger derzeit eine Sorge weniger. Das Lebenselixier rauscht in hoher Qualität 24 Stunden am Tag über den Hochbehälter in das Leitungsnetz der Gemeinden Schlammersdorf und Vorbach. Eine Selbstverständlichkeit und völlig normal.

Doch die Versorgungsgarantie für die circa 2 000 Wasserkunden mit einem jährlichen Wasserverbrauch von circa 130 000 Kubikmetern hat ihren Preis. Der Zweckverbandshaushalt 2024 übersteigt die Millionen-Euro-Grenze. Eine Summe, die sich aus Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt in Höhe von 400 000 Euro und im Vermögenshaushalt in Höhe von 634 000 Euro zusammensetzt. Bei den Haushaltsberatungen im Sitzungssaal des Gemeindezentrums Vorbach richteten die Verbandsrätinnen- und Räte vor allem den Blick auf das Investitionsprogramm und die Finanzplanung.

Umfangreiches Zahlenwerk

Vorgetragen von Michael Eisner, Kämmerer der VG Kirchenthumbach, und moderiert von Verbandschef Bürgermeister Alexander Goller konzentrierte sich die Versammlung auf das Zahlenwerk zur Abfinanzierung des Baugebiets Schlammersdorf Süd, auf die Erneuerung der Trinkwasserleitung in der Forststraße in Oberbibrach und auf die Spangenbildung in der Vorbacher Straße in Oberbibrach, finanziert mit Beiträgen und Krediten.

Der Kämmerer erinnerte zudem an die Herstellungskosten im Baugebiet Neustädter Straße und verwies auf die Notwendigkeit von Herstellungsbeiträgen im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde Vorbach. Eine Finanzierung über Herstellungsbeiträge soll es auch für das geplante Baugebiet Weinberg II in Oberbibrach geben.

Einig war sich das Gremium, zur Vermeidung eines Versorgungsnotstandes auch die Verlegung einer Verbundleitung zwischen dem Hochbehälter bei Grün bis Oberbibrach zu forcieren. Hintergrund ist ein enger Zeitplan der Deutschen Bahn, die Bahnbrücke in Vorbach zu erneuern und die Brückenlager, in denen die Hauptleitung verläuft, abzureißen. Ein Projekt, für dessen Planung das Ingenieurbüro Zwick beauftragt ist und deren Finanzierung zu 90 Prozent mit Verbesserungsbeiträgen und Kreditaufnahmen geplant ist. Das Haushaltswerk 2024 verabschiedete die Verbandsversammlung einstimmig.

Neue Verbundleitung teuer

Auf Wunsch der Verbandsräte informierte Diplom-Ingenieur Bernhard Kaltenecker vom Weidener Planungsbüro Zwick über den Planungsstand der Verbundleitung zwischen dem Hochbehälter Vorbach und dem Ortsteil Oberbibrach. Den allgemeinen Erhebungen und hydraulischen Berechnungen des Planers folgten Vorschläge zur Trassenführung der 3,5 Kilometer langen Kunststoff-Verbundleitung mit einem Durchmesser von 250 Millimeter (DN 250 PE).

Ein Projekt mit vielen Herausforderungen. Die Leitungstrasse bereitet dem Ingenieurbüro und der Verbandsversammlung Kopfzerbrechen. Vor allem die Unterquerung des Bahnkörpers, die komplizierten Druckverhältnisse und die Notwendigkeit, Übertiefen bis zu 6,50 Metern zu meistern, gehören zu den Problemlösungen.

Der Fachplaner rechnet mit Baukosten zwischen 1,5 und 1,6 Millionen Euro je nach Variante. Die Finanzierung ist im Finanzplan mit 90 Prozent über Verbesserungsbeiträge geplant. Über die noch zu erlassende Verbesserungsbeitragssatzung muss der Zweckverband noch entscheiden. In Abstimmung mit dem geplanten Brückenneubau der Bahn rechnet Kaltenecker mit einer Bauausführung 2026.

Hintergrund:

Eckdaten des Verbandshaushalts

  • Gesamtvolumen: 1.034.500 Euro.
  • Geschätzte Beitragseinnahmen: 502.000 Euro
  • Kreditaufnahme: 132.050 Euro.
  • Gesamtverschuldung zum 31.12.2024: 276.050 Euro.
  • Rücklagenstand zum Jahresende: 2.901 Euro.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.