Die letzten Jahrgänge, die im Zweiten Weltkrieg eingezogen wurden, wären heute über 90 Jahre alt. Es gibt am Ort keine Zeitzeugen mehr, die von den erlebten Grausamkeiten des Krieges berichten könnten. Umso mehr sind es den Krieger- und Soldatenkameraden (SKK) Vorbach ein Anliegen, auch mit ihrem Jubiläum sich an diese Personen zu erinnern.
Mit dem Kommersabend am Samstag startete das zweitägige Fest. Im feierlich geschmückten Saal im Gemeindezentrum wurden 19 Personen für 10-, 25-, 40- und sogar 50-jähriger Vereinszugehörigkeit geehrt. Die Jubilare erhielten aus den Händen von Max Wagner, Vorstand Kreisverband Eschenbach und Vorbacher Bürgermeister Alexander Goller die Treuenadel und die Urkunde. Für den hervorragenden Verdienst im Verein wurden Martin Biersack, Christian Friedrich und Stefan Lautner mit dem BSB-Ehrenkreuz und Werner Meier, Martin Reiß und Karl Suttner mit dem BSS-Ehrenkreuz 1. Klasse geehrt. Das große Verdienstkreuz am Bande des Bayrischen Soldatenbundes 1874 erhielten Berthold Götz, Herbert Lautner und Robert Sendlbeck für ihre langjährige Mitarbeit im Vorstand.
Engagement ist unverzichtbar und wertvoll
Wagner betonte, dass es wert sei, sich für diesen Verein stark zu machen. „Der Verein hat 82 Mitglieder, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, sich zu erinnern, gemeinsam zu ehren und zu feiern.“ Die Grundidee der Gründung einer Soldatenkameradschaft war, das Erlebte gemeinsam zu verarbeiten und daran zu setzen, dass Krieg nicht wieder passieren darf. Aber auch an Gefallene zu denken und mit einem jährlichen Kriegerjahrestag die Gesellschaft zu mahnen. „Ein Kriegerdenkmal ist ein reines Mahnmal und eine Gedenkstätte gegen den Krieg. Krieg ist keine Lösung. Krieg bringt nur Verderben und Vernichtung“, sagte auch Zweiter Vorstand Robert Sendlbeck, der sich über die zahlreiche Teilnahme an der Eröffnungsfeier im Gemeindezentrum freute.
Mit einem gemeinsamen Umzug zum Kriegerdenkmal begann am Sonntag der offizielle Teil der Festivität. Pater Adrian Kugler bat alle, derer zu gedenken, die im Krieg das Leben verloren haben. Gerade jetzt ist es notwendig, sich an den Sinn des Friedens zu erinnern. „Wir erleben einen Krieg, den niemand will. Kein Mensch ist mehr oder weniger wert, wie der andere“, so der Pater. Er sehe das jetzige Europa geeinter denn je und hoffe auf Dialog, Vernunft und verantwortliches Handeln, um den Ukraine-Krieg beenden zu können.
Kranzniederlegung mit mahnenden Worten
Mit der Kranzniederlegung ehrte man feierlich den Gefallenen der Weltkriege. „Vor wenigen Monaten waren Krieger- und Soldatenkameradschaften vermeintlich wenig attraktiv für eine jüngere Generation. Krieg erschien weit weg, und politischen Konflikten mit militärischen Mitteln entgegenzutreten, war nicht denkbar“, sagte Bürgermeister Alexander Goller. Die Soldaten- und Kriegerkameraden nehmen gerade jetzt diese Themen wieder auf und bringe vergessene Gedanken zum Vorschein. Er sehe, dass es in den allermeisten Köpfen vernünftiger Menschen angekommen ist, dass Gewalt kein Problem löst.
Soldatenkameradschaften stehen für die Unterstützung der aktiven Soldaten, aber sie halten auch die Erinnerung wach an Zeiten, die Gewalt gebracht haben. „Ihr bereichert unser Vereinswesen. Ihr erinnert und Ihr unterstützt und helft anderen, wo Ihr nur könnt,“ meinte Goller. Sendlbeck war es zum Abschluss ein starkes Anliegen, sich auch an zwei Kameraden zu erinnern, die dieses Jubiläum nicht mehr erleben durften. Albert Busch, der 27 Jahre 2. Vorstand war und vor allem Richard Hofmann, der 2021 verstarb. Er war 13 Jahre 2. Vorstand, 24 Jahre 1. Vorstand, 6 Jahre stellvertretender 2. Kreisvorsitzender und von 2000 – 2021 1. Kreisvorsitzender. Am Ende des Tages blickten alle Beteiligten auf ein gelungenes Fest zurück, bei dem, neben mahnenden Worten auch Gemeinschaft und gute Gespräche nicht zu kurz kamen.
Für ihre Vereinszugehörigkeit wurden geehrt: Für 10 Jahre Christian Friedrich, Gunar Konrad. Für 25 Jahre Gerhard Bayer, Martin Biersack, Alois Hofmann, Manfred Hörl, Sebastian Pittner, Karl Schneider, Thomas Schicketanz, Alois Schreglmann, Daniel Sendlbeck, Michael Zaus. Für 40 Jahre Hans Kraus, Manfred Regner, Gerhard Retzer, Karl Suttner. Für 50 Jahre Ludwig Betzl, Reinhold Henfling, Ewald Kausler
Krieger- und Soldatenkameraden (SKK) Vorbach
- Gegründet 1921 im ehemaligen Gasthaus Meierhofer in Vorbach
- 30 Gründungsmitglieder (heute 82)
- 1923: Fahnenweihe
- 1981: Errichtung der Gedenkstätte
- 1998: Feierliches Gelöbnis der 350 Rekruten der fünften Batterie des Artilleriebataillons aus Neunburg vorm Wald .
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