Deutschland und die Welt
06.02.2019 - 00:01 Uhr

VW Passat fährt in die Zukunft

Seine Ahnengalerie ist lang, sein Nutzwert unbestritten. Was VW jetzt mit dem Passat anstellt, ist kaum zu sehen und doch unglaublich.

Der neue VW Passat ist rein äußerlich an Veränderungen an den Lichtern, den Stoßfängernund dem Unterfahrschutz zu erkennen. Die großen Neuheiten aber stecken im Ausbau der Assistenten. Bild: Michael Ascherl
Der neue VW Passat ist rein äußerlich an Veränderungen an den Lichtern, den Stoßfängernund dem Unterfahrschutz zu erkennen. Die großen Neuheiten aber stecken im Ausbau der Assistenten.

Rein äußerlich bringt der ab Sommer auf deutsche Straßen rollende Allrounder nur Petitessen mit: Schürze, Lichter, Stoßfänger frischer, am Heck jetzt einen mittig groß platzierten "Passat"- Schriftzug und LED-Licht-Spiele mit Sicherheits-Plus. Unter der Haube gibt es zwei neue Motoren, einen 2-Liter-Diesel und einen 1,5-Liter-Benziner. Der Hybrid-Passat GTE kommt jetzt rein elektrisch und nach neuesten Messmethoden echte 55 Kilometer weit; das sind 20 mehr als der aktuelle GTE schafft. Alle Motoren sind nach 6d-Temp zertifiziert und nutzen alle denkbaren Filter zur Abgasreinigung. Es gibt den Passat wieder als Limousine, als Variant und als allradgetriebenen und geländefest beplankten Alltrack. Abschied nimmt VW auch von den bekannten Linien Comfortline, Highline und Co.: Künftig heißt die Basis Passat, die mittlere Ausstattungsstufe Business und die höchste Elegance. Die beiden letztgenannten auch als R-Line.

Doch kommen wir zurück in die Zukunft: Schmutzwäsche im Kofferraum?: Über den Dienst "We Deliver" erhält die Reinigung Zugang per Handy, holt die Hemden ab und bringt sie anderntags gewaschen, gebügelt und gestärkt zurück. Ein anderer Dienstleister reinigt das Auto, ein weiterer stellt die bestellten Lebensmittel ab. Gedankenspiele erlaubt. VW bündelt gleich ein ganzes Paket von Mobilitätsangeboten unter der Dachmarke "Volkswagen We": Parkuhr, Flottenmanagement, Car-Sharing oder Infos über Hotspots an der Route."Travel Assist" kombiniert Abstandsradar und Spurhalter und ermöglicht so teilautonomes Fahren bis zu 210 Kilometer in der Stunde. Weil dabei die Hand immer am Lenkrad bleiben muss, gibt es einen Sensor, der das erkennt. Bislang musste das Lenkrad immer leicht bewegt werden. Vorbei!

Assistenten aus der Luxusklasse, bis hin zum Nothalt, falls der Fahrer ohne Reaktion ist. Dazu das Licht aus dem Touareg mit einer Matrix aus drei Dutzend LEDs, die mitlenken, Gegenverkehr ausblenden und darauf achten, dass Verkehrszeichen nicht zu stark reflektieren. Einparken, Hänger-Rangieren? Macht alles der Passat.

Navigation: Kennt die Route, passt die Geschwindigkeit an, auch in Kurven oder Kreisverkehren.

Intelligente Sprachsteuerung, erwacht mit "Hallo Volkswagen" und ist dank fest integrierter SIM immer online.Neue Generation digitaler Instrumente kann mit nur einer Taste über das Lenkrad konfiguriert werden. Im Extremfall bleibt nur die Navi-Karte stehe, Geschwindigkeit und eingelegter Gang sind als Ziffern zu sehen. Der Passat ist praktisch ständig online und holt Internetradio, Streaming-Dienste und Web-App-Technologie an Bord. Fürs Klangerlebnis sorgt Dynaudio, neu konfiguriert.Unverändert bleiben die Ausmaße des Erfolgsmodells, das es seit seinem Debüt im Jahr 1973 auf 30 Millionen Exemplare gebracht hat. Die Motorenpalette umfasst den GTE mit einem 150-PS-Benziner plus 115-PS-Elektromotor (Systemleistung 218 PS). Laden geht an der Steckdose (rund 6 Stunden) und im Fahrbetrieb. Die Benziner leisten 150, 190 und 272 PS. Die vier Selbstzünder kommen mit 120, 150, 190 und 240 PS. Benziner grundsätzlich mit Ottopartikelfilter, Diesel mit Dieselpartikelfilter und SCR-Kat. Der neue Passat ist ab Mai bestellbar. Preise nennt VW noch nicht. Wer je über den Verlust des Phaeton traurig gewesen sein sollte, wird mit dem neuen Passat entschädigt. Die Analoguhr in der Mitte des Armaturenbretts ist allerdings weg. Sie ersetzt ein hinterleuchtetes Passat-Logo. Auch schön.

Deutschland und die Welt06.02.2019
 
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