Wackersdorf
11.06.2019 - 11:22 Uhr

Kommunales Ärztehaus geplant

Bürgermeister Thomas Falter spricht von einem "Meilenstein". Bis zum Jahr 2021 soll ein Ärztehaus direkt neben dem Mehrgenerationenhaus gebaut werden. Damit will die Kommune verhindern, dass Ärztesitze verloren gehen.

Direkt vor dem Mehrgenerationenhaus in Wackersdorf soll ein kommunal betriebenes Ärztehaus entstehen. Bild: Gerhard Götz
Direkt vor dem Mehrgenerationenhaus in Wackersdorf soll ein kommunal betriebenes Ärztehaus entstehen.

Als Bürgermeister Thomas Falter beim Seniorenfrühstück im Mehrgenerationenhaus die Neuigkeit bekannt gibt, spenden 60 Frauen und Männer spontan Applaus. Wackersdorf bekommt ein Ärztehaus. Es soll am Standort des alten Schulgebäudes, gegenüber vom Mehrgenerationenhaus, entstehen und wird kommunal betrieben. Zum einen kann sich die reiche Gemeinde Wackersdorf das leisten, zum anderen betont Bürgermeister Thomas Falter bei einem Pressetermin am Freitagnachmittag: "Der Bau des Ärztehauses sichert die medizinische Zukunft unserer Gemeinde. Daher sehe ich das Ärztehaus als zentrale kommunale Aufgabe."

Die medizinische Nahversorgung sei immerhin einer der Spitzenreiter-Themen bei der Bürgerbefragung im Jahr 2016 gewesen. Zudem will Wackersdorf keine Ärztesitze verlieren. Da die Allgemeinärzte Dr. Edith Strobl und Dr. Albert Strobl in absehbarer Zeit in den Ruhestand treten, forcierte die Gemeinde eine langfristige Lösung. Planungen für ein Ärztehaus laufen bereits seit 2014. Dr. Andreas Kappl, ebenfalls Allgemeinarzt in Wackersdorf, möchte in seiner derzeitigen Praxis weiterarbeiten, verriet Falter beim Pressegespräch.

Dafür hat die Kommune bereits zwei andere Mieter für sich gewonnen: Die Barbara-Apotheke von Apotheker Joachim Muss zieht ins Erdgeschoss des neuen Gebäudes ein. Eine Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin findet im Obergeschoss Platz. Sie wird von Stefan Roi und Dr. Elena Diaconu betrieben.

Das L-förmige Gebäude soll aus drei barrierefrei erreichbaren Stockwerken bestehen. Die Kostenschätzung für den Bau liegt bei 3,5 Millionen Euro. Läuft alles nach Plan, soll das Ärztehaus im Jahr 2021 bezugsfertig sein. Nach der Fertigstellung sollen die Neugestaltung der angrenzenden Schulstraße sowie zusätzliche weitere Parkplätze auf der Rückseite des Ärztehauses angegangen werden.

Das Ärztehaus wird von der Gemeinde wirtschaftliche betrieben, die Räume an Ärzte und Dienstleister vermietet. Derzeit sind noch 250 Quadratmeter frei, Bürgermeister Falter berichtete am Freitag aber von "vielversprechenden Gesprächen", ohne ins Detail gehen zu wollen. Das Projekt wird am Mittwoch, 26. Juni, im öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung vorgestellt.

Hintergrund:

Das Ärztehaus

Das Gebäude besteht aus drei barrierefrei erreichbaren Stockwerken. Das Untergeschoss schließt ebenerdig zur Parkfläche vor dem Mehrgenerationenhauses ab, dort soll ein Parkdeck mit bis zu 18 Stellplätzen entstehen. Das Erdgeschoss wird ebenerdig über die Schulstraße erreichbar sein. Auf einer Nutzfläche von bis zu 480 Quadratmetern sollen zwei bis drei Mieter Platz finden. Eine Nutzeinheit ist bereits fest als Räumlichkeit für die bestehende Barbara-Apotheke (Joachim Muss) eingeplant. Im Obergeschoss sind es ebenfalls bis zu 480 Quadratmeter Nutzfläche. Von den zwei Nutzeinheiten ist eine bereits für eine Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin vorgesehen.

 
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