Zwischen den Kindern in den griechischen Flüchtlingslagern und der Geburt im Stall von Bethlehem sieht Pfarrer Joachim Kendzia Zusammenhänge. Er richtete seine Worte an 200 Zuhörer, die am Heiligen Abend zum Franziskusmarterl im Taxöldener Forst gepilgert waren. Der evangelische Geistliche sagte: "Auch das Kind in der Krippe hatte damals keinen Platz in der Gesellschaft".
Armselig sei das Kind in Bethlehem zur Welt gekommen. "In einer Futterkrippe voller Ungeziefer". Nicht die Kirchenoberen, die die Geburt im Stall heute in vergoldeten Kirchen und Palästen feierten, habe das Kind teilhaben lassen, sondern die unterste Schicht der früheren Gesellschaft. "Die Hirten galten damals als Abschaum der Menschheit", entnimmt Pfarrer Kendzia den Überlieferungen. Die Botschaft der Menschwerdung Gottes sollte die einfachen Leute erreichen. Christen seien "keine moralisch besseren Menschen", stellte der evangelische Geistliche fest, "aber sie haben jemanden, auf den sie sich verlassen können".
Bekannte, die sich seit dem WAA-Widerstand kennen, feierten gemeinsam an der Marterl-Krippe Weihnachten. "Ein wunderschönes Gefühl", stellte Marterl-Beauftragter Wolfgang Nowak fest. Die Schwarzenfelder Blaskapelle begleitete die Feierstunde mit weihnachtlichen Klängen.
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