Das Wackersdorfer Wohn- und Pflegeheim hat einen neuen Betreiber. Nach der Insolvenz der Dorea-Gruppe übernahm am 1. Oktober die "Seniorenzentrum Wackersdorf Betriebs-GmbH" die Trägerschaft für das Haus mit 58 Plätzen.
Der neue Träger ist eine Tochter der "Etvoila care Holding GmbH" in Aachen. Deren Prokurist Michael Haschner stellte am Mittwoch das Konzept vor. Aus dem ehemaligen "Margarethenhof" ist nun das "Seniorenzentrum Haus Wackersdorf" geworden. "Wir wollen nicht jeden Stein umdrehen, sondern das Bewährte beibehalten", verspricht Michael Haschner den 54 Mitarbeitern.
Bürgermeister Thomas Falter ist erleichtert, "dass es weitergeht". Die Gemeinde schätze "den guten Ruf des Hauses" und habe mit der angrenzenden Parkanlage die Umgebung aufgewertet. Das 1997 errichtete Seniorenwohnheim sei fester Bestandteil und trage zum Erhalt der Lebensqualität am Ort bei. Der Großteil der aktuell 58 Bewohner stamme aus Wackersdorf oder Steinberg am See.
Michael Haschner nahm "die hohe Identifikation der Gemeinde mit dem Wohn- und Pflegeheim" erfreut zur Kenntnis. Die erst im Dezember 2022 gegründete "Etvoila care Holding GmbH" mit Geschäftsführerin Barbara Flöder zeichne sich durch "eine flache Hierarchie und eine schlanke Verwaltung" aus und wolle "die Mitarbeiter und Bewohner in den Mittelpunkt des Handelns stellen", so Haschner. Der Bevollmächtigte kündigte zeitnah Investitionen von 700 000 Euro für Renovierungsarbeiten sowie die Anschaffung neuer Möbel und einer Küche an.
Verhandlungen stehen an
Für den neuen Träger stehen Pflegesatzverhandlungen mit den Krankenkassen an. Der Eigenanteil der Bewohner liegt aktuell bei 2400 Euro. Michael Haschner bereitet die Senioren und deren Angehörige aber auf "eine deutliche Erhöhung" vor. 75 Prozent können die Eigenleistung derzeit noch selbst aufbringen, für den Rest kommt der Bezirk auf. Das werde sich angesichts der Kostenexplosion bald dramatisch ändern, befürchtet Michael Haschner. Er geht in Zukunft von 90 Prozent der Bewohner aus, die auf staatliche Hilfe angewiesen sein werden.
Reibungsloser Übergang
Heimleiterin Valentina Bruch und Pflegedienstleiterin Michaela Windl freuen sich über "den reibungslosen Übergang" und die Bereitschaft des neuen Trägers, in den Bestand zu investieren. Die Betriebs-GmbH habe inzwischen ein Fahrzeug zum Transport von Rollstuhlfahrern angeschafft. Für die Bewohner mache es keinen Unterschied, wenn sie die Eigenleistung nicht mehr selbst aufbringen können, versicherte Valentina Bruch, die das Heim seit 18 Jahren leitet. Das Haus biete auch eine Kurzzeitpflege an. Es gibt 58 Plätze, davon 22 im Doppelzimmer.
Der Hintergrund für den Trägerwechsel: Der bisherige Betreiber, die "Dorea-Gruppe" mit bundesweit 80 stationären Einrichtungen und 5500 Mitarbeitern, meldete im Frühjahr 2023 Insolvenz an und stieß in der Folge mehrere Standorte ab, darunter auch das Haus in Wackersdorf.
Etvoila care Holding GmbH
- Gründung: Dezember 2022
- Stationäre Einrichtungen: Drei Häuser in Bremen, Wackersdorf und Stolzenau
- Geschäftsführerin: Barbara Flöder
- Prokurist: Michael Haschner
- Neuer Name: Seniorenzentrum Haus Wackersdorf
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