Die Gaststätte „Alte Post“ ist ein bodenständiges, historisches Wirtshaus mit original erhaltener Ausstattung. Dort platzierte der AWO-Ortsverband eine Zusammenkunft ganz im Zeichen überlieferter Rockenstuben, Sitzweilen oder Hutza-Abende. Dazu gab es „g‘heit Erdepfl“ mit frisch gestampfter Butter, noch warmes Holzofenbrot und Buttermilch. Gleich zu Beginn rückten uralte Begriffe wie „Lefdutti“, „Heischwingl“ oder „Gumpn“ in den Mittelpunkt. Alle Besucher durften mitraten, was dahintersteckte.
Musikant Klaus Wittmann aus Georgenberg kümmerte sich um die Unterhaltung, während Sigi Riedl mit umfassenden Aufgaben rund um die heimische Mundart für die Krönung des Heimatabends der Extraklasse sorgte. Über die „vielen kleinen und großen Helfer beim Ausbuttern“ freute sich die Organisatorin, Vorsitzende Andrea Grötsch, überschwänglich. Monika Zeitler-Kals hatte sich um heimelige Stimmung in beiden Gasträumen gekümmert.
Bereits während der einführenden Hinweise durch Grötsch und Riedl puschte Wittmann die Gäste mit allerhand heiteren Zwischenrufen und kurzen Zügen auf seinem Akkordeon. Wegen des Datenschutzes riet er etwaigen Verfechtern zum Überziehen von „Zipfelhaam“, um sich nicht anderntags in der Zeitung wiederzufinden. Exemplare in verschiedenen Größen hätte er mitgebracht.
Fest verschraubte Marmeladengläser beschäftigten den Nachwuchs, der durch kräftiges Schütteln so Butter erzeugte. Grötsch konnte ihre Freude über den enormen Zuspruch über alle Generationen hinweg kaum verbergen, zumal immer noch weitere Gäste nach freien Plätzen suchten. Bürgermeisterin Margit Kirzinger hatte ihre gesamte Großfamilie mitgebracht. Viele Hefte beschäftigten die Gäste, wobei die 26 Aufgaben rund um kaum noch gebräuchliche Dialektwörter allerhand Diskussionen auslösten.
Mit ihren Töchtern bediente Vorsitzende Grötsch die Gäste, während Riedl zum Drehen am „600 Euro teuren Alm-Butterfass“ jeden Tisch mit der Aufforderung „ihr liaben Leit‘“ reihum aufforderte. Beim Buttermachen bat sie um Rücksicht: „Des is nou wos fier d'Ewichkeit.“
Dialekt, Klamauk und viel Spaß zogen sich wie ein roter Faden durch die vergnüglichen Stunden. Ausschließlich einheimisches Liedgut steuerte Wittmann zum Mitsingen und Mitsummen bei, darunter Klassiker wie „Brouda Liadalee“, „dreckaat Fäiss“ oder „Musikanten halt‘n zamm“. Dank der vielen Helfer stand die frische Butter innerhalb einer halben Stunde serviert auf den Tischen. In der Küche herrschte gleichfalls Hochbetrieb.
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