Waidhaus
20.12.2018 - 08:24 Uhr

Deutsche Gläubige in Pfarrei Bor herzlich willkommen

Zum zehnten Mal feiern die Waidhauser in Bor/Haid eine Messe in deutscher Sprache zum 350-jährigen Jubiläum. Pfarrer Georg Hartl wird von einer starken Delegation begleitet.

Herzlich dankt Pater MIroslav Matis (MItte) aus Bor/Haid seinen deutschen Mitbrüdern, Pfarrer Georg Hartl (links) und Ruhestandgeistlichen Andreas Schlagenhaufer (rechts) für die Bereicherung des Jubiläumsjahres mit Gottesdiensten in deutscher Sprache. Bild: fjo
Herzlich dankt Pater MIroslav Matis (MItte) aus Bor/Haid seinen deutschen Mitbrüdern, Pfarrer Georg Hartl (links) und Ruhestandgeistlichen Andreas Schlagenhaufer (rechts) für die Bereicherung des Jubiläumsjahres mit Gottesdiensten in deutscher Sprache.

Der frühere Pfarrer von Kohlberg, Andreas Schlagenhaufer, konnte am Sonntag für die Abschlussfeier zum 350-jährigen Loretojubiläum der befreundeten Pfarrei Bor im Nachbarland Böhmen als Gastzelebrant gewonnen werden. Etliche Gläubige begleiteten Pfarrer Georg Hartl und Kirchenpfleger Siegfried Zeug zur Mitfeier der zehnten und letzten Begleitmesse im Jubiläumsjahr. Pater Miroslav Matis aus Bor freute sich über die vielen Teilnehmer und erinnerte an wesentliche Eckpunkte aus der seit 350 Jahre währenden Wallfahrtstradition. Das Kleinod könne eine bewegte und reiche Geschichte vorweisen.

Die Wallfahrt zur Schwarzen Muttergottes von Loreto in Haid rund ums das Fest Mariä Geburt habe ihren Ursprung im Pilgerort Loreto bei Ancona in Italien. Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg sei es in Böhmen zu zahlreichen Loretogründungen gekommen, darunter auch in Bor. Die idyllische Anlage mit ihrem farbenprächtig ausgemalten Kreuzgang rund um die lauretanischen Kapelle sei 1668 eingeweiht worden. Dadurch gehöre das Areal bis heute zu den interessantesten und wertvollsten Sakralbauten Westböhmens. Die Anlage sei im Grundriss und in den Ausmaßen dem Vorbild von Ancona nachgebaut worden. Gleiches gelte für die Gnadenstatue in Größe und Haltung. Keinesfalls ausgespart wurde die „dunkle Phase der Wallfahrt“ mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus dem Sudetenland nach Kriegsende.

Die gesamte Anlage habe unter Plünderungen und Zerstörungen arg gelitten und sei mit den Jahrzehnten stark verfallen. Erst ab 1989 sei unter Dekan Vladimir Born eine Kehrtwende mit dem Beginn der Renovierung und einer Rekonstruktion der wertvollen Fresken eingetreten. Seitdem nähme auch die Zahl der Pilger wieder zu. Im Jubiläumsjahr sei die stolze Zahl von 3000 Wallfahrern erreicht worden, die sich nicht nur aus Tschechien auf den Weg gemacht hätten, sondern auch aus der Slowakei, aus Deutschland sowie Frankreich.

Ruhestandsgeistlicher Schlagenhaufer ging näher ein auf das zweiteilige Hauptgebot der Liebe: „Liebe deinen Gott und deinen Nächsten wie dich selbst“, das er untermalte mit dem Text des großen Zapfensstreich: „Ich bete an die Macht der Liebe“. Mit besonnenen Worten freute er sich mit den anwesenden Pilgern über die Möglichkeit, hier im Loretoheiligtum, nach so vielen Jahren des Stillstandes, einen deutschsprachigen Gottesdienst zu feiern.

Vorweihnachtlich ging es im Anschluss in der neu angebauten Sakristei zu. Alle Teilnehmer wurden mit heißen Getränken und echtem böhmischen Gebäck verwöhnt. Ortsseelsorger P. Matis bedankte sich bei seinen deutschen Mitbrüdern für die deutschsprachigen Messen, die dadurch im Jubiläumsjahr möglich geworden waren.

 
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