Neu aufgestöbertes Material im Amberger Staatsarchiv zündete in Vorsitzendem Andreas Ringholz die Idee zu einer Präsentation im betroffenen Gebäude. Das zunächst ausgegebene Motto: „Damit wir etwas Abwechslung ins Vereinsleben bekommen“, rückte schnell in den Hintergrund. Pfarrer Georg Hartl öffnete als Hausherr den Kirchturm mitsamt Dachboden für eine Besichtigung anhand des neuen Materials bis ganz nach oben.
Mit den groß gedruckten Unterlagen, die Ringholz aus dem Archiv mitgebracht hatte, ließen sich etliche noch vorhandene Details immer wieder nachvollziehen. Im Erdgeschoss des Kirchturms zeigte der Vorsitzende auf die eingemeißelte Jahreszahl 1630 über dem Portal. Es markierte einst den Eingang in die Pfarrkirche. Zugleich müsse dies das älteste Relikt im ganzen Markt sein.
Die durch das Vermächtnis von Anna Bodensteiner 1913 ermöglichte Renovierung kam ebenso zur Sprache, wie die Spende eines Vorfahren des Vorsitzenden zum Wiederaufbau nach dem Großbrand von 1868. Ringholz zeigte auf, wie häufig die Waidhauser Pfarrkirche bei Bränden in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Obwohl die wieder entdeckten Dokumente umfangreich ausfielen, kündigte der Ortsheimatpfleger weitere Recherchen im Bischöflichen Zentralarchiv in Regensburg an. Große Hoffnungen hege er ins Auffinden näherer Hinweise zu einem Wappen mit einem Bienenkorb, welches einst die Apsis im Altarraum zierte.
Hoch oben in der Glockenstube des Kirchturms übernahm der Pfarrer die Erklärung der Glocken mit ihren Tonlagen und Aufschriften. Anschließend ging es zu Fuß durch den Markt in Richtung westlicher Ortseingang. In den Felsenkellern an der Vohenstraußer Straße folgte Teil zwei des Rundgangs: Waidhaus ganz unten.
Hobbybrauer Heiko Kellner öffnete seinen Bierkeller zur Besichtigung. Dort hat es ganzjährig um die 8 Grad Temperatur, obwohl es lediglich 20 Stufen nach unten geht. Erst vor kurzem war der junge Waidhauser mit seiner schon länger geübten Leidenschaft an die Öffentlichkeit gegangen. Die Vergrößerung seiner Biermenge ermögliche es ihm, in der Geschichte der Marktgemeinde erstmals echten „Woihauser Hopfenzoigl“ anzubieten. Zudem überraschte er die Besucher mit Pfefferbeißern von Marktrat Rudi Grundler junior. Das gefiel den Teilnehmern erst recht gut, dass der Arbeitskreis zum Wissen auch noch kostenloses Trinken und Essen beisteuerte.
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