Wer am Pfingstmontag den Feiertag zum Einkaufen im Nachbarland nutzen will, wird einiges erleben: Im Grenzraum ist am frühen Nachmittag die größte Einsatzübung anberaumt, die es hier bisher gegeben hat. Die Aktiven der Feuerwehr Waidhaus werden nach dem großen Erfolg mit der ersten eigenen Schauübung mit über 500 Zuschauern dieses Mal nur eine Nebenrolle übernehmen.
Prinzipien und Vorgänge einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Katastrophenfall sollen dabei überprüft werden. Dazu sind 250 Schauspieler als Opfer für das folgende Szenario verpflichtet: Auf dem Parkplatz am Rande des Autobahn-Grenzübergangs ist eine Kundgebung. Nach einem Herzanfall des Fahrers fährt ein Lastwagen, der zuvor bereits drei mit Familien als Insassen besetzte Autos überrollte, in die Gruppe. Insgesamt werden 170 Personen betroffen, von denen 80 ein psychisches Trauma erleiden, angesichts von 15 Toten, 30 Leblosen, 35 Schwer- und 85 weniger Verletzten.
Während die Vorbereitungen bereits um 7 Uhr starten, beginnt die Übung selbst gegen 13 Uhr. Beim Standort für das Szenario handelt es sich um eine Notlösung, nachdem der Autobahn-Grenzübergang selbst wegen des Feiertags in Deutschland komplett mit parkenden Lastwagen voll sein dürfte.
Um alle Verletzten möglichst realitätsnah zu versorgen, werden die Rettungskräfte der Region fast vollständig im Einsatz sein. Bis aus Pilsen, Bayreuth und Regensburg kommen Rettungs-Hubschrauber. Die Krankenhäuser in Pilsen, Taus, Tachau, Vohenstrauß und Weiden stehen für die Aufnahme bereit, wobei die Transporte auch wirklich ablaufen. Zusätzlich ist eine Koordinierungsstelle in der Stadthalle Vohenstrauß eingerichtet. Da die Autobahn ab der Grenzbrücke bis zur Ausfahrt Sankt Katharina eine Baustelle ist, müssen alle Einsatzfahrzeuge die Landstraße nutzen.
Aufgrund der hohen Zahl der Alarmierung von Rettungskräften in der gesamten Grenzregion ist über einen langen Zeitraum hinweg mit einer starken Präsenz von an- und abfahrenden Einsatz-Fahrzeugen zu rechnen. Da die Übung vorwiegend auf die Arbeit der Rettungs-Sanitäter und weniger auf die Feuerwehren ausgerichtet ist, wird das Gelände für Zuschauer weiträumig abgeriegelt. Die Anfahrtswege werden von der Polizei gesichert. Direkt zum Einsatzort dürfen nur die Schauspieler, Schiedsrichter und Rettungskräfte.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.