Waidhaus
08.08.2018 - 09:15 Uhr

Fremdenzimmer im Zollgebäude

Urlaub machen direkt an der einstigen Nahtstelle zwischen Ost und West könnte bald möglich werden. Ein außergewöhnlicher Bauantrag ist in Waidhaus bereits gestellt.

Als weitere besondere Unterkunft könnte sich das alte Grenzgebäude bald zu den außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten der Region hinzugesellen. Bild: fjo
Als weitere besondere Unterkunft könnte sich das alte Grenzgebäude bald zu den außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten der Region hinzugesellen.

(fjo) Verschiedene Vorhaben behandelte der Marktrat noch vor seiner Sommerpause. Dabei kam auch das ehemalige Zollgebäude direkt am Alten Grenzübergang auf den Tisch. Nachdem Teile im Erdgeschoss bereits seit längerer Zeit gastronomisch genutzt werden, hat die Donau GmbH als Eigentümer nun einen Antrag zur Schaffung von Fremdenzimmern bei der Marktgemeinde eingereicht. Intensiv studierten die Markträte die vorgelegten Pläne und erteilten dem Projekt nach nur kurzer Debatte das Einverständnis.

Ein neu formulierter Vertrag zur Sendeanlage auf dem Areal des gemeindlichen Bauhofs am Alten Grenzübergang bringt eine Mieterhöhung von 2706 auf 3100 Euro mit sich. Per Notariatsverträge erwarben Christian Zintl von der Marktgemeinde eine kleine Fläche bei seiner Waschanlage und Johann Lang in Pfrentsch einen Bauplatz. Einmütig erteilte der Marktrat dem Ehepaar Kornelia und Gerhard Kraus, Kreuzbergring, das Einverständnis für einen Carport am Kreuzbergring. Eine Werbetafel kann zudem die Firma KS-Landservice ohne Gegenstimme am Gebäude der Familie Grötsch in der Eslarner Straße mit einer Größe von vier Quadratmetern errichten.

Gleiches galt für die Erweiterung um den Anbau eines Fitnessraums an der neuen Halle und den Neubau eines Verwaltungsgebäudes durch Stefan Voit im Industriegebiet in Hagendorf. Die Überprüfung der gemeindlichen Liegenschaften vergab der Marktrat zum Angebotspreis von 3833 Euro an den TÜV.

Über ihre Eilentscheidung zum Autohof informierte Bürgermeisterin Margit Kirzinger. Im Zuge der dortigen Asphaltierarbeiten habe sie das Unternehmen beauftragt, die Schlaglöcher im Einfahrtsbereich und weitere schadhaften Stellen auszubessern. Derzeit sei die zweite Spur im Bau. Kirzinger hoffte auf eine Entspannung der Situation, wenn beide Fahrbahnen fertig sind: „Dann sollte wieder ein bisschen mehr Ruhe einkehren, da der Verkehrsfluss entsprechend geändert werden kann.“ Zur gemeindlichen Baumaßnahme am Regen-Rückhaltebecken teilte die Bürgermeisterin die Fertigstellung mitsamt Anpflanzung mit. Nun werde Antrag auf Vermessung des Grundstücks gestellt.

Beim Stichwort „Baustellen“ ging die Rathauschefin auf die verschiedenen Maßnahmen des Jahres ein und zog ein äußerst positives Fazit. Dankesworte an die beteiligten Firmen und an Geschäftsleiterin Kerstin Wilka-Dierl durften dabei nicht fehlen: „Schließlich ist alles wie am Schnürchen gelaufen.“ In schnellen Schritten gewinnt die Verwirklichung eines Solarparks entlang der Autobahn an Boden. Frühzeitig sei die Beteiligung öffentlicher Träger gestartet und gehe nun noch bis einschließlich 30. August.

Vor dem nicht öffentlichen Teil wies Vera Stahl (SPD) auf erhöhte Geschwindigkeiten von Verkehrsteilnehmern bei der Einfahrt in den Ortsteil Hagendorf aus Richtung Miesbrunn kommend hin. Kirzinger sicherte zu, sich um Messungen mit den gemeindeeigenen Geräten zu kümmern. Außerdem wollte Stahl wissen, wie die Gemeinde mit der bislang nicht wachsen wollenden Blumenwiese vor dem ehemaligen Dorfwirtshaus in Hagendorf weiter verfahren wolle. Auch hiervon wusste die Bürgermeisterin bereits und sicherte einen „letztmaligen“ Versuch zu. Eine Diskussion löste Stahl mit ihrem Wunsch nach mehr Toilettenkomfort für Kleinkinder in der Freizeitanlage „Bäckeröd“ aus. Eine konkrete Lösung zeichnete sich noch nicht ab.

Eine Ruhebank im unteren Bereich des Friedhofs regte Monika Zeitler-Kals (SPD) unter Hinweis auf jegliche fehlende Sitzgelegenheit im dortigen Gelände an. Eine Prüfung wurde ihr zugesagt. Auch das Anliegen von zweitem Bürgermeister Markus Bauriedl zielte auf die letzte Ruhestätte ab. Er sah aufgrund der Lage in unmittelbarer Nähe des Sammelcontainers eine Umrandung und Abgrenzung der Grabstelle für anonyme Bestattungen als „unbedingt geboten“.

Werner Duschner (Bürgerliste) fand am Schluss deutliche Worte zur Situation von Autohof und Binnenzollamt. Das seit Jahren bekannte „Chaos“ aufgrund zu vieler Lkw würde nach seiner Meinung auch durch die beiden neuen Fahrbahnen nicht beseitigt. Vielmehr befürchte er eine weitere Zunahme der Probleme, die er mit Schilderungen und Erlebnissen bei seinen dortigen Rettungseinsätzen untermauerte.

Den vorhandenen Klärungsbedarf in Bezug auf die Sicherheit sah Bürgermeisterin Kirzinger anlog. Für Donnerstag, 23. August, bestätigte sie einen Ortstermin durch eine Regierungsabordnung aus München. Im Oktober sei zudem ein weiteres Gespräch vor Ort mit Vertretern aus dem Finanzministerium angedacht: „Da kommt zwei Mal hochkarätiger Besuch. Dabei hoffe ich auf eine positive Entscheidung für uns.“

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.