Eine Streifenbesatzung der Waidhauser Bundespolizei nahm einen Briten fest, der mit einem Taxi eines großen tschechischen Spielcasinos nach Deutschland eingereist war. Am Spieltisch hatte er offenbar außer der Kleidung am Leib alles verspielt. Der Mann trug nur eine Kopie seines Reisepasses und ansonsten weder Bargeld noch Kreditkarten oder sonstige pfändbare Gegenstände bei sich.
Mag das Taxi noch ein kostenfreier Service des Casinos sein, gestalten sich die notwendigen Bezahlungen an diverse Gerichtskassen auf diese Weise schwierig, teilen Bundespolizei und Zoll mit. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden sucht den Mann mit Haftbefehl wegen Betrugs. Nur 4000 Euro könnten den 39-Jährigen vor 80 Tagen Haft bewahren. Die wird er ebenso wenig bezahlen können, wie die Vermögensabschöpfung aus dem Betrug. Zu pfänden wären dabei 1000 Euro. Auch die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wird wohl noch geraume Zeit auf 2500 Euro Sicherheitsleistung warten, die der Engländer wegen Diebstahls schuldig ist, teilt die Polizei mit.
Den Waidhauser Zöllnern ging ein weiterer dicker Fisch ins Netz. Ein 34-jähriger Rumäne fiel mit gleich drei Ausschreibungen im Fahndungscomputer auf. Hinter ihm war die Staatsanwaltschaft Bochum wegen des Verdachts auf schweren Raub her. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe interessierte sich für den Mann, weil er wegen Betrugs eigentlich 60 Tage hinter Gittern sitzen müsste. Zu guter Letzt hatte ihn die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen Betrugs zur Festnahme ausgeschrieben. Im Ländle hat er deswegen noch 25 Tage abzusitzen.
Und weiter ging's. Bei einem 24-jährigen Rumänen wies das elektronische Register aus, dass er wegen Diebstahls ein Fall für die Staatsanwaltschaft Coburg ist, weil er noch eine Geldstrafe inklusive Verfahrenskosten von 250 Euro offen hatte. Der Mann konnte die Strafe bezahlen und kam wieder auf freien Fuß.
Ein Landsmann von ihm sitzt nun hingegen in Stuttgart ein. Das Amtsgericht in der schwäbischen Metropole hatte den 42-Jährigen mit Untersuchungshaftbefehl ausgeschrieben, weil er in 18 Fällen des Betrugs beschuldigt wird. Seine Festnahme erfolgte durch die Kontrolleinheit Verkehrswege des Waidhauser Zolls. Bundespolizisten kontrollierten wenig später noch eine 25-jährige Rumänin und registrierten eine Fahndungsnotiz der Staatsanwaltschaft Augsburg. Die Frau muss noch 1300 Euro Geldstrafe aus einem Urteil wegen Diebstahls bezahlen.
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