Waidhaus
15.02.2022 - 13:30 Uhr

Bundespolizei: Schleuser setzen 21 Migranten bei Waidhaus aus

Nach mehr als 1000 Kilometer auf der Ladefläche werden 21 Migranten von ihren Schleusern ausgesetzt. Für einige endet der Versuch, nach Deutschland zu kommen, in der Haft.

Migranten sitzen bei der Bundespolizei auf Bierbänken und warten. Symbolbild: Patrick Pleul
Migranten sitzen bei der Bundespolizei auf Bierbänken und warten.

Bundespolizei Waidhaus, Grenzpolizei Waidhaus und Verkehrspolizei Weiden haben drei Schleusungen mit insgesamt 21 Migranten aufgedeckt. Die Männer aus Syrien und aus der Türkei waren von ihren Schleusern nach dem illegalen Grenzübertritt in verschiedenen Lastwagen abgesetzt worden. Sie kamen zum Teil aus Rumänien.

Wie die Bundespolizei Waidhaus am Dienstag mitteilte, waren Beamten der Grenzpolizei bereits am Samstagabend auf der ehemaligen B 14 in der Nähe von Zengerhof bei Pleystein (Kreis Neustadt/WN) fünf mutmaßlich unerlaubt Eingereiste und ein Abholfahrer aufgefallen. Aus einer ersten Befragung der syrischen Migranten habe sich ergeben, dass diese mit etwa 30 weiteren Personen auf der Ladefläche eines Lastwagen eingereist sein sollen.

Abholer aus ganz Deutschland

Im Zuge der Fahndung sei es Bundespolizei und Grenzpolizei gelungen am Parkplatz "Ulrichsberg Nord" an der Autobahn 6 sowie auf der Straße zwischen Waidhaus (Kreis Neustadt/WN) und Pleystein neun weitere Migranten festzusetzen. Laut Bundespolizei wurden dabei "auch mutmaßliche Abholfahrzeuge aus ganz Deutschland identifiziert, die aber keine Migranten an Bord hatten".

Die 13 Syrer und ein Türke wurden bei der Bundespolizei in Waidhaus vom Allgemeinmediziner Dr. Werner Duschner untersucht. Laut Bundespolizei stellte dieser bei den Migranten einen stabilen Gesundheitszustand fest. Der Waidhauser Mediziner habe auch die Verpflegung der Gestrandeten durch das Rote Kreuz organisiert. Die Rot-Kreuz-Helfer stellten zudem Feldbetten bei der Bundespolizei auf und sorgten für wärmende Decken.

In Rumänien zugestiegen

"Die Abholfahrer wurden nach Vernehmung auf freiem Fuß gesetzt", schreibt die Bundespolizei. Zehn Personen seien in die Erstaufnahmeeinrichtung nach Regensburg weitergeleitet worden Zwei Personen wurden nach Hof in die Abschiebehafteinrichtung gebracht. Sie hätten bereits in einem anderen Land Asyl beantragt. Zwei Jugendliche wurden laut Bundespolizei in die Obhut des Jugendamtes Neustadt übergeben.

Zur Schleusung soll ein Sattelzug mit türkischer Zulassung und weißem Planenaufbau mit festen Ladetüren am Heck genutzt worden sein. Der Lastwagen sei mit Bäckerei-Maschinen beladen gewesen und habe die Syrer in Rumänien aufgenommen.

Polizei bittet um Hilfe

Wie die Bundespolizei weiter mitteilte hätten Beamte der Bundespolizei und der Verkehrspolizei Weiden bereits am Mittwoch vergangener Woche in zwei Fällen insgesamt sieben türkische Staatsbürger aufgegriffen. Diese seien unerlaubt auf zwei Lastwagen nach Deutschland gebracht worden. Dies Bundespolizei vermutet, dass die Fahrzeige unabhängig voneinander agierten. Auch diese Migranten waren nach dem illegalen Grenzübertritt abgesetzt worden.

Die Bundespolizei bittet Mithilfe. Hinweise zum Aussteigen der Migranten am Parkplatz "Ulrichberg Nord" (Fahrtrichtung Nürnberg) und mögliche Beobachtungen zur Aufnahme von Geschleusten am Parkplatz oder auf der ehemaligen B 14 an die Bundespolizeiinspektion Waidhaus, Telefon: 09652 82060

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Auf einem der Handys der Migranten ist zu sehen unter welchen Umständen die 30 Geschleusten auf der Ladefläche des Lastwagens geschleust wurden. Bild: Bundespolizei Waidhaus
Auf einem der Handys der Migranten ist zu sehen unter welchen Umständen die 30 Geschleusten auf der Ladefläche des Lastwagens geschleust wurden.
 
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