Waidhaus
29.11.2019 - 17:53 Uhr

Gedenkakt "30 Jahre Grenzöffnung" mit Jiri Dienstbier

Das Bild geht vor 30 Jahren um die Welt: Die Außenminister Hans-Dietrich Genscher und Jiri Dienstbier zerschneiden am 23. Dezember den Eisernen Vorhang. An gleicher Stelle steigt dieses Jahr am Tag vor Heiligabend ein Festakt. Wieder mit sehr prominentem Personal.

Hans-Dietrich Genscher (links) und Jiri Dienstbier (rechts) machen am 23. Dezember 1989 bei Neuhäusl dem Eisernen Vorhang zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei mit einem Bolzenschneider ein Ende. Dieses Bild des verstorbenen NT-Fotografen Alfons Witt schrieb Geschichte. 30 Jahre später soll sie mit einem feierlichen Akt wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Bild: Alfons Witt
Hans-Dietrich Genscher (links) und Jiri Dienstbier (rechts) machen am 23. Dezember 1989 bei Neuhäusl dem Eisernen Vorhang zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei mit einem Bolzenschneider ein Ende. Dieses Bild des verstorbenen NT-Fotografen Alfons Witt schrieb Geschichte. 30 Jahre später soll sie mit einem feierlichen Akt wieder ins Gedächtnis gerufen werden.

Die Tragweite der Geste, dass mit einem Griff zum Bolzenschneider zwei Völker ihre Feindschaft begraben, ist den Politikern zwischen Regensburg und Pilsen einen Festakt wert, den die tschechische Seite mit dem Wort "Erinnerungstreffen" überschrieben hat. Die Organisatoren wollen dabei jedoch keineswegs nur zurück schauen.

Sie erwarten unter anderem Jiri Dienstbier - nicht den verstorbenen Außenminister, sondern dessen gleichnamigen Sohn, der als Stadtrat und Senator in Prag lebt. Ferner ist Bayerns Finanz-und Heimatminister Albert Füracker Festredner.

Daneben haben sich Pilsens Bezirkshauptmann Josef Bernard, Regierungspräsident Axel Bartelt, Bezirkstagspräsident Franz Löffler, Landrat Andreas Meier sowie die Bürgermeister von Waidhaus, Margit Kirzinger, und Rozvadov, Pavel Pajer, angesagt. Sie treffen sich um 9 Uhr im Rathaus von Rozvadov (Roßhaupt) zu einem kurzen Empfang. Dort sind auch Bilder des Heimatkundlichen Arbeitskreises Waidhaus von den turbulenten Tagen der Grenzöffnung Ende 1989 zu sehen. Der Landkreis Neustadt zeigt einen brandneuen Film im Zuge seiner Imagekampagne. Er nennt sich "NEW unlimited" und präsentiert die Region als weltoffene Gegend, in der Unternehmen, Bürger, Kulturschaffende und Politiker längst über Grenzen hinaus denken. Im Anschluss fahren die Ehrengäste in den Roßhaupter Ortsteil Nové Domky (Neuhäusl), wo an der Stelle, an der einst der Stacheldraht fiel, ein Gedenkstein steht. Dort wird unter Beteiligung der Bevölkerung in Reden an das historische Ereignis erinnert. Die Begleitmusik liefert unter anderem das Waidhauser Vereinsorchester. Zum Abschluss wärmen sich die Beteiligten gegen 13 Uhr beim Essen im "Römmererhäusl" in Waidhaus auf. Das ist historisch nicht ganz deckungsgleich. Genscher und Dienstbier senior hatten sich einst im Gasthof Biehler Rehrücken schmecken lassen. Der ist inzwischen verkauft und gehört zum Casino aus Roßhaupt - als Personalunterkunft.

 
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