Waidhaus
07.01.2019 - 10:51 Uhr

An Grenze keine Lebensgefahr mehr

Der erste Sonntags-Spaziergang des neuen Jahres führt nach Tschechien auf den Großen Rabenberg. Dabei werden Erinnerungen an unrühliche Zeiten wach.

Willibald Gleißner (Vierter von rechts) und Manfred Janker (rechts) gewann Pfarrer Georg Hartl (Fünfter von links) als fachkundige Begleiter entlang der Staatsgrenze zwischen Bayern und Böhmen. Bild: fjo
Willibald Gleißner (Vierter von rechts) und Manfred Janker (rechts) gewann Pfarrer Georg Hartl (Fünfter von links) als fachkundige Begleiter entlang der Staatsgrenze zwischen Bayern und Böhmen.

Eines blieb einer ganzen Generation viele Jahrzehnte verwehrt: An jeder x-beliebigen Stelle über die Grenze zu wechseln. Beim ersten Sonntags-Spaziergang des neuen Jahres nutzten die Teilnehmer deshalb jede Chance. „Jenseits und diesseits der Grenze zum Großen Rabenberg“ lautete das ausgegebene Motto. Für die Führung hatt Pfarrer Georg Hartl Willibald Gleißner und Manfred Janker vom OWV Georgenberg gewonnen.

Der Start bei der Gehenhammer Mühle zeigte sich schnell als ideal. Schon bald erreichte die Gruppe mitten im Wald eine sogenannte „Ippensperre“, benannt nach der Herstellerfirma Ippen in Königgrätz, tschechisch Hradec Kralove. Errichtet wurde das Hindernis von den Tschechen 1937/38, um den Weg von Neudorf nach Goldbach im Bedrohungsfalle zu sperren. Allmählich im Waldboden versinkende Isolatoren links und rechts des Waldwegs erinnerten an unrühmliche Zeiten, als hier ein lebensgefährlicher Elektrozaum die Grenze bildete.

Weiter oben gedachte ein Granitstein des hier verstorbenen tschechischen Försters Karel Fanta. Auf dem 880 Meter hohen Rabenberg begrüßte der Aussichtsturm von dichten Regen- und Nebelschwaden umgeben die Gipfelstürmer. Von der üblichen Fernsicht bis zu den Gipfeln des Bayerwalds wie Arber und Osser war daher nichts auszumachen. Eine Einkehr in der Gehenhammer Mühle auf dem Rückweg beendete die Tour.

Keine guten Aussichten: Der Havran-Aussichtsturm auf tschechischer Seite ist in dichten Nebel gehüllt. Bild: fjo
Keine guten Aussichten: Der Havran-Aussichtsturm auf tschechischer Seite ist in dichten Nebel gehüllt.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.