Waidhaus
31.05.2019 - 08:31 Uhr

Großeinsatz im Seniorenhaus

„Hilfe, es brennt“ schreit eine Stimme laut aus einem halb geöffnetem Fenster des Seniorenhauses "Naturparkland" . Und schon startet eine Szenerie, die hoffentlich niemals Wirklichkeit wird.

Intensiv kümmern sich die Einsatzkräfte um die fiktiv Geretteten unter den interessierten Blicken der Feuerwehrleitung auf Landkreisebene. Bild: fjo
Intensiv kümmern sich die Einsatzkräfte um die fiktiv Geretteten unter den interessierten Blicken der Feuerwehrleitung auf Landkreisebene.

Mit Ortskommandant Markus Schwarz als Einsatzleiter und Jugendwart Dominik Zintl als Gruppenführer startete eine der größten Einsatzübungen der vergangenen Jahre. An denkbar ungünstigster Stelle im zweiten Stock des Gartenflügels brach ein Feuer zunächst als Zimmerbrand aus. Daraus entwickelte sich dann als angenommenes Unglück ein Großbrand, Es galt, den gesamten Gebäudeflügel mit allen darin untergebrachten elf Bewohnern zu evakuieren.

Um den Schrecken für die Bewohner möglichst nicht noch mehr auszuweiten, übernahmen Mitglieder der Jugendfeuerwehren aus Eslarn und Waidhaus diese Rolle als Senioren. Durch die Brandmeldeanlage wurde der Brand an die integrierte Leitstelle Nordoberpfalz (ILS) gemeldet. Aufgrund der Voranmeldung des Szenarios als Übung kam es zu einer so bezeichneten „B-3“-Alarmierung. Dadurch wurden die Feuerwehren aus Vohenstrauß, Eslarn, Pfrentsch, Hagendorf und Waidhaus zum angedachten Unglücksort gerufen. Zusätzlich schickte die Rettungswache in Lohma einen Sanka, der bereits kurze Zeit nach den beiden Helfern vor Ort, Thomas Schmidt und Peter Helgert, eintraf.

Kommandant Schwarz ließ wissen: „Normal kommen zu einem Einsatz dieser Größenordnung mehrere Rettungswagen und auch Führungspersonal, aber das ist immer von der aktuellen Einsatzlage abhängig.“ Als Notarzt war Werner Duschner informiert und einsatzbereit, jedoch zunächst durch einen Echteinsatz verhindert. Dennoch waren insgesamt 70 Feuerwehr-Einsatzkräfte mit mehreren Fahrzeugen im Einsatz und fünf Sanitäter. Schwarz teilte die Rettung der Personen, die Absicherung der Unglücksstelle und die Brandbekämpfung in verschiedene Abschnitte auf.

Oberste Priorität genoss die Menschenrettung mit schwerem Atemschutz und ein Vorgehen gegen die Flammen im Innern des Gebäudes. Diese Aufgabe übertrug der Ortskommandant an Abschnittsleiter Jürgen Merold von der Feuerwehr Eslarn mit Einsatzkräften aus den Feuerwehren Eslarn, Pfrentsch, Vohenstrauß und Waidhaus. Um die Wasserförderung kümmerten sich die Mitglieder der Feuerwehr Pfrentsch unter Abschnittsleiter Matthias Schmidt von der Feuerwehr Hagendorf. Das Löschen des Brandes gestaltete sich sehr schwierig, da nach kurzer Zeit ein offener Dachstuhlbrand angenommen wurde. Als Abschnittsleiter übernahm zweiter Kommandant Hans-Peter Müller von der Ortswehr die Koordination der Feuerwehren aus Vohenstrauß und Waidhaus bei dieser Aufgabe. Gemeinsam kümmerten sich alle zudem um die Versorgung der Geretteten.

Die koordinierten Aktionen liefen von der ersten Sekunde an unter Beobachtung der neuen Feuerwehrleitung im Landkreis. Kreisbrandrat Marco Saller aus Mantel hielt auf das Geschehen ebenso ein wachsames Auge, wie Kreisbrandinspektor Martin Weig aus Vohenstrauß und Kreisbrandmeister Matthias Schmidt aus Hagendorf. Nicht minder interessierten sich Bürgermeisterin Margit Kirzinger und Heimleiterin Martina Kiendl seit an seit.

Nach getaner Arbeit beschloss eine Zusammenkunft aller Einsatzkräfte mit der Heimleitung den Einsatz, bei der die Übung ausführlich durchbesprochen wurde. Dazu fand ein offener Meinungsaustausch statt. Eine Brotzeit für die Einsatzkräfte und eine Vorführung von Rettungsmatratzen, die den Rettungskräften den Abtransport gefährdeter Personen um einiges erleichtern, beschloss das Ganze.

Mit dem Rücken zur Friedhofswand richten die Feuerwehrkräfte ihre Wassermassen gegen das angenommene Feuer im Gartentrakt des Seniorenhaueses. Bild: fjo
Mit dem Rücken zur Friedhofswand richten die Feuerwehrkräfte ihre Wassermassen gegen das angenommene Feuer im Gartentrakt des Seniorenhaueses.
 
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