Waidhaus
31.05.2019 - 08:46 Uhr

Ein halbes Jahrhundert Grundschule Waidhaus

Zum 50-jährigen Bestehen der Grundschule im Grenzmarkt sind alle Bürger eingeladen. Das Programm startet am Samstag, 1. Juni, um 11 Uhr mit Attraktionen im Haus und der Turnhalle.

Seit Ende 1969 befindet sich die Waidhauser Schule in diesem Gebäude. Das 50-jährige Jubiläum wird bereits am Samstag groß gefeiert. Bild: fjo
Seit Ende 1969 befindet sich die Waidhauser Schule in diesem Gebäude. Das 50-jährige Jubiläum wird bereits am Samstag groß gefeiert.

Vor 50 Jahren nahm das Gebäude seinen Betrieb auf und bei einem Blick in die bewegte Geschichte zeigt sich, dass es noch zu keiner Zeit langweilig war. Die Zwangsausssiedlungen nach dem Zweiten Weltkrieg ließen die Schülerzahl im Jahrgang 1947/48 schon einmal mit 410 Kindern eine magische Grenze überschreiten.

Rapide sanken die Schülerzahlen innerhalb der nächsten fünf Jahre, aber nicht aus Mangel an Kindern. Der Grund war ein ganz anderer: Die geringen Arbeitsmöglichkeiten am „Ende der damaligen Welt“ direkt an einer immer undurchlässiger gewordenen Grenze führten zu massiven Abwanderungen. Der enorme Bevölkerungsrückgang musste sich auch an der Schule bemerkbar machen. Zehn Jahre später schien sich zunächst alles wieder normalisiert zu haben und die Jahrgänge pendelten sich allmählich wieder bei 250 bis 300 Schülern pro Jahrgang wie zu früheren Zeiten ein.

Seit 1905 diente das heutige Gemeindezentrum als neu erbautes Schulhaus. Als Anfang der 1960er Jahr Lehrerschaft und Schulleitung einen Antrag auf Modernisierung und Erweiterung des Schulgebäudes stellten, dachte noch niemand daran, dass bald eine ganz andere Lösung kommen sollte. Denn Ende 1962 begannen die beantragten Instandsetzungen und wurden bald zum Abschluss gebracht. Ab Herbst 1963 zeichnete sich eine Zentralisierung der Schulen des Umlands ab, als der hauswirtschaftliche Unterricht für die Schulen von Hagendorf, Burkhardsrieth und Reichenau in Waidhaus durchgeführt wurden. Zunächst schloss die Schule in Reichenau mit Beginn der Sommerferien 1965 und ab dem neuen Schuljahr fanden sich die Reichenauer Kinder in der Waidhauser Schule wieder.

Zur selben Zeit beschäftigte sich erstmals der Marktrat mit dem Gedanken eines Neubaus. Vom ersten Augenblick an wurde das Vorhaben emsig betrieben und schon ein Jahr später besichtigen Regierungsvertreter aus Regensburg den angedachten Platz für die neue Schule. Am 19. Juli 1966 stellte Architekt Hans Wagner der Lehrerschaft sein Modell vor. Kaum einen Monat später erwarb die Marktgemeinde die entsprechenden Grundstücke und als im alten Schulhaus das neue Schuljahr 1967/68 begann, wurde kaum einen Steinwurf entfernt feierlicher Spatenstich gehalten. Noch war das neue Gebäude nicht bezugsfertig, als im August 1968 die einst einklassige Volksschule Pfrentsch in Waidhaus eingegliedert wird. Doch schon am 6. November konnte die Fertigstellung des Rohbaus verkündet werden und am 29. November die Einweihung.

Die Eingliederung der Schulen Burkhardsrieth und Hagendorf trug mit dazu bei, dass der Jahrgang 1969/70 ein zweites Mal die Schallmauer von 400 Schülern durchbrach. Das hat es vor 1947/48 nie gegeben und nach 1971 auch nicht mehr. Auch der Schulverband Waidhaus/Eslarn ab 1975 änderte daran nichts, ganz im Gegenteil: In der nunmehr als Teilhauptschule mit zwölf Klassen geführten Einrichtung verlor Waidhaus die stärkeren Jahrgänge in den fünften und sechsten Klassen.

Dann brachte vor wenigen Jahren der Verlust der Teilhauptschule auch noch die Reduzierung auf eine Grundschule mit sich. Mit dem Weggang von Lothar Drachsler als letzten Rektor zum Ende des vergangenen Schuljahrs ging ein weiterer Einschnitt einher. Nun wird Waidhaus von Pleystein aus mitbetreut. Das 50-Jährige wird dennoch groß und gebührend gefeiert. In der Turnhalle bieten alle Schüler ab 11 Uhr ein abwechslungsreiches Programm. Der Elternbeirat bewirtet dazu mit Gegrilltem, Getränke, Kaffee und Kuchen.

 
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