Die Kinder durften sich schon beim Einmarsch auf die reservierten Plätze als Ehrengäste fühlen. „Zugabe“-Rufe und ein nicht enden wollender Applaus machte die junge Schar auf der Bühne am Ende deutlich sichtbar auch sehr stolz. Immerhin wollten unbedingt 350 Gäste bei dem nicht alltäglichen Jubeltag dabei sein. Das Nachwuchsorchester des Musikvereins eröffnete das Programm mit flotten Weisen. Auf den Dank von Rektor Edgar Hanner wusste Dirigent Hermann Mack spontan eine Antwort: „Es hat uns Freude gemacht; wir kommen gerne wieder.“ In der Laudatio sprach der Pleysteiner Schulleiter in seiner Eigenschaft als aktuell Verantwortlicher für die Waidhauser Einrichtung von einem „besonderen Schulfest“. Dazu lobte er gleich vorneweg die Vertreter des Elternbeirats, „die alles aufgebaut haben“. Bevor er aus dem Zeitungsartikel in der Wochenendausgabe zitierte, sah er in den vielen Gästen den Ausdruck von Wertschätzung für die Einrichtung.
Diese 50 Jahre seien ein großes Geschenk für alle Beteiligten, aber noch mehr glänze Waidhaus mit dem „Idealmodell einer Grundschule“, weil es sich um „ein Haus mit Charakter“ handle: „Es war eine gute Entscheidung. Das Konzept ist aufgegangen.“ Der letzte Rektor vor Ort, Lothar Drachsler, war auch gekommen. Ihm bescheinigte Hanner „sehr viel bewegt", und "die Schule zu dem gemacht zu haben", was sie heute darstelle. Er wünschte dem Haus, "sich mit Blick auf die Traditionen der Zukunft zu stellen“.
Auf die Historie der Waidhauser Schulgebäude ging Pfarrer Georg Hartl im Anschluss ein: Bei der Grundschule handle es sich um das mittlerweile dritte Schulhaus, welches man immer noch bewundern könne. Auch stehe es nun schon länger, als die beiden Vorgänger.
Er erinnerte an den Grundstückstausch für den Neubau mit einem Umfang von zwei Hektar, wofür der Kirchenstiftung das gemeindliche Grundstück beim Kargesweiher überlassen worden sei. „Es steht also alles auf ehemaligem Kirchengrund.“ Damit verband er die Hoffnung für ein „gutes Omen“. Leben vielfältigster Art ginge im Schulgebäude über die Bühne und durch die Heizzentrale für die Ortsmitte handle es sich wirklich um ein "Energiezentrum". Hartl äußerte abschließend „eine dringende Bitte: Lassen sie den Dörfern ihre Schulen.“ Damit verband der Ortsseelsorger den Wunsch: „Möge unsere Grundschule zum bodenständigen Wirken beitragen, in der Sicherheit, dass alles unter dem Segen Gottes steht.“
Bei ihrem ersten großen Auftritt sangen die Schüler gemeinsam „Drunt in der greana Au“ auf der Bühne, wobei der Text komplett umgeschrieben war. So wurde an die einstige Brachfläche des Grundstücks ebenso erinnert, wie mit heiteren Zügen eine Bestandsaufnahme gemacht. Das Umdichten auf die aktuelle Situation lobte Bürgermeisterin Margit Kirzinger als „super Sache“. Im Fortbestand des Gebäudes sah die Rathauschefin Vorteile: „Etliche Eltern bringen ihre Kinder in eine Schule, die ihnen von der eigenen Schulzeit her bekannt ist.“ Zum Rückgang der Schülerzahlen als Grund für die weitere Entwicklung kommentierte sie: „Wir brauchen nicht mehr so viel Raum, so viele Klassenzimmer“, weshalb 2012 der Musikverein als „gute Idee“ eingezogen sei: „Nun kann man sich keine bessere Nutzung vorstellen.“ Mit vielen Lachsalven quittierte das Publikum im Anschluss die Sketche „Socken“ und „Das verrückte Klassenzimmer“ der Schauspielgruppe. Rhythmisch begleiteten alle Gäste die humorvoll umgedichteten Lieder des Schulchors.


















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