Bürgermeister Markus Bauriedl informierte zu Beginn der Marktratssitzung zunächst über eine Erweiterung der Tagesordnung. Ohne Einwände fügte das Gremium als zusätzlichen Punkt die Verkehrssicherungspflicht im Naturerlebnispfad "Lustweg" hinzu. Dabei ging es um die Auftragsvergabe zur Totholz-Entfernung.
Nach einem Antrag der SPD-Fraktion vor einem Jahr hat der OWV Waidhaus im Sommer die Holzträger-Gestelle ehrenamtlich in vielen Stunden aufgearbeitet und mit einem neuen Anstrich und einem vom Bauhof hergestellten Wetterschutz versehen. Dabei wurden auch die vielen Schautafeln gereinigt und teilweise erneuert. Zugleich wurde per Regionalförderung ein Förderantrag für zehn Stationen mit digitalen Geo-Tracks gestellt. Diese wurden erstmalig in Flossenbürg beim „Weg des Granits“ im Naturparkland eingeführt. Flossenbürg hat bereits die Kosten für die Einrichtung der Homepage sowie die Ausarbeitung der App übernommen. Waidhaus kann den Fokus deshalb vermehrt auf den Inhalt setzen.
Der Marktrat entschied sich einstimmig für eine Umstellung auf einen konzeptionell ausgearbeiteten Wanderweg, die digitale Umsetzung soll als Programm auf Tablets und Handys sofort nutzbar sein, ohne Herunterladen und Installieren von Apps. Jeder Nutzer soll an einem vorher festgelegten Ort eine Nachricht auf sein digitales Gerät bekommen und kann von seinem Standort aus dann nach Belieben eine vorbereitete Auswahl an Informationen, wie Texte, Bilder, Audiobeiträge, Videos oder auch Quizfragen und andere Mitmachtools abrufen. Weil es sich zudem um eine klassische Webanwendung handle, können die Angebote auch bequem zu Hause auf einem PC angeschaut und genutzt werden. Besuchern soll es möglich sein, sich vorab zu informieren und von zu Hause aus vorzubereiten. Zu späteren Zeitpunkten könne Erlebtes und Infos immer wieder angesehen werden.
Im Bereich des Lustwegs sind insgesamt zehn Stationen mit themenbezogene Informationen vorgesehen. Eine Erweiterung, etwa durch kurze Filme oder Audiobeiträge zur Geschichte der Landwirtschaft vor Ort, die Bedeutung eines Hohlwegs oder auch Beiträge der Kräuterpädagogin zur Flora am Dufthang sowie kurze Geschichten oder Sagen für Kinder zu mystischen Gegebenheiten, wurde als machbar gesehen. Ergänzt werden soll darüber hinaus die bestehende Beschilderung durch ein Panorma-Glasbild an der Aussichtsplattform mit Beschreibung der von dort aus zu sehenden Gipfel. Für die Ausarbeitung der Geo-Tracks im Lustweg werden Kosten in Höhe von 15.000 Euro brutto gesehen. An Fördermitteln aus dem Regionalbudget habe Waidhaus für die maximale Höhe von 80 Prozent, also maximal 10.000 Euro, bereits den Zuschlag bekommen.
Für die SPD-Fraktion begrüßte Andreas Ringholz die Annahme des Antrags durch die Kommune und die bereits getätigten Aktivitäten. Nicht nur aufgrund der bereits geleisteten Arbeiten zur Revitalisierung, sondern weil nun auch noch eine Attraktivitätssteigerung folge. Ergänzend bat Ringholz „künftig jährlich Stück für Stück an diesem Weg etwas zu machen“.
Flächen für neue Windräder
Ernst wird es nun mit neuen Windrädern entlang der Grenze, wobei jegliche Flächen im Außenbereich zunächst grundsätzlich als geeignet angesehen werden. Mit der Aufstellung eines „sachlichen Teilflächen-Nutzungsplans“ gehe die Ausweisung von Konzentrationsflächen einher, sagte Bürgermeister Bauriedl. Seit April 2021 liege der Gemeindeverwaltung eine Flächenpotential-Analyse über die Nutzung für Wind- und Solarenergie vor. Der Marktrat beschloss einstimmig die Erfassung und Würdigung sämtlicher für eine Windkraftnutzung geeigneten Flächen. Die Gemeindeverwaltung und das Planungsbüro TB-Markert aus Nürnberg müssen nun einen Planungsentwurf zum Start einer frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange vorbereiten.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.