Waidhaus
16.12.2020 - 17:36 Uhr

Markträte bekommen Tipps für Polizeikontrolle

Innerhalb einer Woche folgt eine weitere Sitzung des Waidhauser Marktrats. Und endet ungewöhnlich. Denn nach Sitzungsende gibt Bürgermeister Markus Bauriedl Ratschläge für die Heimfahrt.

Nach mehreren gescheiterten Versuchen wollen vier neue Köpfe die Neugestaltung des Waidhauser Marktplatzes forcieren: Architekt Christian Schönberger, Bürgermeister Markus Bauriedl, Diplomingenieur Ernst Zobel und Bauamtsleiter Christian Meier (von links). Bild: fjo
Nach mehreren gescheiterten Versuchen wollen vier neue Köpfe die Neugestaltung des Waidhauser Marktplatzes forcieren: Architekt Christian Schönberger, Bürgermeister Markus Bauriedl, Diplomingenieur Ernst Zobel und Bauamtsleiter Christian Meier (von links).

Noch unter ganz anderen Voraussetzungen plante die Marktverwaltung vor Wochen die Zweiteilung der Dezembersitzung. Konnte der erste Teil in gewohnten Bahnen ablaufen, so stand der Rest plötzlich auf der Kippe. Nach einer Klärung mit den zuständigen Stellen erhielt die Kommune aber trotz der neuen Ausgangsregeln dennoch die Erlaubnis zur Durchführung.

Verschiedene Beteiligte sahen die Jahresschlusssitzung dadurch zusätzlich als ein historisches Ereignis. Bürgermeister Bauriedl wollte allen Teilnehmer aber unbedingt manch mulmiges Gefühl nehmen. Vor allem, nachdem es nach 22 Uhr wurde und die Ausgangssperre längst griff. „Es ist alles abgeklärt, aber bitte begeben sie sich auf direktem Weg nach Hause.“ Wer dennoch in eine Polizeikontrolle gerate, wurde gebeten, auf seine Aussage hinzuweisen und die Abstimmung mit dem Landratsamt. Diese gelte nicht nur für die Markträte, sondern ebenso für alle Zuhörer und die Referenten.

Dabei kam der Dank zum Jahresschluss keinesfalls zu kurz. Bauriedl hob die ihm entgegengebrachte Unterstützung durch das gesamte Gremium, die Marktverwaltung und den Bauhof in seinem ersten Jahr als Bürgermeister löblich hervor. Er hoffte und wünschte sich für das neue Jahr ein „weiterhin erfolgreiches Miteinander für unsere Bürgerinnen und Bürger“.

Marktplatz-Neugestaltung im Fokus

Zuvor stand der Stillstand bei der Neugestaltung des Marktplatzes mitsamt der generellen Wiederbelebung des Ortskerns im Mittelpunkt. Die ersten beiden Stunden gehörten deshalb zwei Experten, welche mit neuesten Programmen und Informationen ein großes Interesse im Gremium auslösten. Der Bürgermeister sah die künftige Rolle der Marktgemeinde als Vermittler und Unterstützer. Einzig der Schaffung einer Einrichtung für Tagespflege gab er einen großen Stellenwert, „damit unsere Bürger nicht mehr in andere Ortschaften gefahren werden müssen“. Für das von der Gemeinde erworbene Gebäude in der Hauptstraße rief er zu Gedanken zur Festlegung einer künftigen Nutzung auf. Gleiches gelte für den Marktplatz, wobei er weniger Parkplätze favorisiere, sofern sich nahe Ersatzlösungen finden.

Waidhaus14.12.2020

30 Jahre Einsatz für Waidhaus

Ernst Zobel von der Stadtbau Amberg überraschte die Waidhauser zudem mit einem richtigen Jubiläum. Seit 19.11.1990 sei sein Büro zwischenzeitlich der Sanierungsträger für Waidhaus, also exakt 30 Jahre. Aktuell gelte es der Verhinderung der Ortskernflucht durch Maßnahmen der Bestanderhaltung und -sicherung – mehr denn je – entgegenzuwirken. Insbesondere wollte er den Blick auf das über Jahrhunderte gewachsene Ortsbild lenken. Mit einer Verbesserung des Wohnumfelds und Maßnahmen der Verkehrsberuhigung ließen sich entscheidende Grundlagen hierfür schaffen.

Aus den bislang neun verschiedenen Förderprogrammen seien nur noch drei übrig geblieben. Diese hießen nun „lebendige Zentren“, „sozialer Zusammenhalt“ und das für Waidhaus einzig zutreffende Programm „ Wachstum und nachhaltige Erneuerung“. Die Förderhöhen für Baumaßnahmen und Infrastruktur seien hingegen identisch geblieben.

Ergänzend ging Zobel auf die angedachte Generalsanierung des Leerstands „Hauptstraße 17“ ein, sowie den Ausbau der Ortsdurchfahrt im Umfeld des Marktplatzes. Zu privaten Gebäudesanierungen im Ortskern erläuterte er die Förderkulisse verschiedener Baumaßnahmen. Zur aktuellen Zuschusshöhe regte der Diplom-Ingenieur eine Anpassung der Maximalbeträge durch die Kommune an: „Um als Marktgemeinde über eine Anerkennungsleistung hinaus zu gehen.“ Abschließend widmete sich der Referent den zusätzlichen Sonderabschreibungen der geförderten Objekte auf steuerlicher Seite.

 
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