Unbedingt schärfen wollte Architekt Christian Schönberger in der Montagssitzung des Marktrats den Blick dafür „was es alles Gutes und Tolles in Waidhaus gibt“. Zwar gebe es nicht viele Einzeldenkmäler, aber das Gesamtensemble spreche für sich, so der Gastreferent aus Oberviechtach. Um den Markträten Einblicke in die Vielfalt zu geben, ging Schönberger intensiv auf die aktuellen Projekte in Tännesberg ein. Dabei betonte er immer wieder als „wichtigsten Baustein“ die Akzeptanz der Bürger, damit beschlossene Maßnahmen nicht als Gängelei oder Bevormundung gesehen würden. Diese Aussage unterstrich Schönberger extra nochmals als Basis bei dem erneuten Herangehen an eine Umgestaltung des Marktplatzes mit den daran anschließenden Seitenstraßen.
Verschiedene Varianten
Für das im Besitz der Marktgemeinde befindliche Anwesen „Hauptstraße 17“ gelte dasselbe, weshalb es zunächst die einzelnen Nutzungsvarianten zu besprechen gelte. Bücherei, Tagespflege und Seniorenwohnen seien diskussionsfähig, aber genauso etwas anderes: „Vielleicht kommen aus der Bürgerschaft noch ganz andere Ideen.“ Er riet deshalb den Markträten, zunächst einmal die reinen Sanierungskosten ermitteln zu lassen und getrennt davon den nutzungsabhängigen Teil.
In einer anderen Wertigkeit sah er die bisherigen Überlegungen zur Neunutzung des Anwesens „Bienenweg 2“, welches die Kommune explizit dafür erworben habe. Auch er sehe hier eine Ausrichtung als Versorgungsgebäude für den neu gestalteten Marktplatz und seine künftige Verwendung. Seine Zielsetzung für den Platz gründe jedoch in erster Linie darin, was hinter den Fassaden der Häuser ablaufe und wie diese in der weiteren Zukunft genutzt würden. Darauf aufbauend sollten die Flächen davor abgestimmt sein.
Historische Bedeutung herausstellen
Zu Gelassenheit riet Schönberger dem Gremium bei der weiteren Vorgehensweise, da die Marktgemeinde derzeit „ohne jegliche zeitliche Bindung“ weitermachen könne. Noch dazu, weil „keinerlei Abschätzung der weiteren Situation“ aufgrund der aktuellen Lage möglich wäre.
Über die bereits von der Kommune erworbenen Anwesen hinaus, sprach der Architekt den Erwerb von Immobilien durch ein eigenes Konzept an. Dies ermögliche Ankäufe ohne Belastung des Gemeindehaushalts. Ganz zum Schluss bat er die Markträte, der Wiederbelebung des Ortskerns auch eine moralische Basis zu geben. Waidhaus liege für ihn in einem „historisch bedeutsamen Raum“. Das immer mehr Beachtung gewinnende „grüne Band“ zwischen Böhmen und Bayern gab er als Anregung und zwischenstaatliche Themen ließen sich für touristische Zwecke aufbereiten. Aber auch hierbei gab Schönberger zu bedenken, dass auch dies keinesfalls als aufgesetzt in der Bevölkerung rüberkommen dürfe.















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