Polizeibeamte der Bundespolizeiinspektion Waidhaus, der Grenzpolizeiinspektion Waidhaus und der Polizeiinspektion Vohenstrauß beendeten am Wochenende eine Schleusung, die sieben Tage zuvor in Rumänien begann. Bei der Zollkontrolle hatte ein bulgarischer Trucker Klopfgeräusche und leise Stimmen vernommen. Er alarmierte die Polizei per Notruf. Ein Personenspürhund der Bundespolizei und ein Detektionsgerät der Grenzpolizei bestätigten die Angaben des Lkw-Fahrers.
Beim Öffnen des Sattelauflegers stießen sie auf einen 28-jährigen Nepalesen und einen 34-jährigen Eritreer. Die Männer waren nach Polizeiangaben am 15. April von einem unbekannten Schleuser zusammen mit zehn weiteren Personen auf der Ladefläche untergebracht worden. Während die anderen bei einer Kontrolle an der rumänisch-ungarischen Grenze den Lastwagen wieder verlassen mussten, konnten der Nepalese und der Eritreer sich vor den rumänischen Polizisten verstecken. Zum Trinken hatten sie jeder nur eine Flasche Wasser und Essensreste. Ihre Notdurft mussten sie in Plastiktüten verrichten.
Die beiden Geschleusten hatten bereits bis Rumänien eine Odyssee hinter sich. Während der Nepalese noch relativ bequem von Nepal aus mit dem Flugzeug nach Rumänien anreiste, schlug sich der Eritreer nach Libyen durch, wurde mit einem Boot übers Mittelmeer nach Italien geschleust und schließlich mit einem Kastenwagen nach Rumänien gekarrt.
Gemessen an der strapaziösen Fahrt waren die Geschleusten in einem guten Gesundheitszustand. Der Lkw-Fahrer wurde als Zeuge vernommen, da er glaubhaft nicht an der Schleusung beteiligt war, heißt es im Polizeibericht. Die beiden Männer werden in die Tschechische Republik zurückgeschoben.
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