Für den verstorbenen Wolfgang Bauriedl rückt aus der Pfrentscher Liste Thomas Müller ins Gremium nach. Bürgermeisterin Margit Kirzinger vereidigte den Vorsitzenden der Pfrentscher Feuerwehr. "Du bist der erste Nachrücker und hast das Ehrenamt auch gleich angenommen. Damit willst du deiner Wahl gerecht werden." Die Neubesetzung verschiedener Ausschüsse verlief reibungslos, da alle vakanten Posten durch einstimmige Beschlüsse auf Müller übergingen.
Ein "gebranntes Kind" ist die Gemeinde bei Investitionen in neue Energieformen bislang weniger. Dennoch ließen die Erfahrungen anderer Kommunen zu Vorsicht. Landschaftsarchitekt Gerald Eska aus Bogen bei Straubing informierte über die Investoren der ersten großen Photovolatik-Flächenanlage, welche für die Marktgemeinde nun immer konkretere Formen annimmt. Der Ingenieur informierte die Markträte darüber hinaus über die Bauleitplanung der beabsichtigten Erschließung eines Randstreifens entlang der Autobahn. Für die Änderung von landwirtschaftlichen Flächen in eine gewerbliche Nutzung müssten der Flächennutzungs- und Landschaftsplan der Marktgemeinde geändert werden. Auf rund 8400 Quadratmeter landwirtschaftlicher Fläche zwischen der Waidhauser Landstraße und der Autobahn in der Nähe von Hörl- und Marxmühle wolle die Firma Estec aus Mühlhof/Höring im Raum Neuötting Solarplatten aufstellen.
Mit im Boot sei die Gesellschaft Becker Benjamin + Simon, die als Vertragspartner für die Kommune in Erscheinung trete. Als vorteilhafter Einspeisepunkt biete sich direkt ein Strommasten, der hier in süd-/nördlicher Richtung querenden 20kv-Leitung an. Insoweit bestätigte Eska die Nachfrage von UWG/PL-Fraktionssprecher Josef Schmucker, dass kein zusätzliches Trafo-Gebäude notwendig wäre und eine direkten Einspeisung ins Stromnetz angedacht sei. Die erforderliche Ausgleichsfläche betrage mit knapp 840 Quadratmetern ein Volumen von 10 Prozent.
Die Bauherren hätten sich entschieden, hierfür gleich ein Teil des Areals zu nutzen, wobei es sich um das spitze Eck in Richtung Raunetbach handle. Eine Eingrünung der Sonnenstrom-Anlage ringsum sagte der Landschaftsarchitekt den Markträten zu, was auch aus landschaftlichen Gründen geschehe. Ebenso einen Doppelzaun als Wildschutz für den Grüngürtel und in Form einer zusätzlichen dauerhaften Einzäunung zum Schutz der Anlage vor Diebstahl und Vandalismus. Den einstimmigen Beschluss kommentierte Kirzinger "als gute Sache für Waidhaus". Als der Gast aus Bogen schon gegangen war, griffen die Markträte die Thematik noch einmal auf.
Geschäftsführerin Kerstin Wilka-Dierl berichtete von Erfahrungen anderen Gemeinden in der Region mit ähnlichen Projekten. Deshalb will die Kommune in einem städtebaulichen Vertrag Verschiedenes bereits im Vorfeld und mit Festlegung von Vertragsstrafen schriftlich fixieren. Dazu einigte sich das Gremium unter anderem auf eine Festsetzung der Begrünung im Bebauungsplan und eine erforderliche Zustimmung der Marktgemeinde bei einer Veräußerung.
"Wir wollen schließlich wissen, wer Betreiber ist und mit wem es die Kommune zu tun hat", kommentierte Bürgermeisterin Kirzinger. Vera Stahl bat zudem um eine Kaution für einstigen Rückbau, was gleichfalls Einfluss in das Vertragswerk finden soll. Mit ihrer grundsätzlichen Ablehnung des Projekts bereits in früheren Sitzungen ging die einzige Gegenstimme von Monika Zeitler-Kals (SPD) einher.
Waidhaus
20.06.2018 - 11:04 Uhr
Thomas Müller neuer Marktrat
von Josef Forster
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