Marina Schmalnauer, Julia Schmucker und Vera Stahl kümmerten sich in den zurückliegenden Monaten nicht nur intensiv um ihren Nachwuchs. Nebenbei entstand mit viel Leidenschaft und Herzblut ein Unterfangen, welches bei allen Bewohnern des Waidhauser Ortsteils Hagendorf auf Resonanz stieß. Am Montagabend befasste sich nun der Marktrat mit dem weit gediehenen und ausgearbeiteten Vorschlag.
Wesentliche Eckpunkte der Initiative „Spielplatzumbau“ nannte Bürgermeister Markus Bauriedl in seiner kompakten Vorstellung. Die Vorarbeiten der drei jungen Mütter könnten grundlegend zur Schaffung eines „vollwertigen Spielplatzes“ in Hagendorf Verwendung finden. Zumal das Trio die Bevölkerung durch Fragebögen an alle Haushalte in die Planungen einbezogen hätte. Allein die Rücklaufquote von 45 Prozent zeuge von einer breiten Akzeptanz in der gesamten Bevölkerung. Mehr noch, hätten etliche Bürger ihre Mithilfe beim Aufstellen der Spielgeräte und der gärtnerischen Gestaltung schon fest zugesagt.
Geschichtliches Motto
Bereits während der Beratungen des neuen Gemeindehaushalts wäre das Vorhaben auch der Gemeindeverwaltung bekannt gewesen, weshalb ein Betrag von 20 000 Euro eingeplant werden konnte. Mittlerweile gebe es nicht nur ein Gestaltungskonzept, sondern mit dem Thema „Bergbau“ solle sich die reiche Geschichte von Hagendorf im neu gestalteten Areal widerspiegeln. Vorhandene Spielgeräte, wie Schaukel, Wippe und Klettergerüst ließen sich aufbereiten und wieder verwenden. Konkret bittet die Initiative dabei um die Mithilfe der Beschäftigten des gemeindlichen Bauhofs.
Darüber hinaus stünden schon verschiedene Geräte auf der Wunschliste, um den „Bergbau-Gedanken“ erlebbar zu machen. Bauriedl zählte neben einer Netzschaukel und einer Seilbahn die Anschaffung von Karussell und Trampolin zur Ergänzung des Spielbereichs auf. Einzig bei dem als Erdhügel gedachten Mittelpunkt plädierte er aus verschiedenen Gründen für eine Verschiebung in den Randbereich. Den damit verbundenen Neubau eines Kriechtunnels und der Einbindung der vorhandenen Rutsche hieß er willkommen; ebenso eine entsprechende Gestaltung mit Findlingen.
Vorgearbeitet hatte auch die Verwaltung, weshalb der Bürgermeister drei bereits eingeholte Angebote für die neuen Spielgeräte in Höhe von insgesamt rund 23 000 Euro mitteilen konnte. Über den Spielplatzumbau hinaus, gebe es jedoch noch weitere Planungen, welche im nächsten Jahr auf die Schaffung eines neuen Dorfmittelpunkts zielten. Pavillon und Sitzgelegenheiten wären hierbei vorgesehen. Bauriedl kündigte deshalb für heute im Rahmen der ordentlichen Sitzung des Bauausschusses eine Ortsbesichtigung an.
Detaillierte Vorarbeit
Mit einem „herzlichen Dank“ an die drei Initiatorinnen lobte der Bürgermeister die umfassende Vorarbeit und die Sorge um eine Akzeptanz vor Ort: „Sogar die passenden Geräte zum Thema, wie etwa eine Seilbahn, haben sich die Mütter selbst gesucht.“ Gerne werde die Verwirklichung nach Kräften im Laufe des Jahres unterstützt. Denn nicht nur aufgrund der Lieferzeiten für die Spielgeräte könne nicht bloß von zwei bis drei Wochen Bauzeit ausgegangen werden. Wahrscheinlich müsse aufgrund der allgemeinen Situation mit noch größeren Verzögerungen gerechnet werden. Angegangen werde jedenfalls die Überarbeitung der Altgeräte durch den Bauhof, sobald dort Luft sei. Ebenso sagte Bauriedl ein rasches Aufstellen nach der jeweiligen Lieferung von Neugeräten zu.
Aus Reihen der Markträte meldete sich noch Ewald Zetzl zu Wort, der von seiner Besichtigung eines Spielplatzes in der Größe von zwei Fußballfeldern berichtete. Dabei sei er von der Anordnung der Sitzbänke für die Eltern ganz begeistert gewesen, nachdem diese des gesamten Platz umrahmt hätten. Das Spielen des Nachwuchses ließe sich dabei für die Aufsichtspersonen ideal verfolgen. Deshalb bekräftigte er das Ansinnen des Bürgermeisters, weil ein Erdhügel in der Mitte diesem Komfort für die Eltern eher entgegen spräche.
„Danke, das ist wirklich eine super Sache, die wir unbedingt unterstützen sollten“, begrüßte auch zweiter Bürgermeister Josef Schmucker die Idee aus Hagendorf. Für die nächste Sitzung des Marktrats schlug er ergänzend eine Besprechung der genauen Aufteilung aller Spielgeräte vor. Die gleiche Bitte sprach auch Manfred Schneider aus, der sich über das Projekt freute: „Dass es so Leute in Waidhaus gibt, danke.“ Erika Grötsch betonte, dass ganz Hagendorf dahinterstehe: „Schöner geht es ja nicht mehr.“ Gemeinsam begrüßten allen Gremiumsmitglieder die Elterninitiative außerordentlich und unterstützten den Spielplatzumbau Hagendorf letztlich mit einem einstimmigen Beschluss.
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