Waidhaus
05.05.2019 - 13:09 Uhr

Waidhauser SPD stellt sich für Kommunalwahl auf

Es ist in der Grenzgemeinde "höchst attraktiv", für den Marktrat zu kandidieren, findet SPD-Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch. Grund sei die Arbeit seiner Parteikollegin Margit Kirzinger. Diese macht eine wichtige Ankündigung.

Im SPD-Ortsverein übernehmen (sitzend, von links) Johannes Zeug und Rudi Grundler junior als Stellvertreter von Irmgard Bótha für die nächsten Jahre die Leitung. Als Schatzmeister steht weiterhin Manfred Schneider (sitzend, rechts) zur Verfügung. Bild: fjo
Im SPD-Ortsverein übernehmen (sitzend, von links) Johannes Zeug und Rudi Grundler junior als Stellvertreter von Irmgard Bótha für die nächsten Jahre die Leitung. Als Schatzmeister steht weiterhin Manfred Schneider (sitzend, rechts) zur Verfügung.

Margit Kirzinger stellt sich zur Wiederwahl als Bürgermeisterin. Kräftiger Beifall setzt ein, als Ortsvorsitzende Irmgard Bótha die Mitglieder über diese Entscheidung informiert.

Die wiedergewählte Ortsvorsitzende erinnerte bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend im „TSV-Keglerstüberl“ aber auch an das desaströse SPD-Ergebnis bei der bayerischen Landtagswahl: „Ich habe tagelang gebraucht, bis ich das einigermaßen verdaut hatte.“ Ihr seien noch jene Zeiten der Landesvorsitzenden Renate Schmidt im Gedächtnis, als die SPD einen Stimmenanteil von über 30 Prozent erreicht hatte. Daraus zog die Ortsvorsitzende eine eindeutige Aufforderung zum Handeln: „Wir hatten die Pflicht, uns über diesen Tsunami, über diese Wahl auszutauschen.“

Nach drei Austritten und einem Zugang hat der Ortsverein 80 Mitglieder. Fraktionssprecher Johannes Zeug erzählte „ein bisschen etwas“ aus der Gemeindepolitik und dem Marktrat. Er sprach von einem Rekordjahr mit erstmals über zehn Millionen Euro Haushaltsvolumen und dem 13. Jahr in Folge ohne Kreditaufnahme. Die Marktgemeinde sei seit 2012 schuldenfrei: „Wir haben also eine Pro-Kopf-Verschuldung von null Euro. Trotz vieler teurer Maßnahmen, die wir schulterten.“ Ein kurzer Abriss zur Entwicklung der Bevölkerung, zu Kindertagesstätte und Schule schloss sich an, bevor der dritte Bürgermeister auf verschiedene Baumaßnahmen einging. „Der Kommunalwahlkampf steht uns bald ins Haus“, ergänzte Rathauschefin Kirzinger. Auf diese Zeit freue sie sich bereits, in der Hoffnung „ein bisschen etwas draufsatteln zu können und einen sechsten Platz im Marktrat zu schaffen“.

Themen auf Landkreisebene trug der neue Kreisvorsitzende und Bürgermeister von Störnstein, Markus Ludwig, nach seiner Vorstellung in die Versammlung. Auf die bevorstehende neunte Europawahl ging Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch ein. Als „Nachricht des Abends“ hob er das Signal Kirzingers zur Bereitschaft für eine erneute Bürgermeisterkandidatur: „Was du die letzten sechs Jahre durch eine enorme Kraftanstrengung geleistet hast, ist mehr als erstaunlich. Ich bin gespannt, was du dir die nächsten sechs Jahre vornimmst. Weil es in Waidhaus höchst attraktiv ist, für den Marktrat zu kandidieren.“ Grötsch bat alle Mitglieder darum, sich bis 26. Mai „noch volle Kanne für Europa“ einzusetzen, und dann nach kurzem Durchschnaufen Vollgas für die Kommunalwahl zu geben. Helga Haberfellner erhielt als langjähriges Mitglied einen Blumenstrauß von der Ortsvorsitzenden sowie Ehrennadel und Urkunde.

Neuwahlen:

Bei den Neuwahlen traten Inge Stöckl, Thomas Glaser und Vera Stahl nicht mehr an. Dem neuen Vorstand gehören nun an: Vorsitzende Irmgard Bótha, Stellvertreter Rudi Grundler und Johannes Zeug, Schatzmeister Manfred Schneider, Schriftführerin Irmgard Bótha, Bildungsbeauftragter Uli Grötsch, Beisitzer Margit Kirzinger, Christine Wellert, Erhard Schwarzmeier, Detlef König, Matthias Langer, Martin Wittmann, Felix Kellner und Paul Zetzlmann, Organisationshelfer Monika Zeitler-Kals und Manfred Schneider, Seniorenbeauftragte Anita Zeug, Revisoren Andrea Grötsch und Andreas Wagner.

Für ihre treue Mitgliedschaft erhielt Helga Haberfellner (Mitte) die Ehrung durch (von rechts) Uli Grötsch und Margit Kirzinger, sowie (von links) Irmgard Bótha und Markus Ludwig. Bild: fjo
Für ihre treue Mitgliedschaft erhielt Helga Haberfellner (Mitte) die Ehrung durch (von rechts) Uli Grötsch und Margit Kirzinger, sowie (von links) Irmgard Bótha und Markus Ludwig.
Angst um Binnenzollamt:

„Unser Uli kämpft wie ein Löwe für den Erhalt des Binnenzollamts in Waidhaus“, griff Margit Kirzinger in ihrem Referat ein brandaktuelles Thema auf. Denn nicht nur die damals zugesagte Pesonalaufstockung habe die Bundeszollverwaltung bis heute nicht erfüllt. Vielmehr bestehe ein „extremer Personalnotstand - wodurch es sogar schon zu zeitweisen Schließungen des gesamten Binnenzollamts kam“. Eindringlich und vehement wies die Bürgermeisterin auf die Bedeutung dieser jahrhundertealten Einrichtung hin: „Es ist ein stetiger Kampf um dieses Binnenzollamt geworden. Das geht jetzt schon seit drei Jahren und nimmt kein Ende. Ich glaube auch nicht, dass wir das bis Jahresende in trockenen Tüchern haben.“ Derzeit würden alle Betroffenen mit dem Erstellen eines Verkehrsgutachtens hingehalten. Erst damit würde eine Entscheidung zum Erhalt in Waidhaus getroffen. Dabei betonte die Rathauschefin erneut: „Es ist alles hergerichtet, und diese Einrichtung ist uns allen mehr als willkommen. Auch Platz genug ist vorhanden, sowie ein Grundstück für den angedachten Neubau. Es würde also eigentlich alles sehr gut funktionieren.“ Die Bürgermeisterin verwies ganz besonders auf die mehr als 20 Personen bei den Speditionen, um die es neben den qualifizierten Arbeitsplätzen für die dort beschäftigten Beamten geht.

 
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