Waidhaus
21.07.2024 - 12:35 Uhr

Von wegen finsteres Mittelalter: Der "Markt zu Weydhausen" beigeistert sein Publikum

Am Freitag und Samstag taucht Waidhaus tief in seine Geschichte ein. So tief, dass manche das Mittelalter fast als gute, alte Zeit empfinden, wo die Menschen vor allem mit Feiern beschäftigt waren.

„Bürger, Zugereiste, Fleißige und Gaffer, seid willkommen!“ Der eigens für die Eröffnung des „Mittelalter-Marktes zu Weydhausen“ angereiste Herold Hubert Haubner lädt am Freitag nach dem Auftritt der „Spielleute zu Ammenberg“ vor der Pfarrkirche St. Emmeram und dem Umzug der Gewandeten zur Hauptbühne neben dem Bahnhofsgelände ein: „Ergötzet euch an Bier, Wein, Gesang und den vielen schönen Menschen!“

Das Ganze verbindet er mit einem Appell: „Verwendet eure Goldrandtaler noch üppiger als sonst an den erlesenen Marktständen. Seid nicht knausrig, sondern bringt Licht in die dunklen Kassen!“

Wie der Herold heißt auch Andreas Ringholz in der Gestalt des Hauptmanns Georg Tumbky die vielen Lagergruppen willkommen, darunter die Paten der Kurfürstlichen Schlosswache zu Amberg. Bürgermeister Markus Bauriedl und Festleiter Tobias Kirner schließen sich an.

„Höret diese und wisst, dass die Einhaltung derselben mit allen zu Gebote stehenden Mitteln durchgesetzet wird“, weist Marktvögtin Theresia von Greiffenstein alias Geschäftsleiterin Kerstin Wilka-Dierl auf die „Marktordnung für den 19., 20. und 21. Juley in anno domini 2024“ hin. Unter anderem heißt es: „Der Bürgerschaft von Waidhaus ist mit dem gebotenen Respekt zu begegnen. Insbesondere seyen die Hausfrauen und Weyber unter der Haube ehrfürchtig zu behandeln. Wen Witwen und Waisen sey großherzig zu geben. Bettelvolk sey nicht geduldet; es hat sich vom Markt zu entfernen.“

Nach ihrem Ruf „Lasset uns feiern und fröhliche Stunden erleben“ konnte schließlich der Herold den Mittelalter-Markt offiziell eröffnen. „Jubel!“ hieß es immer wieder lautstark.

Dieser galt neben den „Spielleuten zu Ammenberg“ auch der Gruppe „Totus Gaudeo“, die mit „ExtraVagantenFolk“ begeisterte. Reichlich Beifall gab es für den Schaukampf der „Ritter von der Zarg“. Nicht fehlen durften „Feuer und Pulverdampf – Musketen und Kanonen böllern“. Die Feuershow der „Kurfürstlichen Schlosswache zu Amberg“ hatte es nach dem Fackelzug von der Pfarrkirche zum Schulplatz auch in sich.

„Besucht in jedem Fall auch das große Ritterlager!“ Die Einladung des Marktes ist auch am Samstag auf große Resonanz gestoßen. Wie auf dem Gelände des Markt- und Kirchplatzes konnten sich die Besucher im Ritterlager bei Händlern und Handwerkern umsehen. Auch die Kinder kamen nicht zu kurz.

Die Jüngsten genossen neben Zaubereien des Gauklers „Sepp Schabernack“ auch das Stück „Feuerzahnweh“ des Handpuppen-Theaters der Dorfbühne Waidhaus. Das Ensemble gab außerdem den „Wunderheiler und Medikus Baptist Franko und Johanna“ zum Besten.

„Metallisch hart und doch voll folkiger Spielfreude“ hieß es zum viel bejubelten Auftritt der Band „Vogelfrey“. Die Band begeisterte mit Rockmusik im Stile von „Rammstein“ und kam um Zugaben nicht herum. Das galt auch nach dem Fackelzug zum Asphaltplatz bei der Schule für die Gruppe „Drachenherz“ mit ihrer eindrucksvollen Feuershow.

 
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