Waldeck bei Kemnath
06.09.2018 - 12:33 Uhr

Bruderschaftsfest in würdiger Form begangen

Obwohl es das Wetter nicht besonders gut meint, wird das Hoch- und Titularfest der Erzbruderschaft "Maria vom Trost" in der Pfarrei Waldeck gewohnt feierlich und beeindruckend begangen.

Pfarrer Stretz bei der Erteilung des Päpstlichen Segens mit dem hölzernen Kreuz. Bild: hl
Pfarrer Stretz bei der Erteilung des Päpstlichen Segens mit dem hölzernen Kreuz.

Viele Christen aus Nah und Fern nahmen am Festgottesdienst teil. Die Vereine der Pfarrei mit ihren Fahnenabordnungen zogen angeführt von der Blaskapelle unter der Leitung von Veronika Krauß in die Pfarrkirche ein und nahmen vor den Seitenaltären Aufstellung. Pfarrer Heribert Stretz begrüßte alle und stellte den Gottesdienst unter das Motto "Maria ist unser Trost, denn sie hat uns Jesus geschenkt, unseren Retter und Heiland."

In seiner Predigt ging er auf das Evangelium ein, in dem Jesus auf die Reinheit des Herzens hinweist, die allein vor Gott zählt. Die Pharisäer achteten peinlich darauf, ob alle rituellen Vorschriften zur körperlichen Waschung und Reinigung von Gefäßen ausgeführt wurden. Sie stellten Jesus zur Rede, weil die Jünger ihr Brot mit ungewaschenen Händen aßen. Er aber antwortete ihnen, dass vor Gott allein die Reinheit, das heißt die Lauterkeit des Herzens zählt. Es komme auf das Innere des Menschen, auf die Gedanken und den Charakter an, eben darauf, ob jemand ein gutes Herz habe oder nicht. Äußere Waschungen könnten das Herz nicht rein machen, wenn der Wille zur Umkehr fehle.

Oft werde nur nach dem Augenschein geurteilt und vergessen, dass wir nicht ins Herz eines Menschen blicken könnten. Negative Charaktereigenschaften und Äußerungen führten da manchmal zu falschen Beurteilungen. Gott allein wisse um den inneren Kampf eines solchen Menschen, der trotz des äußeren Anscheins doch im Grunde ein gutes Herz habe. Umgekehrt könne sich jemand menschenfreundlich geben und in Wirklichkeit schmiedet er Pläne der Rache und Vergeltung für Böses, das er vermeintlich erlitten hat.

Der Blick auf das durchbohrte Herz des Erlösers am Kreuz zeige, dass er dieses Herz geöffnet und Ströme der Gnade ausgegossen hat. Wer an ihn glaubt, dem öffnet Gott die Quellen der Gnade und der heilige Geist erneuert uns durch die Liebe, die er eingießt in die Herzen.

In einzigartiges Weise habe Maria die Gnade Gottes in ihrem Herzen aufgenommen. Der heilige Pater Maximilian Kolbe, ein Streiter für Maria, sagt: "Der Unbefleckten haftete niemals auch nur der geringste Makel an. Ihre Liebe konnte sich nichts in den Weg stellen. Sie liebte Gott mit ihrem ganzen Wesen und vom ersten Anblick ihres Daseins an brachte sie diese Liebe so sehr in Einklang mit dem Willen Gottes, dass ihr der Engel am Tag der Verkündigung sagen konnte: Du bist voll der Gnaden. Der Herr ist mir dir."

"Ihr unbeflecktes Herz", sagte der Geistliche, "strahlt Heiligkeit aus. Sie war von Anfang an von Gott erwählt, die Mutter Jesu zu werden und ihn zur Welt zu bringen." Das heutige Hochfest der Gottesmutter Maria vom Trost "möchte uns öffnen für Gottes Ruf, für sein Wort, das er in unseren Alltag hineinspricht". Maria sei für alle ein großes Vorbild, ja das Urbild gläubiger Hingabe an Gott.

Auch wir sollten uns viel mehr Gott überlassen, noch mehr aus dem Gebet leben, um zu erkennen, was wirklich bei Gott zählt. Man sollte nicht ständig darauf schauen, was man hat oder nicht im Vergleich zu anderen. "Nutzen wir die Gnadengaben, die wir empfangen haben."

Die Lesung, die Fürbitten sowie die Litanei vom Heiligsten Sakrament trug Angela Reindl vor. Pfarrer Stretz bedankte sich am Schluss der Messe bei dem Bläserensemble unter Leitung von Marin Wolf (Trompete) mit Sonja Neukam (Trompete), Andreas Kiener (Tenorhorn) und Uli Bär (Posaune) sowie Juliane Busch an der Orgel, die den Festgottesdienst musikalisch mitgestalteten. Weiter dankte er Vorsänger Klaus Wegmann, den Ministranten, Himmelträgern und Mesnern sowie allen, die den Blumenschmuck gestaltet haben. Besonderer Dank galt den Vereinen mit ihren Fahnenabordnungen, die trotz des Ausfalls der Prozessionen zum feierlichen Rahmen mit beitrugen.

Mit dem dafür vorgesehenen hölzernen Kreuz spendete der Pfarrer den Päpstlichen Segen, ein Sonderprivileg, das Kirchen mit einer Bruderschaft Maria vom Trost vorbehalten ist. Am Nachmittag stand in der Pfarrkirche die Bruderschafsandacht auf dem Programm, bei der die Mitglieder die Generalabsolution erhielten und noch einmal der Päpstliche Segen erteilt wurde.

Bei diesem Anlass wurde auch eine Neuaufnahme durch den Präses der Erzbruderschaft Pfarrer Heribert Stretz vorgenommen. Dabei wurde der "Rosenkranzdreizehner" geweiht und überreicht. Der "Rosenkranzdreizehner" wird in Waldeck regelmäßig auch bei der Feier des Herz-Mariä-Samstags gebetet.

Die Vereine marschieren nach dem Festgottesdienst zurück zu den Vereinslokalen. Bild: hl
Die Vereine marschieren nach dem Festgottesdienst zurück zu den Vereinslokalen.
 
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